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PAPSTAR rettet die 23. Eifeler Oldienacht – 2000 Besucher erwartet

Kall – Festival der Hilfsgruppe Eifel findet am Samstag, 17. Juni auf dem Firmengelände statt – Nachhaltigkeit wird großgeschrieben – Der Landrat ist Schirmherr – Bürgermeister Esser sagt die Unterstützung der Gemeinde zu – Kostenloser Bus-Shuttle. Darauf haben Eifeler Oldienacht-Fans lange warten müssen. Doch nun ist es amtlich: Die 23. Eifeler Oldie-Nacht der Hilfsgruppe Eifel startet nach fast dreijähriger Corona-Zwangspause am Samstag, 17. Juni, auf dem Gelände der Firma PAPSTAR im Kaller Industriegebiet. Diesmal steht die weit über die Eifel hinaus beliebte Kult-Veranstaltung, zu der um die 2000 Besucher erwartet werden, nicht nur im Zeichen der Musik aus den 70er und 80er Jahre, sondern auch unter der Zielsetzung praktizierter Nachhaltigkeit. PAPSTAR GmbH und Hilfsgruppe haben für die Oldienacht ein Nachhaltigkeits-Konzept erstellt, das jetzt im Zuge einer Pressekonferenz vorgestellt wurde.

Weil das Jugendgästehaus Dalbenden, auf dessen Gelände die beiden letzten Oldie-Nächte stattgefunden hatten, auch zwei Jahre nach der Flut noch nicht für die Durchführung der Großveranstaltung zur Verfügung steht, musste die Hilfsgruppe sich nach einem anderen geeigneten Ort umschauen. Bei der Firma PAPSTAR wurde man schließlich nicht nur fündig, sondern auch von Geschäftsführer Bert Kantelberg „mit offenen Armen und offenem Herzen empfangen“, wie Schatzmeister Helmut Lanio beim Pressegespräch berichtete.

Gern habe man der Hilfsgruppe aus der Not geholfen und das Firmen-Gelände zur Verfügung gestellt, versicherte Geschäftsführer Bert Kantelberg. Man wolle dabei auch die Möglichkeit nutzen, das Thema Nachhaltigkeit hervorzuheben und die Möglichkeit aufzuzeigen, bei der Oldienacht den wachsenden Herausforderungen für eine grüne Zukunft gerecht zu werden. Deshalb begleitet das Großunternehmen die Oldienacht mit seinen Produkten, um sie nach dem Gebrauch bei der Veranstaltung zu einem zweiten Leben zu verhelfen. „Kreislauforientiertes Stoffstrommanagement“ heißt das Zauberwort der Wiederverwertung, die Müllcontainer auf dem Veranstaltungsplatz überflüssig macht, wie der Geschäftsführer der 2019 gegründeten PAPSTAR Solutions GmbH, Frank Kolvenbach erläuterte. Unter wissenschaftlicher Begleitung ist es PAPSTAR gelungen, einen Wertstoffkreislauf für seine Produkte zu entwerfen und sicherzustellen, dass die Stoffe von auf Veranstaltungen eingesetztem nachhaltigem Einweggeschirr nach dem Gebrauch erneut verwendet werden kann. „Die Eifeler Oldienacht ist die erste Großveranstaltung, bei der dieses System der Wertstoffkreisläufe zur Anwendung kommt“, so Frank Kolvenbach.

Helmut Lanio äußerte ich froh über die Tatsache, dass die Oldie-Nacht der Hilfsgruppe die erste Veranstaltung mit einem solchen Nachhaltigkeitskonzept sei. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit der PAPSTAR GmbH. „Wir ziehen das eisern durch; es gibt dieses Mal nach der Veranstaltung keine vollen Müllcontainer“, kündigte Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel die Marschrichtung bei der Großveranstaltung am 17. Juni an.

Mitarbeiter von PAPSTAR werden helfen, die Einwegartikel, die gegen ein Pfandgeld ausgegeben werden, nach dem Gebrauch sofort wieder einzusammeln und der Wiederverwertung zuzuführen. Dabei, so PAPSTAR-Pressechef Bernd Born, werden beispielsweise Teller, Becher, oder Bestecke aus nachwachsenden Rohstoffen wie Karton, Pappe, Holz, Mais, Zuckerrohr oder Palmblatt in einem Bio-Konverter zersetzt, so dass das Abfallvolumen innerhalb von 24 Stunden um 90 Prozent reduziert wird.

Aufmerksame und ebenso begeisterte Zuhörer bei den Erläuterungen von Frank Kolvenbach und der Vorstellung der Oldie-Nacht durch Willi Greuel und Helmut Lanio waren auch Bürgermeister Hermann-Josef Esser und der Schirmherr der Oldienacht, Landrat Markus Ramers. Beide äußerten sich voll des Lobes über das ausgearbeitete Nachhaltigkeitskonzept. Er habe großen Respekt vor der Firma PAPSTAR, die nicht nur der Hilfsgruppe aus der Not geholfen habe, sondern die auch Wege einer sinnvollen Wiederverwertung von nachhaltigen Rohstoffen aufzeige, so Ramers.

Seine Übernahme der Schirmherrschaft zur Oldienacht sei nur ein kleiner Part gegenüber den großen Leistungen der Hilfsgruppe: „Es läuft mir jedes Mal ein Schauer über den Rücken, wenn ich von Aktionen höre, bei denen es meist um schwerkranke Kinder geht“. Auch nach der schlimmen Flut im Juli vor zwei Jahren habe die Hilfsgruppe sofort die Ärmel hochgekrempelt und schwer betroffenen Opfern mit fast 600.000 Euro finanziell zur Seite gestanden.

„Wenn man sie um Hilfe bittet, weiß man, dass man Hilfe bekommt“, umschrieb Bürgermeister Hermann-Josef Esser die Verlässlichkeit der in Kall ansässigen Hilfsgruppe. Das habe die Gemeinde erst im vergangenen Jahr selbst erfahren können, als ein Team des Vereins eine große Hilfe bei der Organisation und Durchführung des zweitägigen Fluthelferfestes gewesen sei.

Er freue sich auf diese große Veranstaltung, die auch von Rat und Verwaltung begrüßt werde, so Hermann-Josef Esser. Die Hilfsgruppe belebe das kulturelle Angebot in der Gemeinde Kall. Das Gelände an der Daimler Straße sei für die Oldienacht ein idealer Veranstaltungsort außerhalb der Wohnbebauung; ebenso die unproblematischen Parkmöglichkeiten im Industriegebiet. Der Bürgermeister versprach der Hilfsgruppe auch die Unterstützung des nahegelegenen Bauhofes.

Mit der aus Rundfunk und Fernsehen bekannten Moderatorin und Buchautorin Biggi Lechtermann stellte Willi Greuel die Frau von Radio 700 vor, die am 17. Juni durch das Programm der Oldie-Nacht führt. Die 62-Jährige, die 1983 ihre Karriere bei RTL-Radio Luxemburg begann und später bei RTL-TV, bei ARD, ZDF, KiKa und Vox über den Bildschirm flimmerte, moderierte zehn Jahre lang als Nachfolger von Michael Schanze die Nachmittags-Kindersendung „1,2, oder 3“ im ZDF. Biggi Lechtermann, die mit dem 2006 verstorbenen Motorsport-Journalisten Willi Knupp verheiratet war, verriet, dass sie die Eifel sehr gut kenne und sich auf die Oldienacht freue. Benefiz-Projekte, wie sie die Hilfsgruppe veranstalte, lägen ihr ganz besonders am Herzen.

Willi Greuel stellte das Musikprogramm vor, das eigentlich schon 2020 in Urft über die Bühne gehen sollte, dann aber zweimal wegen Corona ins Wasser fiel. Außer einer Band, die sich inzwischen aufgelöst habe, seien alle anderen bereit, jetzt in Kall dabei zu sein. Das Programm verteile sich auf zwei Bühnen, wobei die Tanzband „De Schlingele“ und das Duo „Different Strings“ ab dem Einlass um 16 Uhr auf einer kleinen Bühne aufspiele.

Auf der großen Bühne stehen dann am Abend „Voodoo Lounge“ mit ihre großen Rolling-Stones-Show, die BAP-Tribute-Band „MAM“, die Vintage-Band „Herb Kraus & Thek Walking ´Shoes“ und zum großen Finale die britische Band „The Sweet“. Die Formation um Urgestein Andy Scott („Poppa Joe“, „Little Willy“, „Wig Wam Bam“) ist bereits zum dritten Mal bei der Hilfsgruppe zu Gast.  Die Band mit ihrem Gründer Andy Scott, der 13 Tage nach der Oldienacht seinen 74. Geburtstag feiert, geht in diesem Jahr auf ihre „Final Round Tour“.

Die Hilfsgruppe rechnet zur Oldienacht mit etwa 2000 Besuchern. Der Kartenvorverkauf beginnt ab Samstag, 4. Februar an den Vorverkaufsstellen SVE Ticketshop in Euskirchen, Eifel Lädchen in Gemünd, Foto Hanf in Hellenthal, Postfiliale im Rewe Center in Kall, Bäckerei Milz in Marmagen, Buchhandlung Schwinning in Mechernich,

Lotto/Toto Winter im Rewe-Center in Kommern, Schuh & Sport Müller in Schleiden sowie online unter tickets.hilfsgruppe-eifel.de. Es wird ein kostenloser Bus-Shuttle auf drei Linien aus den Richtungen Euskirchen, Hellenthal und Blankenheim angeboten. (Reiner Züll)