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Eifelverein und Kulturpolitik im Dritten Reich – Tagung im Eifelmuseum in Mayen

Düren/Mayen – Bericht zum Forschungskolloquium jetzt in der Zeitschrift Die EIFEL veröffentlicht. Wie bei allen deutschen Institutionen, Behörden und Personengruppen stellt sich auch beim Eifelverein die Frage nach seinem Verhältnis zum NS-Regime. In Kooperation mit dem LVR-Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte und mit Unterstützung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft wurde im Eifelmuseum in Mayen eine Tagung zu diesem Thema veranstaltet.

Fünf Experten und eine Expertin trugen die Ergebnisse ihrer aufwendigen Archiv- und Quellenstudien vor. Im Mittelpunkt stand die Person von Karl Kaufmann, der von 1904 bis 1938, also über 34 Jahre hinweg, dem Eifelverein vorstand. Er war bereits vor 1933 eine legendäre Gestalt, ein Symbol der guten alten Zeit. Als konservativer preußischer Landrat stand er auch dem neuen Regime loyal gegenüber. Dieses beließ ihn, auch wenn er nicht in die NSDAP eintrat, auf seinem Posten.

1933 wurde der Eifelverein gleichgeschaltet, bekannte sich fortan zum Dritten Reich und öffnete seine Publikationen der NS-Propaganda. Man erkennt seine Bemühungen, sich anzupassen, um gewisse Freiräume zu erhalten und von den Zuwendungen des NS-Regimes zu profitieren. Dazu gehört auch die Schenkung der Genovevaburg in Mayen durch den Provinzialverband, in dem sich heute noch das Eifelmuseum befindet. Eine Zusammenfassung der umfangreichen Recherchen ist im aktuellen Heft der Zeitschrift DIE EIFEL erschienen. Die Vorträge des Kolloquiums werden im Frühjahr 2023 in dem Portal „Rheinische Geschichte“ digital publiziert.