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Neubauprozess der Brücke „Am Markt“ in Schleiden ist erfolgreich gestartet

Schleiden – „452 Einzelmaßnahmen und 203.355.244 € Gesamtkosten allein im Bereich der kommunalen Infrastruktur zeigen, wie groß die Schäden durch die Hochwasserkatastrophe im Stadtgebiet waren. Die Planungsleistung der Brücke „Am Markt“ wurde vergeben und erste Untersuchungen, die als Grundlage für die Planung und den daraus resultierenden Bauantrag dienen, bereits abgeschlossen.

Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 wurden auch im Gebiet der Stadt Schleiden zahlreiche Brücken massiv beschädigt – darunter auch die Brücke „Am Markt“ in Schleiden. Nachdem das Ingenieurbüro Gotthardt und Knipper aus Gemünd (GKI) unmittelbar nach der Flut die kurzfristige Verkehrs- und Standsicherheit aller Brücken bewertet hat, erfolgten im Anschluss umfangreiche Hauptuntersuchungen der befähigten Ingenieurbüros G.U.B. und GKI, die nach dem Hochwasserereignis zwingend vorgeschrieben sind.

Bei den Untersuchungen wurde festgestellt, dass die Verkehrssicherheit der Brücke „Am Markt“ in Schleiden nur noch für Fußgänger gegeben ist – also für Kraftfahrzeuge vollständig gesperrt werden muss. „Wir haben verwaltungsseitig mit dem zuständigen Ingenieurbüro alle denkbaren Varianten einer weiteren Nutzung, beispielsweise die Freigabe nur für PKWs oder eine einspurige Nutzung, durchgesprochen. Aufgrund der Schwere der Schäden an der Brücke, die für Laien augenscheinlich natürlich nicht immer sichtbar sind, ist eine Nutzung über Fußgänger hinaus jedoch ausgeschlossen worden“, so Bürgermeister Pfennings. Unter anderem sind Gründungsunterspülungen und zunehmende Setzungserscheinungen festgestellt worden.

Auch die Politik habe es sich laut dem Bürgermeister nicht leicht gemacht: „Die Bedeutung der Brücke „Am Markt“ für den Kernort Schleiden ist den Ratsmitgliedern natürlich klar. Deswegen hat die für das Brückengutachten zuständige Ingenieurin den Mitgliedern des Haupt- und Finanzausschusses die Brückenschäden anhand einer Präsentation ausführlich vorgestellt und für deren Fragen zur Verfügung gestanden.“ Da dabei allen Beteiligten nochmals die Dimension der Schäden deutlich geworden seien, wurden im Anschluss die Planungsleistungen zum Ersatzneubau der Brücke „Am Markt“ und der Wiederherstellung der angrenzenden Stützwände an die Bietergemeinschaft Lansch und Steffens aus Fleringen vergeben und der Neubau höchstmöglich priorisiert.

„Der erste zwingend notwendige Arbeitsschritt, die Beprobung von Brückenfundament, Brückenmauern und umgebenden Erdreich wird seitens des Auftragnehmers vor Ostern abgeschlossen und dient als Grundlage für die fachgerechte Entsorgung der alten Brücke und die statischen Berechnungen für den Bau der neuen“, führt Waldemar Brost aus, der seit dem 1. Januar 2023 Leiter des Fachbereiches Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt der Stadt Schleiden ist. Die Planung der neuen Brücke solle spätestens in der öffentlichen Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 5. September vorgestellt und im Anschluss der Bauantrag eingereicht werden. Der Abriss der alten Brücke sei für März 2024 geplant und der Neubau werde nahtlos daran angegangen. Zu guter Letzt würden dann im Herbst 2024 die Ufermauern ertüchtigt. „Wir werden versuchen, den Neubau so schnell wie möglich durchzuführen, müssen uns aber natürlich an die gesetzlichen Vorgaben für Vergabefristen halten“, so Brost.

Die durch die Sperrung erforderlichen verkehrsrechtlichen Umleitungen wurden genauso wie die Gestaltung der Sperrung im Rahmen einer Verkehrsschau festgelegt. Nach Rücksprache mit dem Straßenverkehrsamt werde die Beschilderung jedoch optimiert und ansprechender gestaltet, so der Bürgermeister.

Die Maßnahme wurde in den kommunalen Wiederaufbauplan der Stadt Schleiden aufgenommen, der durch den Stadtrat in seiner Sitzung am 23. Februar 2023 beschlossen wurde. Dieser enthält insgesamt 452 Einzelmaßnahmen zur Wiederherstellung der kommunalen Infrastruktur. Die förderfähigen Gesamtkosten belaufen sich auf 203.355.244 €. Der zugehörige Förderantrag wurde seitens der Verwaltung eingereicht und wird nun durch die Bezirksregierung Köln geprüft. Nach Erhalt des Förderbescheids wird der Rat der Stadt Schleiden im Juni im Rahmen einer erneuten Klausurtagung die Priorisierung der Maßnahmen beschließen. „452 Einzelmaßnahmen und 203.355.244 € Gesamtkosten allein im Bereich der kommunalen Infrastruktur zeigen, wie groß die Schäden durch die Hochwasserkatastrophe im Stadtgebiet waren. Für Politik und Verwaltung bedeutet dieser Wiederaufbau eine gewaltige Herausforderung, der wir uns aber in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung erfolgreich stellen werden!“, so Pfennings abschließend.