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Gernot Mittler stellte im Rathaus der VG Mendig seine Autobiographie vor

Mendig – Ein Leben auf „Auf festem Grund“ – Gernot Mittler gehört zu den profiliertesten bundesdeutschen Politikern der vergangenen Jahrzehnte. Der gebürtige Obermendiger, Jahrgang 1940, war von 1993 bis 2006 rheinland-pfälzischer Finanzminister und damit länger im Amt als jede und jeder andere seiner Kolleginnen und Kollegen in der Bundesrepublik. Dabei blieb er trotz seiner Aufgaben in Mainz ein immer wichtiger Vertreter für Mendig, die Mendiger Sozialdemokraten sowie der Kreis-SPD. Jetzt hat er unter dem Titel „Auf festem Grund“ seine Autobiographie veröffentlicht, die im Rhein-Mosel-Verlag erschienen ist. Im Rahmen einer Präsentation stellte er das Werk am 1. November im Rathaus der Verbandsgemeinde Mendig vor.

Der Ort der Präsentation war wohl gewählt, denn Heimat ist für Mittler ein wichtiger Eckpunkt seines Lebens. So ist er Mendig immer treu geblieben. Für Jörg Lempertz, Bürgermeister VG Mendig, ein Aufhänger den Autor wie folgt zu charakterisieren: „Wenn ich dein Leben mit einem Bild beschreiben müsste, wäre es das einer sechseckigen Basaltlavasäule. Das erste Eck steht für deine Liebe zur Heimat, das zweite für dein Engagement in der Kommunalpolitik, das dritte für deinen Einsatz als Finanzminister des Landes Rheinland-Pfalz, das vierte für deine Anstrengungen für die Inklusion als Präsident von Special Olympics Deutschland, das fünfte für die Verbundenheit zur Abtei Maria Laach und das sechste natürlich für dich und deine Familie. Diese sechs Ecken ergeben an der Decke unserer Lavakeller ein Bild, das den Waben im Bienenstock ähnelt. Das sorgt für höchste Stabilität, sozusagen ‚Auf festem Grund‘!

Eine Einordnung, die sich auch in der Rezension des Buches von Peter Frey, ehemaliger ZDF-Chefredakteur, wiederfand. „Er identifiziert sich sehr mit seiner Herkunft“, so Frey, der Mittler als vielschichtig, freundlich, fleißig, aber auch ehrgeizig beschrieb und der früh wusste was er wert ist. Dabei habe er durch seine berufliche Tätigkeit als Prokurist in einem mittelständischen Unternehmen und als Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Mayen ein „Herz für die Wirtschaft“ entwickelt, sdas eine gute Basis für die spätere Karriere war. Bei allem habe er aber die Solidarität mit Schwächeren immer im Fokus gehabt, für den „nichts unbedeutend war, was das Leben der Menschen verbessert.“ „Er wendet sich den Menschen zu, auch wenn sie gefallen sind“, benannte Frey einen für Mittler sehr wesentlichen Wesenszug. Im Zwiegespräch mit seinem Rezensenten zeigte sich Mittler vor dem Hintergrund des Erstarkens der Rechtpopulisten und Nationalisten besorgt um die Demokratie. Das Suggerieren von „einfachen Antworten“, die es nicht geben, sei das Werkzeug der Populisten.

Und wie beschloss der Autor, der Politiker und nicht zuletzt der Familienmensch, der seit 54 Jahren mit seiner Frau Irmelin verheiratet ist und vom ehemaligen Abt der Abtei Maria Laach, Benedikt Müntnich, als „Beziehungsmensch und Brückenbauer“ bekannt sei, seine Buchvorstellung? Für ihn sei Willy Brandt eine der prägendsten Persönlichkeiten seines politischen Lebens gewesen. Brandt, der neben dem Frieden die Freiheit klar und eindeutig als Wertmaßstab definiert und gelebt habe. „Die Freiheit für viele, nicht nur für die wenigen. Freiheit des Gewissens und der Meinung. Auch Freiheit von Not und Furcht… Auf Freiheit zu pochen – zuerst und zuletzt – für uns Europäer und für das eigene Volk, für die Verfolgten und Ohnmächtigen“, zitierte Mittler den ersten sozialdemokratischen Bundeskanzler der Bundesrepublik.