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Landrat Saftig verleiht höchste Auszeichnung des Landkreises Mayen-Koblenz

Region/Mayen-Koblenz – Es ist die höchste Auszeichnung, die im Landkreis Mayen-Koblenz verliehen wird: der Wappenteller. Geehrt werden damit traditionell jedes Jahr am 7. November, dem Geburtstag des Landkreises, Persönlichkeiten, die sich in der Region verdient gemacht haben. „Das Beste, das einem Landkreis passieren kann, sind Bürger, die sich für ihre Heimat einsetzen, die sich aufmachen und der Gesellschaft etwas geben wollen. Solche Bürger sind wie ein Juwel in einer Gemeinschaft: Sie strahlen aus, sie erfreuen andere Menschen und mit ihrer Strahlkraft ziehen sie andere Menschen an. Solche Menschen – solche Juwelen – gibt es in MYK in erfreulich hoher Zahl“, sagte Landrat Dr. Alexander Saftig während der Feierstunde im Kreishaus. Als Dank für ihr herausragendes Engagement verlieh er vier Frauen und sieben Männern den Wappenteller des Landkreises.

„Unsere diesjährigen Wappentellerträger beweisen, dass man unseren Kreis mit Engagement, Leidenschaft und ganz viel Herz in den verschiedensten Bereichen unheimlich bereichern und besser machen kann“, betonte der Landrat, der den Wappenteller an Werner Blasweiler aus Mayen, Heribert Hänzgen aus Baar, die Eheleute Helga und Dr. Dieter Knapp aus Dieblich, Gertrud und Gerd Kohlhaas aus Mayen, Agathe Mäurer aus Andernach und Helmut Rohm aus Mülheim-Kärlich überreichte. Mit dem Großen Wappenteller wurden Christian Berentzen aus Rhens sowie Kurt Schmitt aus Mayen und Hedi Thelen aus Plaidt geehrt. Musikalisch begleitet wurde die Verleihung der Wappenteller von jungen und talentierten Musikern der Kreismusikschule.

Der mit dem Wappenteller ausgezeichnete Werner Blasweiler aus Mayen, so hob es der Kreischef hervor, ist ein Mensch, der aus den Bereichen Heimatkunde, Sport und Karneval, insbesondere in Mayen, nicht mehr wegzudenken ist. Von äußerst gefragten Mundart-Stadtführungen durch Mayen, Mundart-Lesungen und dem Schreiben von Mundart-Reden über das Engagement als jahrelanger, ehrenamtlicher Jugendleiter und -trainer im TuS Mayen, SV Rheinland Mayen und TuS Hausen bis hin zum Pressereferenten der RKK und dem Chefredakteur der Verbandszeitschrift „Die Bütt“ sowie dem Buchautor des Taschenbuches „100 Dinge, die man über Mayen wissen muss“. „Werner Blasweiler ist ein Mayener Urgestein und mit seinem unermüdlichen Einsatz, seiner Leidenschaft und seinem ehrlichen, lebensfrohen Charakter hat er sich in den Herzen seiner Mitmenschen verewigt“, lobte Landrat Dr. Saftig. Leider konnte Werner Blasweiler aus terminlichen Gründen nicht persönlich anwesend sein, seine Ehrung wird zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.

Als Ortsbürgermeister ist es dem Wappentellerträger Heribert Hänzgen aus Baar seit eh und je eine Herzensangelegenheit, sich für die Anliegen und Interessen der Ortsgemeinde Baar einzusetzen. Seit 1989 ist Hänzgen Mitglied des Gemeinderates der Ortsgemeinde Baar, seit 1999 ist er Ortsbürgermeister. „Mit viel Energie, Leidenschaft und immer mit Augenmaß, zum Wohl unseres Landkreises, der Verbandsgemeinde Vordereifel und insbesondere der Ortsgemeinde Baar sowie der Bürger haben Sie, lieber Herr Hänzgen, sich in der Politik engagiert“, sagte der Kreischef, dem es ein besonderes Anliegen war, zu betonen, wie wichtig und wertvoll das Amt des Ortsbürgermeisters für den Landkreis und für die Gesellschaft ist. In seiner Amtszeit gestaltete Hänzgen die Gemeindepolitik in Baar maßgeblich mit und brachte einiges auf den Weg: So wurden unter anderem insgesamt drei Neubaugebiete mit 48 Bauplätzen erschlossen, es wurde ein Kunstrasenplatz – der Sportpark Baar – gebaut sowie zwei Wanderwege „7 Dörfer Weg“ und der Traumpfad „Wanderather“ geschaffen.

Mit viel Energie und Leidenschaft engagieren sich die Eheleute Helga und Dr. Dieter Knapp aus Dieblich seit Jahrzehnten ehrenamtlich in ihrer Heimatgemeinde Dieblich. Ihr Einsatz geht aber auch weit über die Landkreisgrenzen hinaus: Immer wieder reisen die beiden in Krisengebiete wie Afghanistan, Nepal oder Tansania. Dort führen Helga und Dr. Dieter Knapp mit einem Team von Ärzten, Chirurgen, Krankenschwestern und Pflegern ehrenamtlich und unentgeltlich Operationen und Behandlungen durch – eine Hilfe, die es für die Menschen in diesen Regionen sonst nicht gibt. Zuletzt gründeten die Eheleute den Verein „Dieblich hilft“. Entstanden ist dieser aus einer Initiative im Rahmen der Ukrainehilfe. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, von durch Katastrophen, Kriege, Gewalt, Krisen, Pandemien, Krankheiten, Diskriminierung oder Verletzungen in Not geratene Menschen zu unterstützen. „Sie, liebe Eheleute Knapp, gehören zu den Frauen und Männern, die das Wort ‚Nächstenliebe‘ leben und in unserer Region Mayen-Koblenz manifestieren. Dafür gebührt Ihnen großer Respekt und Anerkennung“, betonte Landrat Dr. Alexander Saftig.

Gertrud und Gerd Kohlhaas aus Mayen haben sich mit Leib und Seele der Ehrenamtlichkeit verschrieben. Während der Flüchtlingskrise 2015 gründeten sie gemeinsam den Verein „Flüchtlingshilfe im Raum Mayen“. Dieser richtet sich heute vorwiegend an Menschen in der Lebensphase „nach dem Beruf oder kurz vor dessen Ende“, die eine Gelegenheit suchen, eigene Ideen für ein gemeinsames Engagement in der Stadt zu entwickeln und diese in kleinen Gruppen selbst umzusetzen. „Herr Kohlhaas kümmert sich, wie seine ehrenamtlichen Kollegen sagen würden, „mit Liebe zur Genauigkeit“ um die Pflege des Internetauftritts und den Newsletter des Vereins, während Frau Kohlhaas sich der Unterrichtung von Sprachkursen verschrieben hat“, sagte der Landrat und bezeichnete die Unterstützung von Flüchtlingen und Migranten als eine der bedeutendsten humanitären Herausforderungen unserer Zeit. „Sie erfordert das Engagement und die Solidarität vieler Menschen, die bereit sind, ihre Zeit und Energie in die Unterstützung dieser Menschen zu investieren“, betonte Dr. Saftig und dankte Gerd und Gertrud Kohlhaas herzlich für deren herausragenden Einsatz für die Region.

Getreu dem Motto „Der stete Tropfen höhlt den Stein“ ist Agathe Mäurer aus Andernach bereits jahrelang tatkräftig in der Kommunalpolitik tätig. Die Preisträgerin, die zugleich Vorsitzende der AWO-Ortsgruppe Kell ist, fällt aber nicht nur durch ihr umfassendes politisches und soziales Engagement auf, sondern ist auch ein echter Karnevalsjeck. Ob beim Veilchendienstagsumzug, im Publikum der Karnevalssitzungen oder direkt in der Bütt, ihr Engagement bleibt unerlässlich und zeichnet sich auch in ihren selbstgeschriebenen Büttenreden ab. Neben all dem ist Mäurer Initiatorin und Macherin des Keller Krippenweges, der seit Jahren Tausende Besucher in den Keller Wald lockt. Nicht umsonst bezeichnete Landrat Dr. Saftig Mäurer in seiner Laudatio als „echter Tausendsassa in Sachen Politik, Karneval und Ehrenamt“. „Ihre jahrelange Hingabe und Ihr unermüdlicher Einsatz in den Bereichen Politik und Karneval sind ein inspirierendes Vorbild für uns alle. Sie haben gezeigt, dass es möglich ist, sich in verschiedenen Bereichen gleichzeitig zu engagieren und dabei eine nachhaltige Wirkung zu erzielen“, lobte der Kreischef und gratulierte der Geehrten zur Auszeichnung.

Viele kennen den Wappentellerträger Helmut Rohm aus Mülheim-Kärlich als „echtes Mülheim-Kärlicher-Urgestein“, für den die Förderung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Mittelpunkt seines vielfältigen ehrenamtlichen Wirkens steht. Rohm ist seit mehr als 50 Jahren Mitglied des Vorstandes des damaligen SSV Mülheim und der heutigen SG Mülheim-Kärlich 2000. In dieser Zeit war er abwechselnd als Vorsitzender, zweiter Vorsitzender, Geschäftsführer und Schatzmeister für die Vereine verantwortlich. „Sie haben die rasante sportliche Entwicklung des Vereins bis in die Oberliga sowie die soziale und enorme integrative Entwicklung des Vereins in der Jugendarbeit maßgeblich gefördert. Die SG Mülheim-Kärlich 2000 gehört aktuell zu den führenden Sportvereinen in der Jugendarbeit im nördlichen Rheinland-Pfalz“, sagte der Landrat und machte deutlich, dass dem Geehrten die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen schon von Beginn an am Herzen liegt. „Ihre Hingabe und Ihre selbstlose Bereitschaft, Ihre Zeit und Ihre Energie in die Förderung und Unterstützung junger Menschen zu investieren, sind von unschätzbarem Wert und verdienen höchste Anerkennung“, betonte der Kreischef.

Mit dem großen Wappenteller ausgezeichnet wurde Christian Berentzen vom Rhenser Mineralbrunnen aus Rhens. Gemeinsam mit seinem Bruder Friedrich bot sich ihm im Jahr 2017 die Gelegenheit, den in Not geratenen Rhenser Mineralbrunnen zu kaufen. Beide zögerten nicht lange und verfolgten seitdem das Ziel, den Wasserabfüller sozialer, ökologischer und gesundheitsorientierter zu machen. „Ihr Ziel der Neuausrichtung war es, Rhenser als Traditionsbrunnen mit einer Start-up-Mentalität weiterzuentwickeln. Innovation und Tradition unter einem Dach. Der Fokus des Unternehmens liegt dabei auf der Reformulierung und Neuentwicklung von Getränken, mit den Schwerpunkten Reinheit, Gesundheit und Zuckerreduzierung. Und das mit Erfolg: Mittlerweile bietet Ihr Unternehmen ein breites Produktportfolio von hochwertigem Mineralwasser über Bio-AquaPlus-Getränken bis hin zu zuckerreduzierten Limonaden an“, richtete Landrat Dr. Alexander Saftig seine Worte an den Geehrten und dankte für das wertvolle Engagement in der Region Mayen-Koblenz. Der Wappenteller gebührt ebenfalls dem im Frühjahr plötzlich und unerwartet verstorbenen Friedrich Berentzen.

Ebenfalls mit dem Großen Wappenteller des Landkreises ausgezeichnet wurde Kurt Schmitt aus Mayen. In der Funktion als Planer in der Schulabteilung der Kreisverwaltung arbeitete der Geehrte akribisch an Projekten. So initiierte er unter anderem die Installation der Holzhackschnitzelanlage im Schulzentrum Andernach. „Die Installation der Anlage ist ein perfektes Beispiel für Ihre Leistungen, mit denen Sie nicht nur eine umweltfreundliche Lösung geschaffen, sondern auch den Grundstein für nachhaltige Bildung und Umweltbewusstsein gelegt haben. Sie haben immer viele Dinge frühzeitig zu Gunsten des Landkreises vorgedacht und gelenkt, um die Weichen in Richtung Ökologie zu stellen“, sagte Landrat Dr. Alexander Saftig und dankte dem Pionier und Motor der Integrierten Umweltberatung des Landkreises sowie dem Gründungsmitglied des Bau- und Energie Netzwerk Mittelrhein für seinen herausragende Arbeit.

Auch Hedi Thelen aus Plaidt wurde mit dem Großen Wappenteller für ihr außerordentliches politisches Engagement geehrt. Sie trat 1975 der CDU bei. 1991 wurde sie Landesvorstandsmitglied der rheinland-pfälzischen Frauen-Union. Seit 1996 ist sie Mitglied des rheinland-pfälzischen Landtages und seit 1999 des Verbandsgemeinderates Pellenz. Nach verschiedenen Funktionen in der Frauen-Union wurde Thelen 1997 Mitglied des Bundesvorstandes. Derzeit ist sie Kreisvorsitzende der Frauen-Union Mayen-Koblenz und Bezirksvorsitzende der Frauen-Union Koblenz-Montabaur. „Ihr politisches Engagement geht weit über das Alltägliche hinaus. Sie haben sich stets für die Anliegen und Bedürfnisse der Bürger in unserer Region eingesetzt. Ihre Leidenschaft und Ihr unermüdlicher Einsatz haben dazu beigetragen, positive Veränderungen und Entwicklungen in unserem Landkreis Mayen-Koblenz zu bewirken. Ihre politische Arbeit zeichnet sich nicht nur durch Fachkompetenz aus, sondern auch durch ein tiefes Verständnis für die Anliegen der Menschen. Sie haben zugehört, Veränderungen vorangetrieben und sich für die Belange der Bürger eingesetzt“, betonte der Landrat.