Kategorien
Wirtschaft

Industrie-Initiative sichert Energieversorgung in Düren und Kreuzau

Aachen/Region – Zahlreiche energieintensive Industrieunternehmen im Raum Düren und Kreuzau sind erheblich vom Kohleausstieg und dem Produktionsstopp der Braunkohlebriketts betroffen. Eine Initiative aus Vertretern der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen, Vereinigte Industrieverbände (VIV) von Düren, Jülich, Euskirchen & Umgebung e.V., der zuständigen Gasnetzbetreiber Thyssengas GmbH, Leitungspartner GmbH und Westnetz GmbH sowie betroffenen Industrieunternehmen hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Energieversorgung in der Region und somit die Zukunftsfähigkeit des Industriestandortes sicherzustellen.

Die Herausforderung: Das vorgelagerte Transportnetz ist bereits ohne die zusätzlichen Energiebedarfe aus der Region ausgelastet, die notwendigen Kapazitäten für L-Gas – niederkalorisches Erdgas mit geringerem Energiegehalt – aus den Niederlanden können künftig nicht mehr bereitgestellt werden. Da die bereits terminierte Umstellung der Region auf H-Gas – hochkalorisches Erdgas mit höherem Energiegehalt – erst im Jahr 2027 erfolgt, musste jetzt dringend eine Übergangslösung gefunden werden.

„Nach intensiven Gesprächen haben wir eine Strategie entwickelt, um die Energieversorgung in der Region deutlich zu verbessern und für die künftige Nutzung von Wasserstoff vorzubereiten“, fassen Raphael Jonas, Geschäftsführer Innovation, Umwelt und Standort der IHK Aachen, und Dr. Stefan Cuypers, Geschäftsführer VIV, den Erfolg der gemeinsamen Initiative zusammen. Als Sofortmaßnahme wird der Fernleitungsnetzbetreiber Thyssengas jetzt mit dem Ausbau der Rurtal-Gastransportleitung beginnen. In Düren wird dafür von der Mariaweilerstraße bis zur Dr.-Overhues-Allee neben der bestehenden Leitung auf einer Länge von 2,3 Kilometern ein zweites Rohr gelegt. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2024 geplant.

Auch der Verteilnetzbetreiber für den Raum Kreuzau, die Westnetz GmbH, sowie dort angeschlossene Industriekunden haben bereits vorzeitig in erhebliche Leitungs- und Anlagenerweiterungen investiert, um ihre Energieversorgung sicherzustellen. Die Neubauten werden H2-ready ausgelegt, sodass einer späteren Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff nichts im Wege steht.