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Künstliche Intelligenz im Kampf gegen Darmkrebs am Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr

Bad Neuenahr-Ahrweiler – Die Gastroenterologie am Krankenhaus Maria Hilf setzt in der Darmkrebsvorsorge auf Künstliche Intelligenz (KI). Möglich gemacht hat dies eine Spende des Fördervereins. Darmkrebs gehört zu den drei häufigsten Krebsdiagnosen in Deutschland. Früh erkannt, sind die Heilungschancen gut. Die Gastroenterologie am Krankenhaus Maria Hilf führt im Rahmen einer Darmkrebsvorsorge Darmspiegelungen durch – seit kurzem mit Unterstützung einer Künstlichen Intelligenz. Finanziert wurde das High-Tech-System über den Förderverein der Klinik. „Wir sehen in dem modernen Gerät einen überzeugenden Mehrwehrt im Kampf gegen Darmkrebs“, sagt Fördervereins-Vorsitzender Horst Gies MdL. „Wir freuen uns, dass wir durch unsere Spende zur stetigen Modernisierung unseres Krankenhauses beitragen können“.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Prof. Jörg Heller, Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie, die KI ausgiebig getestet. „Das System prüft jede noch so kleine Unregelmäßigkeit auf der Darmschleimhaut und markiert Auffälligkeiten mit einem grünen Rahmen“, erklärt er. „Zusätzlich gibt es Hinweise auf mögliche Befunde. Es erkennt Adenome genauso wie Narbengewebe, das zum Beispiel durch eine Blinddarm-OP entstanden ist.“ Mit Unterstützung der KI lässt sich die Entdeckungsrate sogenannter Darmpolypen noch einmal deutlich steigern. Ziel ist es, die Wucherungen in einem möglichst frühen Stadium zu erkennen und umgehend zu entfernen. Im Idealfall noch bevor sich Krebsvorstufen zu bösartigen Tumoren entwickeln.

Hinter der hochmodernen Technik steckt ein eher unscheinbares Gerät: In einem kleinen blauen Kasten, nur etwas größer als ein Laptop, verbirgt sich ein Computer, der mit den Befunden von mehreren Millionen Darmspiegelungen gefüttert wurde. Natürlich anonymisiert. Während einer Darmspiegelung werden alle Bilder, die von der Kamera an der Spitze des Endoskops aufgenommen werden, durch den Computer mit der KI geleitet. Prof. Heller ist begeistert: „Es ist für uns wie ein drittes Auge, mit dem wir noch mehr und besser sehen.“