Zülpich-Rövenich – Gejohle, Applaus, Füße-Stampfen drangen durch die geschlossenen Fenster. Moderator Julius Esser fürchtete um die Nachtruhe der 300 Meter vom legendären „Siechhaus“ entfernten Rövenicher. Es war ein stinknormaler Mittwochabend, nicht Rosenmontag oder Kirmes: Unter dem Titel „MundART“ hatten Nordeifel-Tourismus-GmbH und der Tausendsassa Julius Esser ins Kultlokal an der B 265 bei Zülpich eingeladen. Und nicht nur viele „Mund-Artisten“ folgten dem Ruf zum gleichnamigen Bühnenprogramm, sondern noch viel mehr Zuschauer und Zuhörer, so dass der Veranstaltungssaal des „Sieches“ am Ende ausverkauft war.
Die Stimmung hätte besser nicht sein können, Zugabe-Forderungen würgte der Moderator Julius Esser immer wieder charmant ab mit dem Hinweis, dass die Veranstaltung nicht an einem Wochenende, sondern mitten unter den Werktagen stattfinde. Dennoch ging das Mammutprogramm bis fast 23 Uhr.
Tolle Akteure
Mit von der Partie waren ein glänzend aufgelegtes „EUsemble“ mit Robert Kunze (Bariton), Robert Schloeßer (Bass) und Bruno Schreiner (Tenor), die jecke Tön aus den siebziger Jahren rezitierende „Birte“ Karstens aus Zülpich, WochenSpiegel-Kolumnist („Manni kallt Platt“) Manfred Lang, die Kölsch-Rocker „Blues mer jet“, Klaus Hölper (Gitarre) und Martin Langen (Bass/Schlagwerk), die Berbuer- und Ostermann-Interpreten Udo Esser (Gesang) und Holger Weimbs (Klavier) sowie last not least der Poetry-Slammer und Entertainer Julius Esser selbst.
Auch die Festival-Organisatorin Nicole Habrich von der NeT Eifel (Nordeifel-Tourismus-GmbH) und die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der VR-Bank Nordeifel waren ebenso hochzufrieden, wie das Publikum. Die „Hausbank der Region“, die seinerzeit sogar ihr Unternehmensleitbild von dem bekannten Eifeldichter Fritz Koenn in Mundart übertragen ließ, ist Hauptsponsor des von Günter Hochgürtel und Landrat Markus Ramers ins Leben gerufenen Festivals „Mir kalle Platt“. Eifeler Mundart sei „Teil unserer DNA“, sagte VR-Bank-Vorstandsvorsitzender Mark Heiter bei der Eröffnung des Festivals.