Düren – Traditionsgemäß wurde am Donnerstag, dem 19. September der Erntedank-Empfang der Kreisbauernschaft im geschmückten Veranstaltungssaal des Kreishauses zelebriert. Rund 50 Gäste aus der Region kamen zu der Veranstaltung, die bereits zum 24. Mal stattfand.
In seiner Begrüßungsrede betonte Landrat Wolfgang Spelthahn die auch heute noch aktuelle Bedeutung des bis in die Antike reichenden Erntedank-Brauches. In den vergangenen Jahren habe sich die Welt dramatisch verändert. Vor allem vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges seien Lieferketten über tausende Kilometer nicht immer verlässlich. „Die Selbstverständlichkeit von Versorgung ist so nicht mehr gegeben. Der Erntedank-Empfang ist heute nicht nur der Dank für eine gute Ernte und andere Erzeugnisse der Landwirtschaft, er ist auch ein Zeichen des Respekts und der Anerkennung für die, die sich um unsere Ernährung kümmern und die unsere Landschaft pflegen: unsere Landwirtinnen und Landwirte.“
Julia Klammer, die rheinische Kartoffelkönigin, erzählte, dass dieses Jahr die Kartoffel-Ernte besonders hart gewesen sei. Unter anderem wegen schlechter Witterung und Krankheiten Aber dank des Know-Hows der Landwirtinnen und Landwirte und der guten Böden im Rheinland, können wir trotzdem auf die Kartoffel zählen“, sagte die 18-Jährige aus Issum.
Auch Erich Gussen, der Vorsitzende der Kreisbauernschaft, blickte auf ein schwieriges Erntejahr zurück. „Selten hatten wir so wenig Stunden Sonnenschein wie in diesem Jahr. Daraus ergaben sich beim Getreide sehr schlechte Erträge. Die weltweiten Handelsströme führten zusätzlich zu niedrigen Preises, wodurch die Stimmung der Landwirte sehr gedrückt ist.“ Es zeige sich, wie stark der Klimawandel die Landwirtschaft im Griff habe. Deshalb sei es wichtig, den Fokus auch regional viel mehr auf geeignete Klimaanpassungsstrategien zu legen.
Eva-Maria Lieven ergriff als Vorsitzende des Landfrauen-Verbandes Düren Jülich das Wort. In ihrer Rede ging sie besonders auf die Altersvorsorge für Frauen in der Landwirtschaft ein. „Dass die Alterskasse in der Landwirtschaft nur ein Teilversorgungssystem ist, wissen wir alle. Aber wie kann ich heute dafür sorgen, auch wenn der Betrieb nicht übernommen wird, finanziell unabhängig meinen Lebensabend zu verbringen?“, stellte sie eine der zentralen Fragen vor, um die sich Landfrauen-Verband in Zukunft kümmern will.
Musikalische Begleitung gab es bei der Veranstaltung durch das Blechbläserduo 4 in 2. Den Höhepunkt des Empfangs bildete die feierliche Übergabe der Erntekrone der Kreisbauernschaft an den Kreis Düren. Die aufwendig gestaltete Krone wird jetzt im Eingangsbereich des Kreishauses ausgestellt.