Roggendorf – 209 Einsätze für den 1. FC Köln und 16 Tore erzielt – Den 58-Jährigen Olaf Janßen zum Ehrenmitglied ernannt – „Das war einer unserer schönsten Clubabenden“, resümierte der Vorsitzende des FC-Fanclubs „Geißböcke Nordeifel“, Günter Henk, als das Monatstreffen im Clublokal Zagreb in Roggendorf zu Ende ging. Grund für Henks Feststellung war der Besuch des ehemaligen Spielers des 1. FC Köln und heutigen Trainers des Drittligisten Viktoria Köln, Olaf Janßen. Der inzwischen 58-jährige Mittelfeldspieler erwies sich in Roggendorf als unterhaltsamer Besucher, der während seiner langjähriger Fußball- und Trainerkarriere Höhen und Tiefen erlebt hat.
Mit dem Roggendorfer Clubvorsitzenden Günter Henk ist Olaf Janßen seit vielen Jahren befreundet. Und so war es Henk ein besonderes Anliegen, den ehemaligen Profi-Kicker, der von 1985 bis 1996 bei 209 Spielen mit dem 1. FC Köln 16 Tore für die Domstadt-Geißböcke geschossen hat, zum Monatstreffen einzuladen. Obwohl Olaf Janßen derzeit bei Viktoria als Trainer viel beschäftigt ist, nahm er sich jetzt bei seinem Besuch der Eifeler Geißböcke viel Zeit. Und die Roggendorfer Fans hatten viele Frage zur Karriere des Fußball-Experten.
Und der 1966 in Krefeld geborene Fußballer hatte an dem Abend auch viel zu erzählen; von seinen ersten Einsätzen als Junior beim SV Hülsen und ab 1985 bei Bayer 05 Uerdingen. Seine Profilaufbahn begann er im gleichen Jahr beim 1. FC Köln, wo er mit dem jungen Talent Thomas Häßler und dem Nationalspieler Pierre Littbarski debütierte und nach seinem ersten 2:0-Sieg gegen die Borussen aus Dortmund den ersten großen Erfolg feiern konnte. Weniger positiv verliefen die beiden Finalspiele um den UEFA-Pokal gegen Real Madrid, die Mittelfeldspieler Janßen als Niederlage miterlebte.
Unter dem Trainer Christoph Daum entwickelte sich Olaf Janßen zum Stammspieler des 1. FC Köln, mit dem er schließlich auch auf dem europäischen Parkett erfolgreich war. Er war beteiligt an den Siegen gegen Roter Stern Belgrad und Royal Antwerpen, die den FC ins Halbfinale des UEFA-Cup brachte, das dann aber gegen die Kicker von Juventus Turin verloren wurde.
Nachdem er den FC 1996 verlassen hatte, kickte Janßen vier Jahre lang bei Eintracht Frankfurt und als Leihspieler beim schweizerischen Verein AC Bellinzona. Nach 266 Spielen in Köln, Frankfurt und Bellinzona, sowie 31 Einsätzen in den U-15 bis U-21-Nationalammschaften (von 1982 bis 1988) sowie drei Spielen der Olympiaauswahl mit Sieg der Bronzemedaille im Jahr 1988, beendete Janßen zum Beginn der Spielzeit 2000/2001 seine aktive Fußballer-Laufbahn.
Fairness war in all den Jahren bei Olef Janßen stets großgeschrieben worden, denn in all den insgesamt 300 Profi-Einsätzen als Mittelfeldspieler bekam er nur einmal die rote Karte gezeigt; in einem Spiel gegen Borussia Dortmund.
Nach seinem Karriere-Ende agierte Janßen, nachdem er die A-Trainerlizenz erworben hatte, als Co-Trainer beim Bundesligisten TSV München 1860 und dem Regionalligisten Rot-Weiß Essen. Es war 2009 der ehemalige Bundestrainer Berti Vogts, der damals in Aserbaidschan die Nationalmannschaft trainierte, und der Olaf Janßen als Trainer-Assistent in den Kaukasus lockte. Dort war der heute 58-Jährige bis 2013 als Co-Trainer aktiv.
Es folgten Stationen als Trainer bzw. Co-Trainer bei namhaften Vereinen wie Dynamo Dresden, dem VFB Stuttgart, dem FC St. Pauli, dem VfL Wolfsburg, Hertha BSC und aktuelle bei Viktoria Köln. Die Fanclubmitglieder in Roggendorf erfuhren auch, dass Olaf Janßen auch ein Jahr lang als Berater beim iranischen Club „Rah Ahan“ angestellt war, einem Verein, der in der höchsten iranischen Liga „Persian Gulf Pro League“. Er war dort verantwortlich für die Ausbildung der Trainer und der Beratung der jeweiligen Cheftrainer bei deren Trainingsgestaltung. Seit Februar 2021 trainiert Olaf Janßen die Kicker des Drittligisten Viktoria Köln.
Von Club-Chef Günter Henk erfuhr Janßen an dem Abend, dass die „Geißböcke Nordeifel“ im nächsten Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiern und der Geburtstag mit einem großen Treffen von ehemaligen FC-Spielern gefeiert werden soll. Dann, so Henk, werden auch die zahlreichen Ehrenmitglieder des Roggendorfer Geißbock-Clubs dabei sein.
Zu Ehrenmitgliedern der Eifel-Geißböcke ernannt wurden bisher FC-Legenden wie Harald Konopka, Lukas Sinkiewicz, Jonas Hector, Jupp Bläser, Bernd Cullmann, „Zimbo“ Zimmermann, Karl-Heinz Thielen, Patrick Helmes, Stadion-Sprecher Michael Trippel, die Kölner Buchautoren Ralf Friedrichs und Frank Steffan, sowie der Fanbeauftragte des 1. FC Köln, Rainer Mendel.
Und seit dem jüngsten Treffen in Roggendorf freut sich auch Olaf Janßen über die Ehrenmitgliedschaft, die ihm bei seinem Besuch in Roggendorf verliehen wurde. Club-Vorsitzender Günter Henk und dessen Stellvertreterin Sandra Igel überreichten ihm die dazugehörige Ernennungsurkunde. Zum Abschluss des Treffens schrieb der Viktoria-Trainer noch fleißig Autogramme. ( Reiner Züll )