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Gottesdienst zu Ehren des Heiligen Willibrord mit Weihbischof Brahm in Waxweiler

Waxweiler – Mit einem Pontifikalamt mit Weihbischof Robert Brahm hat das Dekanat St. Willibrord Westeifel am 6. November den Gedenktag seines Patrons und Namensgebers gefeiert. Waxweiler hat einen besonderen Bezug zum angelsächsischen Missionar Willibrord (658–739), der als Glaubensbote auch in der Westeifel wirkte und in der Gemeinde im Prümtal gepredigt haben soll. Im Zentrum der Verehrung steht jedes Jahr an Pfingsten die Echternacher Springprozession zum Grab des Heiligen, deren Ursprung der Sage nach auf das Jahr 728 und den Ort Waxweiler zurückgeht.

In seiner Predigt erinnerte Weihbischof Brahm an das Auftreten Willibrords als Missionar bei den Menschen in Waxweiler, die der Legende nach während seiner Predigt getanzt hätten. Als Buße mussten die neuen Gläubigen anschließend springend und tanzend nach Echternach pilgern. Der Weg des Menschen heute gleiche oft einem „Tanz auf dem Vulkan“, der von Hektik, Stress und Erschöpfung geprägt sei, sagte Brahm. Dieser Tanz mache oft krank, raube den Atem und werfe aus der Bahn. „Das Gegenstück dazu ist die Stille“, sagte er mit Verweis auf den Heiligen, dessen Leben von den beiden Polen des missionarischen Unterwegsseins und dem kontemplativen Rückzug in das von ihm gegründete Kloster Echternach geprägt gewesen sei. Der Rückzug und die Stille könnten einen ruhelosen Weg zu einem „Tanz der Sehnsucht“ werden lassen, der helfen könne, sich dem Sinn des Lebens, echtem Glück und Dankbarkeit für das Geschenkte zu nähern. „Das ist ein Tanz, in dem wir uns schrittweise Gott nähern. Er ist dann unser Tanzpartner, der uns führt, uns auffängt, uns hält und uns Ansehen schenkt.“ Mit Blick auf den Heiligen Willibrord heiße dann die neue Mission, „Schritte zu lernen, die uns den Tanz der Selbstfindung und der Gottesnähe ermöglichen – ein Tanz der Gemeinschaft, der Solidarität, ein Tanz der Menschheitsfamilie und des Friedens“, sagte der Weihbischof.

Seit einigen Jahren sei man bemüht, das Hochamt zum Patrozinium des Dekanats mit einem (Weih-)Bischof zu feiern, sagte der Vorsitzende des Pfarreienrates, Michael Fischer. Er würdigte das Engagement der anwesenden „Brudermeister“, die jedes Jahr die Fußwallfahrt Prüm-Waxweiler zur Echternacher Springprozession organisieren und als Vorbeter begleiten. Neben Weihbischof Brahm feierten Pfarrer Georg Josef Müller sowie Ruhestandspfarrer und Ordensprälat Friedrich Kreutz unter der Assistenz von Diakon Karl Weyandt den Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer mit. Musikalisch begleitete Markus Roschinski das Hochamt an der Orgel.

Das Dekanat St. Willibrord Westeifel war im Jahr 2004 aus dem Zusammenschluss der Altdekanate Neuerburg, Prüm und Waxweiler entstanden und hat das über 150-jährige Willibrord-Patronat von Waxweiler übernommen. Es ist das flächengrößte Dekanat im Bistum Trier und das einzige, das einen Heiligen in seinem Namen trägt. Im Januar 2023 geht es in den neuen Pastoralen Räumen Neuerburg und Prüm auf. Der aus dem heutigen England kommende Willibrord, der auch als „Apostel der Friesen“ bezeichnet wird, starb am 7. November 739 in seiner Klostergründung Echternach. Sein Sterbetag wurde zum Gedenktag und zum Festtag für das Westeifel-Dekanat.(red)