Aachen – „Aachen ist eine Wissenschaftsstadt. Wir wollen die Expertise aus der Wissenschaft in die Stadtgesellschaft holen“, beschreibt Thomas Hissel, Beigeordneter der Stadt Aachen für Wohnen, Soziales und Wirtschaft, die Idee des OecherLab am Kapuzinergraben. Die aktuelle Ausstellung, der Zukunftsraum „Aachen 2030 – Klimaneutral, aber wie?“, die jetzt offiziell eröffnet wurde, ist dafür ein hervorragendes Beispiel: „Wir präsentieren hier Ausstellungen zu den brennenden Themen unserer Zeit“, so Dhenya Schwarz, die das OecherLab, einen „interaktiven Begegnungsraum“, leitet. „Die nächsten sechs Monate legen wir den Fokus auf die Klimaneutralität. Was bedeutet das? Wo stehe ich? Was kann ich konkret tun?“, fasst Hissel zusammen. „Im ersten Schritt Wissen über die eigene CO₂-Bilanz erhalten, dann Maßnahmen ergreifen, um den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern und schließlich den eigenen Handabdruck vergrößern, also sich aktiv für Klimaschutz engagieren“, ergänzt Schwarz die Idee. Bis Ende März 2025 bieten Ausstellung und Veranstaltungsangebot einen interaktiven Einblick in die Herausforderungen und Lösungsansätze auf dem Weg zur Klimaneutralität der Stadt Aachen – und schlagen damit den Bogen zum Klimastadtvertrag, den Aachen dieses Jahr, als eine von 100 europäischen Städten, unterzeichnet und für den die Stadt kürzlich das offizielle EU-Mission Label erhalten hat.
Niedrigschwellig und mit Spaß nähert sich die Ausstellung dem ernsten Thema: An einem interaktiven Spieltisch kann man herausfinden, wo und wie viel Strom gebraucht, genutzt und verbraucht wird und auch wie das flexible Energienetz der Zukunft aussehen könnte. Eine große Lego-Stadtlandschaft zeigt, welche Industrien wie in Zukunft Wasserstoff nutzen und produzieren können. Nur zwei Beispiele für die spielerische Herangehensweise der Ausstellung, die zeigen soll, was bereits erreicht wurde, welche Herausforderungen noch zu bewältigen sind und was jeder Einzelne zum Klimaschutz beitragen kann. Dr. Carin Jansen, Leiterin der Geschäftsstelle „Klimaneutrales Aachen 2030“ bei altbau plus e. V., ist überzeugt: „Klimaneutralität ist eine Mammutaufgabe. Da brauchen wir alle.“ Daher sei es wichtig, zu inspirieren, das Positive heraus zu stellen: „Klimaschutz ist nicht nur Verzicht“, so Jansen.
Workshops, Sprechstunden und Vorträge
Konzipiert wurde die Ausstellung, die den Klimastadtvertrag und die städtischen Ziele auf dem Weg zur Klimaneutralität in den Mittelpunkt rückt, federführend vom OecherLab der städtischen Wirtschaftsförderung und in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle „Klimaneutrales Aachen 2030“. Neben der Ausstellung erwarten die Besucher*innen praxisnahe Informationen, spannende Workshops oder Vorträge. So gibt es zum Beispiel wöchentliche Sprechstunden zur städtischen Wärmeplanung und Fördermöglichkeiten für Unternehmen, einen dreiteiligen Workshop „Dein Weg zum klimaneutralen Leben“ im Rahmen des Projekts KliX³, einer Langzeitstudie, die Anfang 2025 in Aachen startet, oder einen Fördermittelworkshop für Unternehmen. Wirtschaftsdezernent Thomas Hissel ist überzeugt: „Der Interessenkonflikt zwischen Klimaschutz und Wirtschaft wird manchmal überschätzt. Viele Unternehmen wollen selber klimaneutral werden.“
Die Ausstellung ist seit dem 12. November, jeweils dienstags bis donnerstags von 11 bis 17 Uhr sowie zu den Veranstaltungszeiträumen, bis Ende März zu sehen. Ein regelmäßiger Blick auf Website oder Social Media-Kanäle lohnt, denn die Angebote wachsen gemeinsam mit dem Zukunftsraum. Infos zur Ausstellung und den Veranstaltungen unter www.oecherlab.de. Weitere Infos zum Klimaschutz in Aachen unter www.aachenklima.de.