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Katholische Landvolk-Bewegung im Bistum Trier unterstützt Anliegen der Landwirte

Region/Trier – Die KLB-Vorsitzende Hildedard Frey grenzt sich klar gegenüber rechtspopulistischen und radikalen Strömungen ab. Dieser Tage protestiert die deutsche Landwirtschaft gegen die von der Ampel-Regierung geplanten Subventionskürzungen beim Agrardiesel. Der Unmut der Landwirte macht sich auf den Straßen Luft – trotz des Einlenkens der politischen Entscheidungsträger in Sachen Kfz-Steuer: An vielen Orten, auch im Bistum Trier, gab es bereits lautstarke Demonstrationen.

Am vergangenen Montag blockierten die Landwirte mit ihren Traktoren den gesamten Verkehr in der Trierer Innenstadt, zudem gab es Protestaktionen in Bitburg, Wittlich, Daun und Saarbrücken. Die vom Deutschen Bauernverband organisierte Protestwoche soll noch bis zum 15. Januar andauern und letztlich in einer großen Demonstration in der Hauptstadt münden. Die Katholische Landvolkbewegung (KLB) e.V. im Bistum Trier steht an der Seite der Landwirte. Die katholisch geprägte Gemeinschaft vertritt die Interessen der Menschen im ländlichen Raum und versteht sich als Vermittlerin zwischen der Land- und Stadtbevölkerung. Sie solidarisiert sich mit den Protestierenden, fordert verlässliche Zusagen und Planungssicherheit von der Politik und grenzt sich klar gegenüber rechtspopulistischen und radikalen Strömungen ab.

Nikolaus Schmidt, Landwirt und stellvertretender KLB-Trier-Vorsitzender, vertrat die KLB Trier gemeinsam mit seiner Vorstands-Kollegin Barbara Schu auf der Kundgebung im Rahmen der Bauernproteste am vergangenen Montag auf dem Trierer Viehmarktplatz. Schmidt erklärt den Standpunkt der KLB: „Die Bauern sind genauso von den Teuerungen betroffen wie alle anderen Konsumentinnen und Konsumenten. Nur: Den Bauern gelingt es wegen der geringen Markmacht nicht, die erhöhten Kosten an die Lebensmittelindustrie und die Discounter weiterzugeben.“

Hildegard Frey, Diözesanvorsitzende der Katholischen Landvolkbewegung im Bistum Trier, ergänzt: „Bei diesem Protest geht es nicht allein um die jüngsten Pläne der Regierung, sondern um immer wieder neue Auflagen, die den Landwirten seit vielen Jahren das Leben immer schwerer machen. Immer wieder gab es gute Initiativen, Stichwort Zukunftskommission Landwirtschaft, die aber letzten Endes nicht umgesetzt wurden. Die derzeitigen Verhältnisse können viele Betriebe einfach nicht mehr verkraften. Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht.” Zudem macht sie auf den Zwiespalt aufmerksam, dem viele Landwirte ausgesetzt sind: „Es gibt viele Bauern, die bereits in Einklang mit der Schöpfung produzieren”, so Frey. Die Forschung in Sachen ökologischer Landwirtschaft hinke allerdings hinterher: „Die Abhängigkeit der Landwirtschaft von den Erzeugnissen der Chemischen Industrie muss überdacht werden.“ Als Alternative nennt sie etwa den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in fahrerlosen, akkubetriebenen Feldrobotern zur chemiefreien Beikrautbekämpfung. „Da ist in den vergangenen Jahren leider vieles versäumt worden.”

Wichtig ist Frey, sich von rechtspopulistischen und rechtsradikalen Strömungen abzugrenzen. Laut Medienberichten gab es verstärkt Versuche dieser Gruppen, die Bauern-Proteste zu unterwandern: „Von solchen Gruppen grenzen wir uns klar ab – deren Agenda passt nicht zu dem christlich geprägten Menschenbild, das wir in der KLB leben. Als Bildungs- und Aktionsgemeinschaft setzen wir uns für ein besseres Miteinander zwischen Landwirten, Verbrauchern und Naturschützern und für gegenseitiges Verständnis ein. Für eine bessere Zukunft ist es wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben und über neue Themen ins Gespräch zu kommen, insbesondere wenn der Gesprächspartner eine andere Meinung vertritt.”