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Kunst & Kultur

Startschuss für das Kunst- und Geschichts-Projekt „Rosen für den Frieden“ in Zülpich

Zülpich – Gehäkelte Rosen als Symbol für den Frieden – Startschuss für Kunst- und Geschichtsprojekt der Künstlerin Caroline Lauscher.  Ausstellung über „Zwangsarbeit im Kreis Euskirchen“ im Museum der Badekultur.

In den Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur wurde die Sonderausstellung „Zwangsarbeit im Kreis Euskirchen“ eröffnet und zugleich der Startschuss für das Kunstprojekt „Rosen für den Frieden“ gegeben (v.l.): Landrat Markus Ramers, Kreisarchivarin Heike Pütz, Künstlerin Caroline Lauscher und Bürgermeister Ulf Hürtgen. Foto: Stadt Zülpich / Svenja Barth

Die bereits auf Vogelsang IP präsentierte Sonderausstellung „Zwangsarbeit im Kreis Euskirchen“ istauszugsweise vom 12. Mai bis zum 25. Juni 2023 in den Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur kostenfrei zu besichtigen. In der Basilika des Museums wird auf rund 30 Medientafeln und mit Hilfe von Ausstellungsstücken der rund 13 Millionen Menschen gedacht, die durch das NS-Regime zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt wurden beziehungsweise in dem von Deutschland besetzten Gebiet zur Arbeit gezwungen wurden.

Die vom Kreisarchiv unter der Federführung von Kreisarchivarin Heike Pütz konzipierte Ausstellung fokussiert auf die Region und beleuchtet dabei insbesondere die Umstände, Zusammenhänge und Auswüchse der Zwangsarbeit in Zülpich. Die verschleppten Zivilisten wurden oftmals unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht und beim Arbeitseinsatz in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Industrie und Verwaltung ausgebeutet.

Die Ausstellung bildete den Auftakt für das große, von der Künstlerin Caroline Lauscher initiierte Zülpicher Kunst- und Geschichtsprojekt „Rosen für den Frieden“. „Da haben die Dornen Rosen getragen“ – dieser Satz aus einem alten Pilgerlied inspirierte Caroline Lauscher während der Coronazeit zu einer sozialen Skulptur: Menschen häkeln Rosen in unterschiedlichen Formen und Farben, in großer Fülle und werden so selbst Teil eines künstlerischen Projektes. Mit Hilfe der Roseninstallation auf dem Marktplatz und am Kölntor in Zülpich sowie auf dem Gelände der Fachklinik Marienborn in Hoven soll an all jene gedacht werden, die unter der Tyrannei des Nationalsozialismus gelitten haben und ihr Leben lassen mussten.

„Caroline Lauscher will […] mit den Mitteln der Kunst in einem spirituellen Sinne versöhnend und heilend wirken. Anstoß dafür sind ihr menschliche Konflikte in Vergangenheit und Gegenwart, die Opfer forderten und fordern und traumatisierend nachwirken“, sagte Bürgermeister Ulf Hürtgen bei der Eröffnungsveranstaltung in den Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur. „Es ist wichtig, an die Vergangenheit zu erinnern und nicht so zu tun, als ob all das nicht stattgefunden habe“, sagte Landrat Markus Ramers in seinem Grußwort. „Wir alle müssen auch in der Gegenwart hinschauen!“

Im Rahmen dieses Kunstprojektes sind in Zusammenarbeit von Caroline Lauscher mit der katholischen und der evangelischen Kirche sowie der Marienborn gGmbH und der Stadt Zülpich weitere Veranstaltungen vorbereitet worden, die die Intention der Installationen vertiefend betonen.