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Neujahrsempfang der Kreis-Handwerkerschaft im Rathaus der Stadt Aachen

Aachen – Es braucht eine Kultur des Machens und Anpackens, darin waren sich Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen und Herbert May, Vorstand der Kreishandwerkerschaft Aachen, beim Empfang der Handwerkerinnung einig. Nach zuletzt coronabedingt ausgefallenen Terminen war die Einladung zum traditionellen Neujahrs-Frühstück ins Aachener Rathaus am 11. Januar das erste Treffen dieser Art mit Sibylle Keupen. Und es zeigte viele Gemeinsamkeiten auf. Eine optimistische Perspektive trotz aller Herausforderungen – darunter die steigenden Kosten, die Suche nach Auszubildenden und Fachkräften sowie die Rolle in Sachen Klimaschutz. „Im Handwerk kann man aktiv etwas für’s Klima tun“, erklärte Herbert May, und wünschte sich mehr Einfluss in den Schulen, um das Handwerk dort präsenter zu machen, denn der Arbeitskräftemangel erschwere auch das Aachener Ziel, 2030 klimaneutral zu werden.

Mentalität des Machens und gemeinschaftliches Handeln

Damit traf er auf die volle Unterstützung der Aachener Oberbürgermeisterin: „Wenn wir erfolgreich sein wollen, dann müssen wir stärker hin zu einer Mentalität des Machens. Das gemeinschaftliche Handeln wird immer wichtiger, jede und jeder ist wichtig für eine gemeinwohlorientierte Stadt, denn nur zusammen sind wir mehr als die einzelnen Teile unserer Stadt.“ Dazu gehöre auch, dass neue Aufgaben und Ziele des Wandels gesteckt seien. Mit der ökologischen Transformation, dem Klimaschutz und der Klimafolgenanpassung habe der Rat wegweisende Beschlüsse gefasst: die klimaneutrale Stadt 2030 als großes Ziel, dazu gehörend Solardächer mit einer Förderung von über 800 privaten PV-Anlagen – und damit verbundenen knapp 13 Millionen Euro privaten Investitionen 2022 – sowie ein Budget von 18 Millionen für die Ausstattung von städtischen Gebäuden, aber auch die Offenlegung der Bäche und die Bauwende mit Themen wie cradle to cradle.

Eine weitere wichtige Aufgabe sei eine zukunftsfähige Mobilität mit dem Radentscheid, der Schleifenerschließung in der Innenstadt, den Radvorrangrouten, den Premiumfußwegen und dem Ausbau des ÖPNV. Ende Januar sei zudem die Machbarkeitsstudie zur Regiotram zu erwarten. „Ich bin überzeugt, dass der Startschuss für die Regiotram kommt und damit mehr klimafreundlicher Komfort für täglich 70.000 Pendlerwege aus dem Norden.“

Vielzahl städtischer Projekte ist in der Umsetzung

Möglichst viele Menschen in Arbeit zu bringen, sei das vorrangige Ziel des Strukturwandels und der Quartiersentwicklung, Schlüsselprojekte die Standortentwicklung Continental, die Quartiersentwicklung in Aachen-Nord, das Programm Soziale Stadt Forst/Driescher Hof, der Kurstandort Burtscheid und die integrierte Quartiersentwicklung Richtericher Dell als Zukunftsquartier.

Voran gehe es auch beim Sportpark Soers, der für den Breitensport frei zugänglich, aber auch für internationalen Sport oder den lokalen Vereinssport entwickelt werden solle.

Gleichzeitig stehe der Ausbau des sozial gerechten Wohnungsbaus in kommunaler Hand im Fokus, zu dem das Handwerk einen wichtigen Beitrag leisten könne. Das städtische Investitionsprogramm allein in die Sanierung des städtischen Wohnungsbesitzes umfasse in den nächsten Jahren 75 Millionen Euro. Für Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Umsetzung der Verkehrswende stünden weitere 120 Millionen Euro zur Verfügung.

Mut und Bereitschaft zur Veränderung gefragt

Bei all den priorisierten Vorhaben sei die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren ein Knoten, den es zu durchschlagen gelte. Hier seien Land und Bund gefragt, den Kommunen und damit auch der Handwerkerschaft mehr Autonomie, mehr Gestaltungsräume zu geben.

Klar auch an das Handwerk gerichtet war der Schlussappell von Keupen: „Aachen ist eine junge Stadt. Für die Transformation hin zu der resilienten, gemeinwohlorientierten und zukunftsgerechten Stadt von Morgen brauchen wir den Mut und die Bereitschaft zur Veränderung, den Schulterschluss von Jung und Alt, Politik und Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Und vor allem auch Sie, das Handwerk.“