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Bundes-Verdienstkreuz für Pater Stephan Senge in Himmerod

Himmerod – „Sie haben begriffen, dass wir alle in einer Welt leben. Es geht Ihnen immer um die Menschen, aber auch um Frieden und um Harmonie im Glauben.” Das hat Thomas Linnertz, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Rheinland-Pfalz, bei seiner Laudatio anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland zu Pater Stephan Senge gesagt. Der 88-Jährige wurde am 17. August in Himmerod für seinen Einsatz für notleidende Menschen im Sudan und Südsudan sowie für sein karitatives, theologisches, entwicklungspolitisches und literarisches Lebenswerk als „verdienter und äußerst engagierter Bürger von Rheinland-Pfalz” geehrt.

Bereits seit 1997 engagiert sich der Zisterzienser in dem ostafrikanischen Staat, der als einer der ärmsten weltweit gilt, für Bildung und Entwicklungsprojekte. Seit 2003 ist sein Projekt ein eingetragener Verein, seit 2019 firmiert er unter dem Namen „Initiative Pater Stephan”. Der Verein leistet Hilfe für Schulen, Jugendliche und Gemeinden, unterhält ein Ausbildungszentrum für Lehrende, fördert die berufliche Bildung von Frauen und organisiert zudem Austausche zwischen deutschen und (süd-)sudanesischen Schülerinnen und Schülern.

„Die Verleihung zeigt, wie wichtig und unverzichtbar, aber auch wie wertig Ihr spirituelles Engagement, und vor allem Ihr Wirken in Ihrer Initiative für die Menschen im Sudan und Südsudan ist”, sagte Linnertz zu Pater Stephan. Dort fehle es an Ressourcen für die elementare Daseinsfürsorge, für Bildung, Gesundheit und Wasserversorgung. Zudem lebe ein Großteil der Bevölkerung in ständiger Angst vor den dortigen kriegerischen Auseinandersetzungen. „Ihre Initiative beruht auf der Hilfe zur Selbsthilfe.” Selbstverständlich seien bei Pater Stephans noch immer regelmäßigen Besuchen vor Ort die Seelsorge und das gemeinsame Feiern von Gottesdiensten. „Sie finden die Nähe zu Menschen und geben ihnen Hoffnung und Zuversicht auf ein besseres Leben in einer friedlichen Zukunft für sich selbst und ihre Kinder. Mit der Unterstützung des Vereins geben Sie den Menschen ein Stück ihrer Zukunft zurück”, betonte Linnertz. „Ich wünsche Ihnen auch weiterhin viel Hoffnung, Mut und Tatkraft zur Verwirklichung Ihrer Projekte und Ziele.” Ein Wunsch, den Pater Senge teilt: „Mit Menschen zusammen sein zu dürfen, ist schon ein ganz schönes Privileg.” Er freue sich, für die Menschen in den Diözesen El Obeid, Wau und Torit, also in den Gebieten, auf die sich die Hilfe der Initiative konzentriert, da sein zu können. „Ich hoffe, das noch ein paar Jahre machen zu dürfen.”

Zu Gast waren unter anderen Weihbischof Robert Brahm, Prof. Reinhold Bohlen (Rektor der Abteikirche Himmerod), Dr. Thomas Simon (1. Vorsitzender des Förderkreises Himmerod), Gabriele Haldenwang (2. Vorsitzende der Initiative Pater Stephan e.V.), Landrat Gregor Eibes (Landkreis Bernkastel-Wittlich), Landrätin Julia Gieseking (Landkreis Vulkaneifel). Weitere Informationen zur Initiative sowie zu Pater Stephan Senge gibt es auf www.initiative-paterstephan.de (ih)