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Kreissparkasse Bitburg-Prüm verleiht zum elften Mal den Deutschen Bürgerpreis

Bitburg – „Tradition pflegen – kulturelles Erbe bewahren“. MdB Patrick Schnieder, Landrat Andreas Kruppert und der Vorstand der Kreissparkasse Bitburg-Prüm ehrten die Sieger des Deutschen Bürgerpreises. Am 06.10.2022 standen in der Kreissparkasse Bitburg-Prüm die Verdienste ehrenamtlicher Bürgerinnen und Bürger des Eifelkreises im Mittelpunkt.

Aus den zahlreichen Bewerbungen für herausragendes Bürgerengagement des Eifelkreises zum Thema „Tradition pflegen – kulturelles Erbe bewahren“ hatte die Jury 12 Preisträger und Initiativen ausgewählt. Für den Wettbewerb lobte die Kreissparkasse Bitburg-Prüm Preisgelder in Höhe von 5.000 EUR aus.

Prämiert wurden Menschen, die sich für den Erhalt des Kulturguts unserer Region, seine Überlieferungen, seine Weiterentwicklung sowie eine lebendige Erinnerungskultur einsetzen; Menschen, die Traditionen aufrechterhalten und pflegen. Menschen, die mit Engagement die kulturelle Vielfalt des Eifelkreises Bitburg-Prüm bereichern und stärken. Landrat Andreas Kruppert betonte: „Der Eifelkreis Bitburg-Prüm verfügt über ein reiches kulturelles Erbe, basierend auf künstlerischen, handwerklichen, technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen. Diese kulturelle Substanz gilt es zu bewahren, zeitgemäß zu nutzen und für die nachkommenden Generationen zugänglich zu machen.  Kulturschätze sind von großer Bedeutung für die Wertorientierung und die Identität unserer Region. Gerne ehren wir heute diejenigen, die zu deren Erhalt beitragen.“

Jugendliches Engagement

Das Bild zeigt die Gruppe aus Idenheim gemeinsam mit Vorstandsmitglied Mark Kaffenberger, Beigeordneter Dieter Lichter, Ortsbürgermeisterin Ingrid Penning, MdB Patrick Schnieder, Landrat Andreas Kruppert und dem Vorsitzenden des Vorstandes der Kreissparkasse Bitburg-Prüm Rainer Nickels.

MdB Patrick Schnieder würdigte zunächst in der Kategorie U21 die Initiative „Herbergssuche Idenheim“. Die Idenheimer Herbergssuche ist ein altes Brauchtum zur Erinnerung an die Herbergssuche von Maria und Josef. Seit den 30er Jahren wird es in der Adventszeit von Idenheimer Mädchen ausgeführt. Dabei organisieren sich die Mädchen in eigener Regie. „Neben der Bewahrung von Brauchtum beweisen die Mädchen mit ihrer alljährlichen Aktion ein starkes soziales Engagement und einen Zusammenhalt über Generationen hinweg. Sie haben es nun über 9 Jahrzehnte geschafft, diese Tradition von Jahr zu Jahr weiterzugeben. Und dies ist erstaunlich – dass ein Projekt von Kindern und Jugendlichen, ohne jegliche Hilfe von Erwachsenen, in eigener Regie geleitet, organisiert und durchgeführt wird. Das ist Pflege von Tradition.“, so Patrick Schnieder.

Alltagshelden

In der Kategorie Alltagshelden wurden 8 verdiente Bürger und Initiativen ausgezeichnet. Mit ihrem herausragenden freiwilligen Engagement, tragen sie tagtäglich dazu bei, unsere Region ein Stück lebenswerter zu gestalten.

Für das herausragende Engagement wurden zunächst ausgezeichnet: Alwin Houscht aus Biesdorf, Hans-Josef Pallien aus Dudeldorf und die Eisenbahnfreunde aus Pronsfeld, stellvertretend Winfried Richards.

Alwin Houscht lebt in besonderer Weise die Tradition des vorweihnachtlichen Nikolausbesuchs seit 1978 in Biesdorf und Nachbargemeinden. Zudem ist er seit 1988 als ehrenamtlicher Jugendpfleger der VG Südeifel engagiert und hat in dieser Funktion zum Aufbau vieler Kinder- und Jugendtreffs beigetragen, denen er das heimische Brauchtum nahebringt. Bei vielen Ferienfreizeiten hat er mitgewirkt, ist seit Jahrzehnten im Pfarrgemeinderat tätig und seit 2009 Ortsbürgermeister in Biesdorf.

Hans-Josef Pallien ist ein Dudeldorfer durch und durch und in den meisten Vereinen und Organisationen vor Ort aktiv. Er ist Mitglied im Ortsgemeinderat. Er zeigt ein äußerst großes, vielfältiges Engagement in seiner Heimatgemeinde Dudeldorf. Sei es bei der Feuerwehr, als Mitglied des Bau-, Sanierungs-, und Umweltausschusses, im Gewerbeverein Dudeldorf, als Marktleiter, Organisator und Planer des großen Weihnachtsmarktes in Dudeldorf, in den er sicherlich sein größtes Herzblut steckt.

Dank des unermüdlichen Einsatzes der Eisenbahnfreunde Pronsfeld, einem Team von rund 20 ehrenamtlich Engagierten, entwickelte sich aus einer Idee aus 2005 – das Eisenbahnmuseum am Prümtalweg. Eine Museumslok, schon von Weitem zu sehen, zeigt den Weg zum kleinen Eisenbahnmuseum am Radweg in Pronsfeld. Es erinnert an die frühere Bedeutung Pronsfelds als Knotenbahnhof.

Die weiteren Preisträger in der Kategorie Alltagshelden waren die Eheleute Ilse und Klaus Fritzen für ihr Engagement im Förderverein Alte Kirche St. Apollonia Gransdorf, Helga und Georg Weides für Ihr Engagement um die Mariensäule in Kyllburg und Richard Lux für sein Engagement für die Pfarrkirche St. Peter in Alsdorf.

Von 1996, dem Jahr der Gründung des Fördervereins, bis ins Jahr 2020 – war Herr Fritzen 1. Vorsitzender, und seine Frau Ilse seit 2004 ebenfalls Vorstandsmitglied. Von Beginn an waren beide mit der Vorstandsarbeit, der Organisation von Arbeitseinsätzen, der tatkräftigen Mithilfe bei allen anfallenden Arbeiten, der Instandsetzung und Unterhaltung des denkmalgeschützten Wahrzeichens in Gransdorf – der „Alten Kirche“ betraut und diese Tätigkeiten wurden mit viel Liebe und Engagement erledigt.

Die Eheleute Weides kümmern sich seit Jahrzehnten in besonderer Weise um das 1886 aufgestellt Mariendenkmal in Kyllburg. Sie erhalten Bitten und Widmungen, die sie in ein Widmungsbuch eintragen, und veranlassen das nächtliche Ausleuchten der Mariensäule als Einladung zum Gebet. Ebenso kümmern sie sich um den Erhalt und die Instandsetzung des steilen Aufstiegs zum Denkmal, so dass dieser stets gut begehbar ist. Zudem prüfen Sie den baulichen Zustand und veranlassen notwendige Instandsetzungs- und Sicherungsarbeiten.

Richard Lux ist seit 1981 Mitglied im Pfarrgemeinderat in Alsdorf. Die Sanierung und Modernisierung der Pfarrkirche St. Peter in Alsdorf hat er sich zu seinem persönlichen Anliegen gemacht und das seit mehr als 40 Jahren. Bewahrung von Traditionen und Werterhalt spielen hierbei für ihn eine zentrale Rolle. So engagierte er sich selbst sehr beim Ausbau der Kirche, der Renovierung des Predigtstuhls, und der Schaffung eines neuen, barrierefreien Seiteneingangs.

Das Bild zeigt die Preisträger Eheleute Ilse und Klaus Fritzen, Eheleute Helga und Georg Weides sowie Richard Lux,
gemeinsam mit Stadtbürgermeister Wolfgang Krämer, Ortsbürgermeister Timo Willems, Ortsbürgermeister Manfred Heinen, Beigeordneter Dieter Lichter, Bürgermeister Moritz Petry, Vorstand der Kreissparkasse Bitburg-Prüm Rainer Nickels und Mark Kaffenberger, MdB Patrick Schnieder und Landrat Andreas Kruppert.

Ebenfalls in der Kategorie Alltagshelden ausgezeichnet wurden Winfired Krämer für den Förderkreis Alte Kirche Pronsfeld und Paul Sonnen als Tambourmajor des Spielmannszugs Bitburg-Matzen.

Winfried Krämer ist seit der Gründung des Förderkreises „Alte Kirche“ Pronsfeld Vorsitzender des Vereins. In dem Verein geht es um den Erhalt, die Renovierung und Restaurierung der Alten Kirche und der Wegekreuze. Er begleitete die große Sanierung der Kirche in den Jahren 2000-2002 und kümmerte sich um die Restaurierung des Matzerather Kreuzes und die liebevolle und sehenswerte Gestaltung der Anlage rund um das Kreuz. Dieses ist mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel mit herrlichem Blick auf das Dorf geworden.

In Matzen unterhält der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr einen der wenigen, in der Eifel noch existierenden, Feuerwehrspielmannszüge. 1921 gegründet, ruhte dieser kriegsbedingt bis ins Jahr 1951, ehe er wieder zu neuem Leben erweckt wurde. Paul Sonnen ist seit 1980 als Tambourmajor/Leiter des Spielmannszugs in Matzen tätig und auch im Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr. Er versteht es bis zum heutigen Tage seine Musiker nicht nur zu dirigieren, sondern auch für diese Art der Musik zu begeistern und neue Mitglieder zu gewinnen, um den Fortbestand auch in der Zukunft sicher zu stellen.

Das Bild zeigt den Preisträger Fritz Irsch, gemeinsam mit Vorstandsmitglied der Kreissparkasse Bitburg-Prüm Mark Kaffenberger, Ortsbürgermeister Manfred Groben, Vorsitzender des Vorstandes der Kreissparkasse Bitburg-Prüm Rainer Nickels, MdB Patrick Schnieder, Landrat Andreas Kruppert und Bürgermeister Johannes Kuhl.

Ehrungen für das Lebenswerk

Höhepunkt der Verleihung des Deutschen Bürgerpreises ist die Kategorie „Lebenswerk“ für Menschen, die sich in außerordentlicher Weise engagieren und mit dieser Lebensaufgabe in besonderer Weise Vorbild für gelebtes Bürgerengagement sind. Gleich drei Auszeichnungen sprach die Jury in diesem Jahr für jahrzehntelanges Engagement aus.

Landrat Andreas Krupeprt würdigte das Engagement von Fritz Irsch aus Waxweiler: „Herr Irsch zählt wahrlich zu den Menschen, die sich in unserer Heimat vorbildlich seit vielen Jahrzehnten für die Bewahrung von Traditionen und kulturellem Erbe einsetzen.“ Fritz Irsch ist seit 1937 Mitglied im Fanfarenzug Islek Waxweiler und seit 1952 ununterbrochen 1. Vorsitzender des Vereins – bis heute. In besonderer Weise setzt er sich für den Erhalt der Tradition der Fanfarenzüge ein und organisierte den Austausch mit befreundeten Vereinen. Zudem begleitet der Fanfarenzug Waxweiler seit vielen Jahren die jährliche Kranzniederlegung am Volkstrauertag. Seit seinem 14. Lebensjahr ist Fritz Irsch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Waxweiler und war zudem viele Jahre aktives Mitglied im Veteranenchor der FFW Waxweiler. Trotz seines stolzen Alters von 95 Jahren beabsichtigt Herr Irsch weiterhin, das Amt des 1. Vorsitzenden des Fanfarenzuges zu bekleiden und weiter aktiv die Fanfare sowie ehrenamtlich das Akkordeon zu spielen.

Eine weitere Auszeichnung erhielt Werner Weber aus Eisenach in der Kategorie Lebenswerk. MdB Patrick Schnieder lobte in seiner Laudatio das Engagement des Preisträgers: „Werner Weber engagiert sich seit vielen Jahren ehrenamtlich, um das kulturelle Erbe in und um Eisenach zu bewahren. Sein Fachwissen und seine Expertise rund um die Geschichte und deren Zusammenhänge in Eisenach und Umgebung suchen seinesgleichen.“

Herr Weber hat sich über die Jahre in seinem Privathaus in Eisenach ein kleines Heimatmuseum aufgebaut. Dort findet man prähistorische Werkzeuge – überwiegend Fundstücke aus und um Eisenach, Sammlungen von antiken Werkzeugen und Geräten, Gegenstände und Erinnerung aus den Weltkriegen sowie weitere historische Fundstücke aus Eisenach, darunter viele Fotos und Dokumente. Seit über 30 Jahren veröffentlicht Werner Weber Beiträge in regionalen Zeitschriften, u.a. in „Gester an hätt“ aus Irrel, im Bollendorfer Wurmsatz, „Ous der Heemicht“ aus Neuerburg, „Ous der Veiner Geschicht“ aus Vianden sowie im Heimatkalender des Eifelkreises Bitburg-Prüm. Er referiert über die Geschichte Eisenachs und Umgebung, über prähistorische Ausgrabungsfunde, über Ahnenforschung, die Eisenacher Auswanderer in Brasilien und vieles mehr. Darüber hinaus begleitet Herr Weber Schulstunden und Projekttage in Grundschulen und im Kindergarten und gibt so das Wissen um die heimische Geschichte, Traditionen und Bräuche an die junge Generation weiter.

Der dritte Preisträger in der Kategorie Lebenswerk, Herr Joachim Schröder aus Pronsfeld, konnte leider nicht anwesend sein. Ihm wird seine Ehrung zu einem späteren Zeitpunkt überreicht.

Die würdige Feierstunde wurde musikalisch wurde die Preisverleihung von Mathis Michels an der Harfe begleitet.