Kategorien
News

Neues Bildungsangebot schlägt Brücke zwischen Landwirtschaft und dem eigenen Garten

Region/Andernach – Der LandFrauenverband Rheinland-Nassau startete am Freitag, 01. März eines der größten lokalen Bildungsangebote rund um nachhaltiges Gärtnern, regionale Ernährung und lokale Landwirtschaft. In den kommenden zwei Jahren werden über 6.000 Teilnehmende in insgesamt 300 Workshops lernen können, wie man im eigenen Garten Ressourcen schont, Insekten schützt oder die eigene Ernte haltbar macht. Zentraler Teil des Projektes mit dem Titel „lecker, nachhaltig & von nebenan – mein Jahr im Garten und in der Landwirtschaft“ ist die Begegnung mit lokalen Landwirtinnen und Landwirten auf ihren Höfen. Der LandFrauenverband Rheinland-Nassau präsentierte das Angebot am Freitag gemeinsam mit den Projektpartnern heimatwurzeln e.V. und dem Förderverein der LandFrauenarbeit der lokalen Politik.

Gudrun Breuer, Präsidentin der LandFrauen Rheinland-Nassau, betonte auf der heutigen Auftaktveranstaltung: „Es gibt derzeit viele Fragen und Missverständnisse rund um die moderne Landwirtschaft. Wir wollen Menschen wieder mit Landwirtinnen und Landwirten ins Gespräch bringen und Brücken bauen. Zudem sind aktuelle Trends, wie das Fermentieren oder der eigene Gemüseanbau, aktuelle Themen der Zeit. Wir werden Wissen um Ernährung, moderne Landwirtschaft und privates Gärtnern vermitteln und freuen uns auf den regen Austausch.“ Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus der Lokalpolitik waren zum Permakulturhof in Andernach gekommen, um sich über das Bildungsprojekt zu informieren. Unter ihnen Marco Weber, Vorsitzender des Umweltausschusses des rheinland-pfälzischen Landtages, die Landtagsabgeordnete Anette Moesta, Judith Lehnigk-Emden, Kreisbeigeordnete im Kreis Mayen-Koblenz und Michael Horper, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.

Das Bildungsprojekt beginnt am 1. März 2024 und endet 31. Dezember 2025. In beiden Projektjahren führt jeweils im Frühling eine Workshop-Reihe ein in das Säen, Pflanzen, Düngen und Kultivieren von Zier- und Nutzpflanzen. Im Herbst können Teilnehmende dann in Workshops Techniken zum Verwerten der Ernte erlernen. Ergänzt wird das Angebot durch die Reihe „Dialog mit der Landwirtschaft“. Landwirtinnen und Landwirte im Norden von Rheinland-Pfalz laden ein und beantworten Fragen rund um die Arbeit auf einem modernen Bauernhof. Das innovative Bildungsprojekt spricht Menschen mit eigenen Gärten an, und auch diejenigen, die beispielsweise in Kübeln gärtnern. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Gudrun Breuer betonte, dass der Wunsch, Garten und Landwirtschaft thematisch zusammenzubringen, von der Basis der Landfrauen gekommen sei. „Ich freue mich sehr, dass wir diese Idee jetzt umsetzen können.“

Schirmherrin des Projektes ist die rheinland-pfälzische Ministerin für Landwirtschaft, Daniela Schmitt. Auch für sie steht der Dialog mit der Landwirtschaft im Vordergrund – aber auch Gesundheit und Nachhaltigkeit seien wichtige Ziele des Projektes. Sie betonte im Vorfeld des Kick-off-Termins: „Wir kaufen unsere Lebensmittel heute meist im Supermarkt statt auf dem Hof. Die Erzeuger, die landwirtschaftlichen Betriebe, treffen oder kennen wir daher oft nicht mehr persönlich. Die LandFrauen schlagen den Bogen zwischen Verbraucherinnen und Verbrauchern, dem eigenen Garten und dem landwirtschaftlichen Betrieb. Auf diese Weise erlangen die Produkte und die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern wieder mehr Wertschätzung. Gleichzeitig stärkt das Projekt eine nachhaltige und gesunde Ernährung aller Menschen in unserer Region.“

Ein besonderer Schwerpunkt des Projektes liegt auf dem nachhaltigen Arbeiten mit der Natur – in der Landwirtschaft genauso wie im eigene Garten. Adelheid Epper, die Vorsitzende des Vereins zur Förderung der LandFrauenarbeit Rheinland-Nassau e.V., erklärt, welchen Bezug Nachhaltigkeit zur Landwirtschaft hat: „Die lokale Landwirtschaft ist ein Inbegriff von Nachhaltigkeit: kurze Transportwege, saisonale Lebensmittelversorgung und ein generationenübergreifendes Bewirtschaften der Höfe – das macht Nachhaltigkeit im besten Sinne aus. Das möchten wir wieder stärker ins Bewusstsein der Menschen rücken und ihnen Lust darauf machen, mehr Nachhaltigkeit selber im eigenen Garten oder beispielsweise auf der Terrasse auszuprobieren.“

Die Workshops und Hofbesuche werden von den 17 Kreisverbänden der LandFrauen Rheinland-Nassau angeboten und können einzeln und unabhängig voneinander besucht werden. Der LandFrauenverband Rheinland-Nassau hat über 17.000 Mitglieder. Einige sind selber Landwirtinnen, viele kommen auch aus anderen Berufen.