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Kunst & Kultur

Kreissparkasse Mayen präsentiert Ausstellung „Mühlsteinrevier RheinEifel – Gestern und Heute“

Mayen/Region – Feierlich eröffnet wurde heute die Ausstellung „Mühlsteinrevier – Gestern und Heute“ in der Kreissparkasse (KSK) Mayen. Sie stellt historische Aufnahmen aus dem Revier zeitgenössischen Bildern gegenüber. Dabei zeigt sich, dass sich eine erstaunliche Fülle von „Sachzeugen“ aus dem Basaltlavabetrieb bis heute erhalten hat, die historischen Stätten also heute noch ganz klar erkennbar sind. Dieser Punkt ist besonders wichtig für das Antragsverfahren bei der UNESCO für die Bewerbung um den Welterbestatus.

Einen Scheck in Höhe von 1.500 Euro überreichte Karl-Josef Esch (l.) an Heinz und Jörg Lempertz (2.v.l., 1.v.r.) für die Aufstellung von Mahl- und Mühlsteinen im Hof Michels in Mendig, die von Leonhard Fuchs (Mitte) großzügig gestiftet wurden. Auch Dr. Nicolas Junglas freute sich über diese Spende. Foto: KSK Mayen / Irina Schiller

Karl-Josef Esch, Vorstandsvorsitzender der KSK: „Mit dieser Ausstellung wollen wir die Bewerbung um den Welterbetitel aktiv unterstützen und unseren Kundinnen und Kunden zeigen, was hier schon vor Jahrtausenden von unseren Vorfahren geleistet wurde. Auch die Geschicke unserer Kreissparkasse waren von Beginn an eng verknüpft und geprägt von der Steinindustrie, die ein wichtiger Motor für die Entwicklung in unserem Landkreis war und auch noch bis heute ist. Unser Geschäftsgebiet erstreckt sich zudem genau über die Orte, die nun antreten, UNESCO-Weltkulturerbe zu werden.“

Landrat Dr. Alexander Saftig, Vorsitzender des Verwaltungsrats der KSK, betonte: „Die Ausstellung dokumentiert nicht nur ganz hervorragend die Geschichte des Mühlsteinreviers im Wandel der Zeit, sondern damit zugleich auch die Geschichte unseres Landkreises. Denn das geologische Erbe, der `Eifeler Mühlstein´, hat maßgeblich unsere wirtschaftliche Entwicklung beeinflusst und unser Landschaftsbild geprägt.“

“Nach Stationen bei der VGV Vordereifel und der Stadt Andernach freuen wir uns sehr, dass die Ausstellung auch in Mayen in den Räumlichkeiten der Kreissparkasse verweilen wird. Hierdurch wird das kulturelle Angebot, das unsere Stadt zu bieten hat, erweitert und bereichert. `Das Mühlsteinrevier RheinEifel´ – an diesem hochinteressanten Thema und seinem regionalen Bezug werden sich nun zahlreiche Besucherinnen und Besucher in Form einer Fotoausstellung erfreuen können“, so der Oberbürgermeister der Stadt Mayen, Dirk Meid.

Ein schöner Einstand war diese Ausstellungseröffnung auch für den neuen Leiter des BeratungsCenters Mayen St.-Veit-Straße: Marc Opper freute sich, gleich an seinem zweiten Arbeitstag so viele Gäste und Besucher in seiner neuen Filiale begrüßen zu dürfen.

Der Historiker und Germanist Dr. Nicolas Junglas beleuchtete in seinem wissenschaftlichen Vortrag die historische Entwicklung der UNESCO und ihre Zielsetzung, und erläuterte, welches Potenzial im Mühlsteinrevier steckt. „Bislang gibt es auf der Welterbeliste noch keine Stätte der Mühlsteinproduktion, dabei ist das Mahlen von Getreide eine essentielle Kulturtechnik, die dem Menschen erst die Sesshaftwerdung mit Ackerbau und Viehzucht möglich gemacht hat. Keine andere Produktionsstätte von Mahlsteinen auf der Welt kann eine mit dem Mühlsteinrevier vergleichbare Nutzungskontinuität vorweisen.“, so der Projektleiter für das Antragsverfahren. Zudem wäre das Mühlsteinrevier ein „serielles Welterbe“, denn es umfasst fünf Bestandteile: Mendig, Mayen, Kottenheim, Bell und Andernach. Darüber hinaus kann es auch identitätsstiftend für die gesamte Region sein, denn die Geschichte der Mühlsteinproduktion ist ein gemeinsames Erbe über diese Orte hinaus.

Für das Mühlsteinrevier setzen sich viele ehrenamtlich ein, so auch Heinz Lempertz aus Mendig. Für die Kulturgemeinschaft Albertinum sollen 14 historische Mahl- und Mühlsteine im Hof Michels in Mendig ausgestellt werden. Die Steine sind eine Spende von den Gebrüdern Martin und Leonhard Fuchs aus Mayen. Abbau, Transport und Bearbeitung der Steine wurden bereits ehrenamtlich durch die Museumsfreunde organisiert. Der Einbau muss durch Fachhandwerker erfolgen, hierfür fehlten noch Mittel in Höhe von 1.500 Euro. Ehrensache, dass die Kreissparkasse Mayen hier gerne eingesprungen ist und heute den Spendenscheck überreichte.

Im Oktober wird die Kultusministerkonferenz entscheiden, welche sieben deutschen Projekte sie der UNESCO in den nächsten Jahren nacheinander vorschlagen wird. Dass das Mühlsteinrevier einen Platz vorne auf dieser Liste erhält, darauf hoffen alle Beteiligten. Die Ausstellung ist noch bis zum 11. August zu sehen im Foyer der Kreissparkasse Mayen, St.-Veit-Straße 22-24 zu den Schalteröffnungszeiten.