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Kreissparkasse Mayen steht für Nachhaltigkeit

Mayen/Region – Erstes Unternehmerforum für den Mittelstand kam hervorragend an – Es war ein Netzwerktreffen der anderen Art: Mit dem „Unternehmerforum“ hat die Kreissparkasse (KSK) Mayen ein neues Networking-Format für Firmenkunden geschaffen. Die Veranstaltungen dieser neuen Reihe werden jeweils mit geladenen Gästen bei unterschiedlichen Unternehmen in der Region stattfinden. Unter dem Motto „Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit – strategische Positionierung im Mittelstand“ startete dieses neue Veranstaltungs-Format bei der Presto Humus GmbH in Kobern-Gondorf.

„Nachhaltigkeit stellt mittelständische Unternehmen vor große Herausforderungen. Die ökologische Transformation, gestiegene Anforderungen von Kunden und Gesetzgebern sowie die zunehmende Bedeutung der CSRD-Berichterstattung betreffen nahezu alle Firmen. Als Kreissparkasse Mayen begleiten wir diese Transformation durch Beratung und Unterstützungsangebote bei den CSRD-Berichtspflichten der Unternehmen sowie mit dem gerade ganz neu aufgelegten Sonderkreditprogramm, mit dem nachhaltige gewerbliche Investitionen in der Region günstig finanziert werden können“, so Karl-Josef Esch, Vorstandsvorsitzender der KSK Mayen, in seiner Begrüßung.

Simone Lönnendunk, Nachhaltigkeitsberaterin im Team Konzern-Strategie & Nachhaltigkeit der Deutsche Leasing AG, sprach die Keynote und erläuterte die Chancen einer nachhaltigen Positionierung von Firmen, die in Finanzierungsvorteilen ebenso liegen kann, wie in Kosteneinsparungen, Imagegewinn bei der Mitarbeitergewinnung und der Kundenbindung. Es sei wichtig zu verstehen, dass auch kleine Unternehmen als Zulieferer großer Firmen mitunter von heute auf morgen mit dem Thema konfrontiert werden, z.B. weil man von ihnen eine Klimabilanz fordert, zu der sie von gesetzlicher Seite zwar nicht oder noch nicht verpflichtet wären, die aber für die Geschäftsbeziehung nötig ist. Daher ist für sie ein Energieaudit, also wo steht die Firma derzeit und welche Maßnahmen helfen den Fußabdruck zu verkleinern, der erste Schritt. „Uns stehen noch 21 Jahre bevor, um bis 2045 klimaneutral zu sein. Beim Blick zurück auf die letzten 21 Jahre haben wir auch die rasante Entwicklung bis heute nicht voraussehen können, die z.B. im Mobilfunk- oder in der Automobilbranche gemacht wurde. So können wir optimistisch sein, bis 2045 die Klimaneutralität zu erreichen, sofern alle an einem Strang ziehen“, so Lönnendunk.

Wie das gut gelingen kann, machte Inhaber und Geschäftsführer Alexander Storr deutlich. Sein Unternehmen, die Presto Humus GmbH, wurde 1978 gegründet und ist heute in 2. Generation und mit drei Geschäftszweigen noch immer familiengeführt. Hergestellt werden z.B. torffreie Erden und andere hochwertige Produkte aus natürlichen Rohstoffen der Region. Damit ist das Unternehmen ein Musterbeispiel der gezielten Kreislaufwirtschaft, denn aus Grünabfall, Rohrinde oder Waldrestholz werden durch Veredelung wertvolle Produkte, die sich sowohl bei großen Handelsketten, Baumärkten, Bioläden, Gartencentern und im Fachhandel in 14 Ländern angeboten werden. Bei einer spannenden Betriebsbesichtigung konnten die geladenen Gäste den Weg von der Rohstoffanlieferung über die verschiedenen Stadien der Kompostierung bis zur Abfüllung verfolgen. Rund 18 Mio. Beutel mit Subtraten verlassen pro Jahr die Produktion. Das Unternehmen hatte früher mit seinen Maschinen einen Verbrauch von ca. 420.000 Litern Diesel, seit 2023 ist die Grünschnittaufbereitung komplett elektrifiziert und die gesamte Produktion arbeitet mit elektrischen Antrieben. Auch an Lösungen für grüne Energie wird aktuell gearbeitet.