Kategorien
Gesundheit

Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler testet Künstliche Intelligenz bei Darmspiegelungen

Bad Neuenahr-Ahrweiler – „Es ist wie ein drittes Auge, mit dem ich noch mehr sehe“. Prof. Dr. Joerg Heller, Chefarzt der Inneren Medizin am Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler, testet Künstliche Intelligenz bei Darmspiegelungen. Die Künstliche Intelligenz, die Chefarzt Prof. Joerg Heller für die Gastroenterologie des Krankenhauses Maria Hilf ausgeliehen hat, sieht unspektakulär aus. Es ist ein Computer, etwas größer als ein Laptop und etwa 15 Zentimeter hoch. Aber der Kasten hat es in sich: „Es ist ein Bildprozessor, der mit den Befunden von mehreren Millionen Darmspiegelungen gefüttert wurde“, sagt Prof. Heller. Natürlich völlig anonymisiert. Sprich: die Daten können keinem Patienten zugeordnet werden.

Bei einer Darmspiegelung wird dieses Gerät vor den Monitor geschaltet. So werden alle Bilder, die von der Kamera an der Spitze des Endoskops im Darm aufgenommen werden, auch durch den Computer mit der Künstlichen Intelligenz geleitet. Dabei überprüft die KI jede noch so kleine Unregelmäßigkeit auf der Darmschleimhaut und vergleicht sie mit Millionen Befunden. Jede Auffälligkeit markiert das System auf dem großen Bildschirm mit einem grünen Rahmen. Zusätzlich gibt sie einen Hinweis auf einen möglichen Befund. Es erkennt Adenome genauso wie Narbengewebe, das zum Beispiel durch eine Blinddarm-OP entstanden ist. Zusätzlich kann es beurteilen, ob es sich dabei möglicherweise um bösartiges oder gutartiges Gewebe handelt. So unterstützt die Künstliche Intelligenz den untersuchenden Arzt dabei, die Darmspiegelung noch präziser und gründlicher durchzuführen. Prof. Heller ist begeistert: „Es ist wie ein drittes Auge, mit dem ich noch mehr sehe.“