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Elftes ausverkauftes Konzert zugunsten der Hilfsgruppe Eifel

Kall/Gemünd – Viel Beifall für Polizeiorchester – Dirigent Scott Lawton: „Wir sind froh, ein Teil der Wiedergeburt mitgestalten zu können“ – Landrat: „Ein Zeichen der Wertschätzung“ – Das Jubiläum der Hilfsgruppe wird jetzt nachgeholt – 8,5 Millionen Euro Spendengelder. Schirmherr und Landrat Markus Ramers war den Polizeimusikern dankbar dafür, dass sie am Sonntag bereits zum elften Mal in Gemünd zugunsten der Hilfsgruppe Eifel musizierten. Froh war Ramers auch über den großen Zuspruch des Publikums, das den Großen Kursaal in Gemünd bis auf den letzten Platz gefüllt hatte. Der Landrat sah dies als eine große Wertschätzung für die Polizei an, die gerade in diesen Zeiten sehr wichtig sei.

Das Landespolizeiorchester NRW unter Leitung von Dirigent Scott Lawton gastierte zum 11. Mal zugunsten der Hilfsgruppe Eifel im Kursaal in Gemünd. Foto: Reiner Züll

„Wir hätten doppelt so viele Eintrittskarten gebraucht“, umschrieb Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel das große Interesse der Eifeler am Konzert der Polizeimusiker. Und auch Scott Lawson, der Dirigent des Orchesters, schwärmte von dem vollen Saal, den er nun schon zum elften Mal erlebe. Das Engagement der Hilfsgruppe sei einzigartig. „Ich bin immer wieder erstaunt, wie eine solche Gruppe so viele Dinge bewegt“. Dass das Orchesters schon Beifall bekomme, ehe es gespielt habe, gebe es nur in Gemünd. Er und seine Musiker seien froh, nach zweijähriger Corona- und Flutpause wieder im Gemünder Kursaal konzertieren zu können, so Lawton.

Vor Beginn des Konzertes hatte Willi Greuel kurz über die Arbeit der Hilfsgruppe berichtet, die letztes Jahr 30 Jahre alt geworden sei. Diesen runden Geburtstag habe man nicht wie geplant feiern können, so dass man dieses Jahr „30 plus eins“ feiere. In diesen drei Jahrzehnten habe die Eifeler Bevölkerung dem Kaller Verein über 8,5 Millionen Euro Spendengelder anvertraut. Nach der Flut habe man Betroffene des Hochwassers im Kreis Euskirchen mit Soforthilfen von rund 600.000 Euro unterstützt.

„Ich freue mich, dass es hier nach Corona und wieder aufwärts geht, und dass wir als Polizeiorchester einen Teil ihrer Wiedergeburt mitgestalten können“, sagte Scott Lawson, bevor das Orchester mit der Leichten Kavallerie Overture von Franz von Suppe in das Konzertprogramm einstieg. Moderne Klänge wurden dem Publikum mit Police on Stage von Sting und mit Africa von Toto zu Gehör gebracht.

Weiter im Programm waren „Morgenstimmung“ von Edvard Grieg, „Orpheus aus der Unterwelt“ von Jacques Offenbach und „Don’t you worry ´bout a thing“ von Wonder. Mit dem „1941 Marsch“ und „Adventures on Earth“ für Blasmusik präsentierte das Orchester zwei Werke des Komponisten John Williams, der in diesem Jahr 90 Jahre alt wird.

Mit den Stücken „Rosen aus dem Süden“, „Pizzicato Polka“ und „An der schönen blauen Donau“ kam das Orchester dem Publikumswunsch nach, einige Stücke des großen Komponisten Johann Strauss zu intonieren. Und dafür hatte sich das Ensemble für den Vortrag der Pizzicato Polka ganz besonders ins Zeug gelegt, wie Scott Lawson berichtete: „Das Stück ist für ein Streichorchester gemacht, aber wir spielen es auch als sinfonisches Blasorchester es für Sie“. Das Publikum bedankte sich mit anhaltendem Beifall.

In Gemünd ist es eine inzwischen über zehn Jahre alte Tradition, dass das Orchester das Konzert mit dem Radetzky-Marsch beendet, bei dem sich das Kurhaus in eine Klatsch-Arena verwandelt. Den Blumenstrauß, den Dagmar Poth von der Hilfsgruppe Dirigent Lawton überreichte, darf der Orchesterleiter seit vier Jahren wegen Vorteilsnahme nicht mehr annehmen. „Welche Dame hat heute Geburtstag“, fragte er ins Publikum und wurde fündig. Es war Hildegard Sywerk aus Mechernich-Holzheim, die am Tag des Konzertes 59 Jahre alt wurde. Lawton bat sie auf die Bühne und überreichte ihr seien Blumenstrauß.

Schirmherr Markus Ramers, Ex-Landrat Günter Rosenke und Schleidens Bürgermeister Ingo Pfennigs freuten sich abschließend, dass wieder so große Veranstaltungen im Kursaal in Gemünd stattfinden können. Das Konzert habe mal wieder gezeigt, weshalb die Hilfsgruppe in 30 Jahren an 8,5 Euro Millionen Spendengelder gekommen sei. Die Mannschaft um Willi Greuel sei ein tolles Team, das professionell arbeite und Veranstaltungen auf die Beine stelle. „Und das mit Eifeler Herzblut“, so Ramers.

Hilfsgruppen-Chef Willi Greuel wies indes auf drei Großveranstaltungen hin: Die 23. Eifeler Oldienacht finde am Samstag, am 17. Juni, auf dem Gelände der Firma Papstar in Kall statt. Es folge das große Familienfest am Sonntag, 6. August, auf dem Rewe-Platz in Kall. Die Bigband der Bundeswehr spiele zu Ihrem Tour-Abschluss im Dezember wieder an zwei Tage zugunsten der Hilfsgruppe im Kulturkino Vogelsang. Die Konzerte mit dem Stargast Markus Maria Profitlich finden statt am Donnerstag, 14. Dezember, und am Freitag, 15. Dezember. (Reiner Züll)