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23. Eifeler Oldienacht – Alles ausgerichtet auf Nachhaltigkeit – 2000 Besucher erwartet

Kall – „Kein Abfall, sondern Wertstoff“ – Auf dem Festivalgelände bei der PAPSTAR GmbH ist mit dem Aufbau begonnen worden – Geschäftsführer Frank Kolvenbach: „Die Gäste müssen mitziehen“. „Wir unterstützen dieses Projekt zu 100 Prozent und sind froh und stolz, dass wir bei unserer Oldienacht am Samstag ein Zeichen zur Nachhaltigkeit setzen können“, sagte der Vorsitzender Hilfsgruppe Eifel am Montag bei der finalen Pressekonferenz im Vorfeld der 23. Eifeler Oldienacht. Die findet in wenigen Tagen, am Samstag, 17. Juni, auf dem Großgelände der Firma PAPSTAR in Kall statt. Worauf Willi Greuel stolz ist, ist die Tatsache, dass die Hilfsgruppe Eifel die erste ist, die zusammen mit der PAPSTAR GmbH ein Nachhaltigkeitskonzept zur Müllvermeidung anwendet.

Wie der Media- und Marketing-Verantwortliche Bernd Born berichtete, hat die PAPSTAR Solutions GmbH das nachhaltige Gesamtkonzept „Zero Waste“ für Cateringgeschirr und -besteck auf Veranstaltungen mit den Leistungsbausteinen Beratungs-, Waren-, Kommunikations-, Recycling- und Kreislaufkonzept entwickelt.

Damit werde nachhaltiges Catering auf Veranstaltungen möglich, ohne dass große Abfallmengen durch Geschirr und Besteck zurückbleiben. Born: „Die Eventabfälle werden direkt vor Ort durch ein Behälter- und Kommunikationskonzept nach Restmüll und Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen getrennt eingesammelt“. Mit dem Unternehmen Schönmackers werde durch den Einsatz eines Bio-Konverters eine Faseraufbereitung des gebrauchten Einmalgeschirrs erreicht.

„Der so gewonnene Sekundärrohstoff wird anschließend zu Pappe weiterverarbeitet, die in der Industrie zum Einsatz kommt“, erläuterte Frank Kolvenbach, der Geschäftsführer der PAPSRTAR Solutions GmbH. Der Bio-Konverter sei erst vor wenigen Tagen bei der Firma Schönmackers in Strempt angeliefert worden. Die Oldienacht der Hilfsgruppe sei die erste Veranstaltung unter Anwendung des neuen Systems, so das der erste Input von gebrauchtem Einweggeschirr in den Konverter von dort komme.

Das Konzept „Zero Waste“ sei erst vor wenigen Tagen in Aachen mit dem Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet worden, berichteten Bernd Born und Frank Kolvenbach. Bisher habe man bei kleineren Veranstaltungen ein paar Probeläufe gemacht, aber jetzt, so Kolvenbach, stehe man mit dem ersten Live-Versuch mit Hunderten von Gästen vor einer großen Herausforderung. Kolvenbach: „Jetzt trifft Theorie auf Praxis“. Allerdings: „Der Gast muss mitspielen“. PAPSTAR biete bei dem Großevent beste Voraussetzungen.

Wie Bernd Born mitteilte, wird PAPSTAR auf dem großen Platz fünf Geschirr-Rückgabestellen einrichten und personell besetzen. Doch es geht bei der Oldienacht nicht nur um den Wertstoffkreislauf für Einweggeschirr. „Der zweite im Rahmen der Oldie-Nacht praktizierte Wertstoffkreislauf widmet sich den Kaltgetränkebrechern“, so Born. PLA (Polylactid) sei ein Werkstoff, der aus nachwachsenden, pflanzlichen Rohstoffen wie Maisstärke hergestellt werde und die vollständig biologisch abbaubar seien. Born: „In ihrer Optik sind die Becher nicht von herkömmlichen Kunststoffbechern zu unterscheiden“. Die nach dem Gebrauch sortenrein eingesammelten Becher würden nach der Veranstaltung zu einem nahegelegenen Recyclingunternehmen transportiert. Im Endeffekt lasse sich das wiedergewonnene PLA-Granulat zur Herstellung anderer biobasierter Kunststoffe wiederverwenden.

Zur Information der Besucher hat die Marketing-Abteilung mit Bernd Born, Jana Schmitz und Yvonne Reidt Info-Tafeln mit dem Slogan „Kein Abfall, sondern wertvoller Rohstoff“ und mit Hinweisen auf die Geschirr-Rückgabestände entworfen. Ein extra produzierter kleiner Erklär-Film soll die Besucher ebenfalls zum Mitmachen motivieren.

Auch seitens der Hilfsgruppe gehen die Arbeiten zum Aufbau des Festival-Geländes in die heiße Phase. Zahlreiche Container, Arbeitsmaschinen und Absperrgitter sind schon letzte Woche nach der Veranstaltung von „Rock am Ring“ vom Nürburgring zum Festplatz nach Kall transportiert worden.

Mit den Aufbauten der Infrastruktur wird am Dienstag mit der Elektroinstallation begonnen, wie Ralf Heistert, der technische Aufbauleiter der Hilfsgruppe, berichtete. Heistert präsentierte den Plan des 130 mal 70 Meter großen Festivalgeländes, das von der PAPSTAR GmbH extra hergerichtet worden ist. Die beiden Bühnen werden bereits donnerstags angeliefert und aufgebaut, so dass freitags mit der Installation der Technik begonnen werden kann. Auf dem Festivalgelände herrsche bei den Vorbereitungsarbeiten von dienstags bis zum Konzertbeginn am Samstag täglich Hochbetrieb, so Heistert, der auf die Hilfe vieler Unterstützer setzen kann.

Bei der Pressekonferenz sprach Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel von 1500 bis 1600 bereits verkauften Eintrittskarten. Ob die anvisierten 2000 Besucher erreicht würden, müsse abgewartet werden. Er rechne noch mit vielen Kurz-Entschlossenen, die sich das Programm mit dem Top-Act „The Sweet“ nicht entgehen lassen wollen. Moderiert werde das Programm von der bekannten ehemaligen TV-Journalistin Biggi Lechtermann von Radio 700.

Karten an den Vorverkaufsstellen seien noch bis Freitagabend zu bekommen. Auf dem Veranstaltungsplatz gebe es bis 16 Uhr Karten zum Vorverkaufspreis. „Danach werden die Abendkassen-Preise fällig“, so Willi Greuel.  (Reiner Züll)