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Mechernicher Tafel erhielt 59.500 Euro – Gefördert von der „Deutschen Fernsehlotterie“

Mechernich – Drei Kühlschränke und zwei Tiefkühltruhen mit bester Energieeffizienz, einen Elektrotransporter samt „Wallbox“ zum Aufladen und 250 Lebensmittelgutscheine, alles im Gesamtwert von 59.500 Euro, gab es nun für die Mechernicher Tafel – möglich gemacht durch eine Förderung der „Deutschen Fernsehlotterie“, bekannt aus „dem Ersten“ (ARD). Insgesamt hat Deutschlands traditionsreichste Soziallotterie aus Hamburg im gesamten Bundesgebiet Tafeln mit rund 23 Millionen Euro unterstützt.

Entsprechend groß war die Freude auch in Mechernich. Denn eine derartige Förderung hatte es seit der Vereinsgründung im Jahre 2004 noch nicht gegeben. Volker Nüßmann, der stellvertretende Vorsitzende neben dem Vorsitzenden Wolfgang Weilerswist, der Vereinsgeschäftsführer Hans-Peter Buhs und die Kassiererin Manuela Pütz nahmen die Spende von Nils Detering und Felix Kalbe, Repräsentanten der „Deutschen Fernsehlotterie“, überglücklich entgegen.

„Wahres Platzwunder“

Die mit rund 45.000 Euro größte Investition des Ortsvereins war ein neuer „Renault Kangoo“. Der Transporter fährt mit Strom und ist somit topmodern und nachhaltig – eine Voraussetzung der „Fernsehlotterie“. „Das ist ein wahres Platzwunder“, freute sich Manuela Pütz gegenüber der Agentur ProfiPress. Der Wagen stammt vom Euskirchener „Autohaus Raiffeisen“, bei dem der Vorsitzende Wolfgang Weilerswist „sehr gut Konditionen“ ausgehandelt habe.

Nun reiht er sich in die „Tafel-Flotte“, bestehend aus einem Tiefkühl- und einem Kühlfahrzeug, ein. Mit dem E-Transporter, der ein mittlerweile schon 18 Jahre altes Fahrzeug ersetzt, werden in Zukunft Lebensmittel aus dem gesamten Stadtgebiet abgeholt.

„Überwältigt von Engagement“

„Die regionale Arbeit des »Tafel Mechernich e.V.« ist eine feste Säule für jene Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Ich bin überwältigt vom selbstlosen Engagement der Helfer hier vor Ort!“, so Nils Detering.

Für Christian Kipper, den Geschäftsführer der „Deutschen Fernsehlotterie“, sind die Tafeln „unersetzliche Orte gelebter Menschenliebe, Mitmenschlichkeit, aber auch der persönlichen Zuwendung sowie Begegnung und werden dringend gebraucht.“

Dabei wird die Not des Vereins auch in Mechernich immer größer. Während die verfügbaren Lebensmittel in den vergangenen Jahren immer weniger wurden, hat sich die Zahl der Bedürftigen in zwei Jahren quasi verdoppelt. „Denn auch Flüchtige aus beispielsweise der Ukraine sind auf Hilfen angewiesen“, wie Pütz erklärte. „Mittlerweile kommen wöchentlich 782 Menschen, 330 davon Kinder“, so Volker Nüßmann.

Ausgabe ist immer dienstags und freitags. Aufgrund des Mangels mittlerweile in getrennten Gruppen. 35 ehrenamtliche Helfer sind mit dabei, der Altersdurchschnitt liegt laut Pütz bei 65 Jahren aufwärts. Hans-Peter Buhs: „Daher sind weitere Freiwillige, gerne auch mit Führerschein für »Dienstfahrten«, herzlich willkommen.“

Zwei Milliarden Euro seit 1956

Die Tafeln wurden im Vorfeld von ihrem Bundesverband kontaktiert. Per Antrag wurde dann der Förderbedarf geklärt. So kam es vor, dass manche „nur“ rund 2.000 Euro erhielten, andere hingegen bis zu 100.000 Euro. Die Chancen waren aber für alle gleich. „Denn die Unterstützung der Tafeln ist für uns eine Herzensangelegenheit“, so die „Fernsehlotterie“.

Jedes Jahr fließen mindestens 30 Prozent der Loseinnahmen über die „Stiftung Deutsches Hilfswerk“ in gemeinnützige Zwecke in ganz Deutschland. Dabei stehe die Unterstützung von Kindern, Jugendlichen, Familien, Seniorinnen und Senioren, Menschen mit Behinderung oder schwerer Erkrankung sowie Nachbarinnen und Nachbarn im Fokus. So erzielten die Mitspielerinnen und Mitspieler von 1956 bis heute eine Summe von mehr als zwei Milliarden Euro für karitative Zwecke.

Mehr als 13 Millionen Menschen sind in Deutschland von Armut betroffen oder unmittelbar von ihr bedroht. Etwa zwei Millionen nutzen das Hilfsangebot der Tafeln – so viele wie noch nie zuvor. Grund hierfür sind unter anderem die Pandemie, der Ukrainekrieg, die Inflation und die gestiegenen Energiekosten.