Kategorien
Wirtschaft

JUWI und Stadt Bad Münstereifel unterzeichnen Gestattungs-Vertrag

Bad Münstereifel – Die beiden Vertragsparteien schaffen die Grundlage für den geplanten Windpark zwischen Bad Münstereifel-Nöthen und Hohn. Die JUWI Gruppe plant auf vorgeschädigten Forstflächen der Stadt Bad Münstereifel den Bau von zwei Windenergie-Anlagen.

Große Freude über die Vertragsunterzeichnung empfanden Sebastian Brockes (Leiter Akquisition West bei JUWI) (v.l.), Federica Pelzer (Projektleiterin JUWI), Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian und ihr Allgemeiner Vertreter Kurt Reidenbach.

Eine weitere soll auf angrenzendem Privatgrund entstehen. Mit dem heute unterzeichneten Gestattungsvertrag haben Stadt und Entwickler nun die Grundlage für die weitere Planung geschaffen. In den kommenden zwei Jahren sollen alle relevanten Fachgutachten eingeholt und die Antragsunterlagen zusammengestellt werden. Läuft alles nach Plan, könnte der Bau des Windparks in den Jahren 2026/2027. Sind die Anlagen am Netz, erhält die Stadt neben dem Pachtentgelt auch anteilig die sogenannte Kommunalabgabe in Höhe von 0,2 Cent je erzeugter Kilowattstunde. Zudem haben sich Stadt und JUWI in einer separaten Vereinbarung auf konkrete Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung verständigt. Ziel soll es sein, eine Anlage als Bürgerwindrad zu konzipieren, zudem soll es einen vergünstigten Strombezugspreis und einen klassischen Windsparbrief geben.

Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian: „Mit der Vertragsunterzeichnung setzt die Stadt das Ergebnis des Bürgerentscheids vom Mai 2021 um, städtische Flächen im Nöthener Wald für Windkraftanlagen zur Verfügung zu stellen. Wir gehen damit einen wichtigen Schritt, um unserer Verantwortung beim Klimaschutz gerecht zu werden. Der Einstieg in die Windenergie bringt uns den Klimaschutzzielen der Stadt wieder ein großes Stück näher, unter anderem durch die lokale Verfügbarkeit von sauberem Strom. Außerdem tragen die Pachteinnahmen und die Kommunalabgabe in finanziell schwierigen Zeiten wesentlich zur Stabilität des städtischen Haushalts bei. Ich bin froh, dass wir mit JUWI einen Partner gefunden haben, der auch für die Bürgerinnen und Bürger viele Möglichkeiten bereithält, an dem Projekt finanziell zu partizipieren.“

Sebastian Brockes, Leiter Akquisition West bei JUWI, ergänzt: „Das abgelaufene Kalenderjahr hat gezeigt, dass wir beim Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland wesentlich schneller werden müssen. Kohle und Gas sind keine Alternative. Daher ist es wichtig, dass Städte wie Bad Münstereifel vorangehen und Verantwortung übernehmen, für die künftige Entwicklung der Stadt, für lokalen Umwelt- und Klimaschutz, aber auch beim Aufbau regenerativer Erzeugungskapazitäten.“

Die Anlagen werden nach ihrer Inbetriebnahme jährlich rund 50 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen. Das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa 16.000 Haushalten. „Die Abstände zur nächsten geschlossenen Wohnbebauung werden mindestens einen Kilometer betragen“, erläutert JUWI-Projektleiterin Federica Pelzer: „Die maximale Höhe der Anlagen wird 260 Meter betragen.“

Der Vertrag läuft zunächst über 25 Jahre, es besteht eine Option auf Verlängerung. Zum Schutz von Vögeln und Fledermäusen werden die Windenergieanlagen mit einer Abschaltautomatik ausgerüstet. Am Ende ihrer Betriebslaufzeit werden die Anlagen vollständig zurückgebaut.

Der Vertragsunterzeichnung vorausgegangen war eine öffentliche Projektvorstellung und ein Bürgerentscheid, in dem sich die Mehrheit der Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Bad Münstereifel für die Zurverfügungstellung von städtischen Flächen für Windenergieanlagen aussprachen.