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Erster Kreis-Beigeordneter Pascal Badziong leitet seine erste Ausschusssitzung

Region/Mayen-Koblenz – Neu eingeführte Kitasozialarbeit im Fokus. Seit 1. Juni ist Pascal Badziong neuer Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Mayen-Koblenz. Nun leitete er seine erste Ausschusssitzung: Der Jugendhilfeausschuss tagte in der Ochtendunger Kulturhalle und behandelte dabei unter anderem das große Thema der Kita-Sozialarbeit. Denn im Zuständigkeitsbereich des Kreisjugendamtes Mayen-Koblenz haben seit Juli 2021 bereits 44 Kita-Sozialarbeiter in rund 80 Tagesstätten ihre Arbeit aufgenommen.

Die neuen Kräfte sind an festen Tagen in den jeweiligen Kindertageseinrichtungen vor Ort sowie nach individueller Absprache tätig. „In der heutigen Zeit sind Eltern durch die Flut der Erziehungsbotschaften und dem Druck, alles richtig machen zu wollen, häufig verunsichert. Dies führt dazu, dass die Kindertagesstätten zunehmend als Kommunikationszentrum zu einer Anlaufstelle für Fragen der Eltern werden“, erläuterte Elisabeth Feilzer, die im Kreisjugendamt für die überregionale Koordination und fachliche Begleitung verantwortlich ist. Genau an diesem Punkt setzt sie Kita-Sozialarbeit an. In den ersten Monaten stand vor allem das Kennenlernen von Kindern, Eltern, Elterngremien, Kitaleitungen und Erziehern im Vordergrund. Die Kita-Sozialarbeiter sind bei den Verbandsgemeinden des Landkreises, der Stadt Bendorf und bei katholischen und evangelischen Kita-Trägern angestellt. Die Aufgabe der überregionalen Koordination und fachlichen Begleitung übernimmt das Jugendamt der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz.

Was genau ist Aufgabe der Kita-Sozialarbeit?

Die Kita-Sozialarbeiter unterstützen die pädagogischen Fachkräfte, Kinder und Eltern auf vielfältige Weise. Sie bieten Beratung, stellen Informationen für unterschiedliche Situationen zusammen, begleiten Familien zu medizinischen Terminen, unterstützen bei behördlichen Anträgen, organisieren Dolmetscher und sind Ansprechpartner in vielseitigen Lebenslagen. Dabei knüpfen sie an die Arbeit der Erzieher an und unterstützen vor Ort in den Einrichtungen. Pandemiebedingt ist gerade die Elternvernetzung besonders wichtig. Kita-Sozialarbeit lädt beispielsweise zum Spieltreff auf den Spielplatz der Gemeinde, zum Familienspaziergang, zum generationsübergreifenden Kinonachmittag, zum Elterncafé oder zum Familienfrühstück ein. Alle Formen, um Eltern miteinander ins Gespräch zu bringen, sind geeignet. Dabei endet die Arbeit der Kita-Sozialarbeiter nicht an der Tür der Kindertagesstätte. Ein bedeutsamer weiterer Aspekt der Arbeit ist die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern wie medizinischen und therapeutischen Einrichtungen, sportlichen und familienbezogenen Angeboten oder Behörden.

Warum wurde die Kita-Sozialarbeit eingeführt?

Angeregt durch das im Juli 2021 in Kraft getretene neue Kindertagesstättengesetz Rheinland-Pfalz müssen sich Kommunen, Kita-Träger und Mitarbeiter der Kindertagesstätten verstärkt mit der Frage auseinandersetzen, wie sie Familien passgenau unterstützen können und welche Bedarfe und Interessen hierbei relevant werden. Ziel ist unter anderem Eltern zu unterstützen sowie eine Chancengerechtigkeit für alle Kinder und einen sozialen Ausgleich für alle Familien zu schaffen. Dafür wurde vom Kreisjugendamt ein Finanzierungs- und Fachkonzept entwickelt. „Das Kreisjugendamt hat bei dieser Arbeit rheinlandpfalzweit Pionierarbeit geleistet. Die Mayen-Koblenzer Fachexpertise wurde in den vergangenen Monaten landesweit vielfach zu Rate gezogen“, betonte der Erste Kreisbeigeordnete Pascal Badziong.