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Betreuungsbüro in Bad Münstereifel schließt – „Haus Sonne e.V.“ muss sich von einer sozialen Sparte trennen

Bad Münstereifel/Kreis Euskirchen – Das Büro für Betreuung von „Haus Sonne e.V.“ in der Trierer Straße in Bad Münstereifel schließt zum Jahresende. Ein kritischer Aspekt war sicherlich der jährliche Zuschussbedarf, der zuletzt sprunghaft angestiegen war. „Die Vergütungen vom Kreis und vom Land sind eher gering im Vergleich zu den enorm gestiegenen Kosten der letzten beiden Jahre“, erklärte Thomas Hochgürtel aus Sicht des Controllings des Trägervereins.

„Wir mussten uns schweren Herzens gegen eine Aufrechterhaltung des Angebots der gesetzlichen Betreuung und der Unterstützung von ehrenamtlichen Betreuern entscheiden“, sagte Hardy Kremer, der langjährige Geschäftsführer von „Haus Sonne e.V.“ und gemeinnütziger Gesellschaft (gGmbH). „Vom Profil her hat das Betreuungsbüro seit 1998 gut in unser soziales Angebot gepasst“, unterstreicht Thomas Hochgürtel bedauernd.

Gekümmert wird sich im Betreuungsbüro um Menschen, die ihre Angelegenheiten nicht mehr oder nur teilweise eigenständig regeln können. Der gemeinnützige Betreuungsverein Haus Sonne e.V. begleitet zur Zeit noch 120 Menschen, die krankheitsbedingt auf unterschiedliche Hilfen angewiesen sind, z.B. bei Vermögenssorge, Gesundheitsfürsorge, Behördenangelegenheiten oder auf anderen vom Gericht festgelegten Aufgabenfeldern.

Möglicherweise Wohngruppen

Die annährend 120 Betreuten werden ab 1. Januar 2024 teilweise weiter von ihren bisherigen Betreuern begleitet, die zu anderen Betreuungsvereinen wechseln. Lediglich für 35 der bislang vom Verein „Haus Sonne“ Betreuten muss die Kreisbetreuungsbehörde Euskirchen neue gesetzliche Betreuer finden. Vier der fünf bisherigen Mitarbeiter des Betreuungsbüros wechseln zu anderen Trägern oder auch die Branche bzw. das Tätigkeitsfeld, ein Mitarbeiter bleibt mit anderer Tätigkeit im Wohnverbund „Haus Sonne“.

Die Räumlichkeiten im Haus an der Trierer Straße in Bad Münstereifel, die bislang vom Betreuungsbüro genutzt wurden, wollen Hardy Kremer, Maike Seidenfaden und Thomas Hochgürtel weiterhin für den Wohn- und Betreuungsverbund „Haus Sonne“ nutzen, möglicherweise als Wohnungen. Der gemeinnützige Verein, beziehungsweise die gemeinnützige GmbH beherbergen und betreuen mit 50 Mitarbeitern insgesamt über 70 Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen und/oder Suchterkrankung.

Und zwar in den Häusern „Sonne“ in Schönau (22 Plätze) und „Maria“ in Bad Münstereifel (ebenfalls 22 Plätze), darüber hinaus in dezentralen Wohngruppen. Dabei handelt es sich um „Intensiv Ambulant Betreutes Wohnen“ in Bad Münstereifel-Schönau mit zehn Plätzen und fünf „Anbieterverantwortete Wohngemeinschaften“ in Nöthen, Bad Münstereifel und Nettersheim-Pesch mit insgesamt 17 Plätzen. Ambulante Hilfen in der eigenen Wohnung der Betroffenen leistet das Haus Sonne-Team für aktuell sechs Personen.

Ebenfalls im sozialen Angebot des auf Privatinitiative zurückgehenden Verbundes „Haus Sonne“ vervollständigen tagesstrukturierende Angebote, Soziotherapie und Servicewohnen für Senioren in der Münstereifeler Kernstadt in der Werther Straße und „Auf der Komm“ mit insgesamt 22 Wohneinheiten das Angebot. Bis auf das Betreuungsbüro bleiben alle Angebote erhalten.