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„Wenn ich einmal dement werde, möchte ich …..“

Wittlich/Morbach – In Morbach wurde die Fotoausstellung „Wenn ich einmal dement werde, möchte ich ….“ einem Kreis von geladenen Gästen vorgestellt. Darunter waren die Personen aus dem Kreisgebiet, die sich für ein Foto zur Verfügung gestellt hatten, Vertreter und Vertreterinnen der kommunalen Verwaltung und Mitglieder des „Demenznetzwerk Bernkastel-Wittlich“. Für den musikalischen Rahmen sorgte Elmar Konrad, der auch bei der Aktion als „Fotomodell“ mitwirkte.

Die Fotoausstellung, mit Aufnahmen des Fotografen Christoph Gerhartz, ist eine Aktion des „Demenznetzwerk Bernkastel-Wittlich“ und wird von den Landesverbänden der Pflegekassen Rheinland-Pfalz und dem Verband der privaten Krankenversicherung e.V. gefördert.

Dem Netzwerk gehören Vertreter*innen aus unterschiedlichen Bereichen und Professionen aus dem Kreisgebiet an, u.a. ambulante Pflegedienste, teil- und vollstationäre Einrichtungen, Pflegestützpunkte, das Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich sowie der ambulante Hospiz- und Palliativberatungsdienst.

Die Aktion wurde vorbereitet von Anne Hees-Konrad, Mitarbeiterin im Pflegestützpunkt (PSP) Wittlich I, Corinna Heinze, Mitarbeiterin im PSP Thalfang/Morbach/Neumagen-Dhron und Ulrike Jung-Ristic, Mitarbeiterin der Beratungs- und Koordinierungsstelle Demenz für den Kreis Bernkastel-Wittlich. Sie dankten in ihrer Begrüßungsrede den Personen, die sich für ein Foto zur Verfügung gestellt und mit ihren Statements einen Einblick in ihre ganz persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Demenz gegeben haben.

Bei der Suche nach den „Fotomodellen“ und deren Auswahl war den Organisatorinnen wichtig, Personen aus dem gesamten Kreisgebiet, sowie unterschiedliche Alters- und Berufsgruppen mit unterschiedlichen Interessen anzusprechen. Die Fotoaktion soll den Blick auf die Individualität des Einzelnen richten und vermitteln, dass mit der Diagnose „Demenz“ das Leben nicht zu Ende ist. Vieles ist noch möglich und kann ermöglicht werden: Wünsche, Vorlieben und Bedürfnisse, kleine Dinge des Alltags, die unser Wohlbefinden stärken.

„In der Aktion geht es um Mitmenschlichkeit, Selbstbestimmung und Teilhabe. Es liegt an uns allen, einen Beitrag zu leisten, damit dies möglich wird!“, so die Organisatorinnen in ihrer Begrüßungsrede. Bürgermeister Andreas Hackethal, der die Räumlichkeiten in der Baldenauhalle für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt hatte, wandte sich in seinem Grußwort an die Anwesenden: „Das Thema der Ausstellung hält uns in eindrucksvoller Weise einen Spiegel vor und fordert dazu auf, uns mit dem Thema „Demenz“, einer alternden Gesellschaft und den Herausforderungen und Chancen des „Demographischen Wandels“ auseinanderzusetzen. Wir haben schon vieles erreicht, müssen aber noch eine weitere Wegstrecke zurücklegen!“

Landrat Gregor Eibes, der sich auch für ein Foto und ein Statement zur Verfügung gestellt hat, bedankte sich in seinem Grußwort bei den Organisatorinnen für ihr Engagement. Er betonte, wie wichtig es sei, dass über solche Aktionen immer wieder auf das Thema Demenz und die damit verbundenen weitreichenden Folgen für die Betroffenen und deren Angehörige aufmerksam gemacht wird. Demenz sei mittlerweile zu einer Volkskrankheit geworden, die nicht mehr als Tabu-Thema in unserer Gesellschaft gelten dürfe. Betroffene hätten das Recht, auch weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben und den Angehörigen müsse Unterstützung zuteil werden, indem sie von der oft über die Leistungsgrenze hinausgehenden Pflege entlastet werden. Die Plakataktion zeige auch, dass jeder und jede von uns zu jeder Zeit mit den unterschiedlichsten Ausprägungen von dieser Krankheit betroffen werden kann. „Auch ich hätte gerne den Satz „Wenn ich einmal dement werde…“ mit dem Satz „möchte ich schnellstmöglich wieder gesund werden“ beendet, aber das ist nach wie vor leider nicht möglich. Von daher müssen wir uns zunehmend damit auseinandersetzen, wie wir im täglichen Leben bestmöglich mit den Folgen der Krankheit umgehen und Betroffene integrieren.“

Die Ausstellung soll nach der Eröffnungsveranstaltung im Kreisgebiet auf „Wanderschaft“ gehen. Ziel ist es, Menschen für das Thema „Demenz“ zu sensibilisieren und miteinander ins Gespräch zu bringen.

Institutionen, Verwaltungen und sonstige öffentliche Einrichtungen können sich bei Interesse an dieser Ausstellung gerne an das „Demenznetzwerk Bernkastel-Wittlich“ wenden.

Ansprechpartnerin:

Ulrike Jung-Ristic

Beratungs- und Koordinierungsstelle/Schwerpunkt Demenz

Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V.

Telefon 06571 9155-0, E-Mail: u.jung-ristic@caritas-meh.de