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Grundschüler aus Bitburg sammeln über 12.000 Euro für Ukraine

Bitburg – Spendenlauf-Erlös der Sankt Matthias Grundschule Bitburg geht an MMS Humanitas. Gebannt sitzen die 200 Jungen und Mädchen der Sankt-Matthias Grundschule Bitburg in ihrer Aula, den Blick auf ein Plakat mit fünf verdeckten Zahlen geheftet. Als die letzte enthüllt wird, bricht Jubel aus: Gemeinsam haben die Kinder bei ihrem traditionellen Spendenlauf vor Ostern 12.320 Euro eingesammelt, die an die Ukraine-Hilfe des Vereins MMS Humanitas aus Bitburg gehen.

Schulleiterin Waldtraut Kruppert ist sichtlich stolz auf ihre Schützlinge: „Jedes Jahr kommen bei unseren Spendenläufen tolle Summen zusammen, aber dieses Jahr hat alles übertroffen – ich sage ein herzliches Dankeschön an euch alle!“ Der Ukraine-Krieg beschäftige seit Februar auch die Gemeinschaft der Bistumsschule – in vielen Klassen sei das Thema aufgegriffen und besprochen worden, manchmal seien auch Tränen geflossen. „Deshalb haben wir uns vorgenommen, etwas zu tun und zu helfen, so gut es geht“, so Kruppert.

Ihren Worten können sich der erste Vorsitzende des Vereins MMS Humanitas, Markus Schlickat, und Vorstandsmitglied Michaela Balmes nur anschließen. Sie sind an diesem Morgen in die Schule gekommen, um die Spende entgegenzunehmen und den Kindern von ihrer Arbeit zu erzählen. „Ich bin total geflashed. Ihr habt einen Rekord gebrochen und uns die größte Einzelspende zukommen lassen, die wir seit Vereinsgründung Anfang März erhalten haben“, dankt Schlickat den Kindern. „Was wir mit diesem Geld bewegen können, ist wirklich fantastisch. Zuerst werden wir Lernhefte besorgen, mit denen die hier untergerbachten geflüchteten Kinder aus der Ukraine Deutsch lernen können, dann sollen auch Ferienaktionen durchgeführt werden, sodass die Kinder ein bisschen Freude nach den schrecklichen Erlebnissen und der Flucht erleben können.“ Die Erst- bis Viertklässler hatten am letztem Tag vor den Osterferien Runde um Runde über den Schulhof gedreht und so Spenden gesammelt, die sie vorher bei Verwandten und Bekannten erfragt hatten. Während ihre Mitschüler Zuhause ins Schwitzen kamen, wollten auch die Viertklässler nicht hinten anstehen, die gerade mit Konrektor Udo Jutz in Osttirol auf einer Ski-Freizeit unterwegs waren. Also wurde kurzerhand per Videoschalte eine Live-Übertragung gestartet, bei der die Kinder eine Abfahrt nach der nächsten hinlegten. 850 Runden kamen so zusammen, die auch einige Firmen aus der Region mit Spenden honorierten.

Für Schlickat und sein Team aus rund 300 ehrenamtlichen Helfern ist weiter jeder Euro, aber auch jede Sachspende wichtig, sagt der 44-Jährige, der Verwandte in der Ukraine hat. „Langsam gehen die Spenden etwas zurück, doch wir sind weiterhin gerade auch auf Sachspenden angewiesen, denn viele Dinge sind in der Neuanschaffung einfach zu teuer, etwa Rollstühle. Gemeinsam mit seinen zwei Brüdern organisiert Schlickat auch Evakuierungsmissionen an die ukrainische Grenze und sogar ins Kriegsgebiet und hat so bereits 800 Menschen in die Eifel gebracht. 100 Mitglieder zählt der Verein inzwischen – Schlickat wünscht sich, dass es 500 werden, sodass er auch Fördermittel der EU beantragen kann. Mit dem Spendengeld der Grundschule Sankt Matthias kann MMS Humanitas jetzt erst einmal einige Projekte vor allem für die geflüchteten Kinder angehen.

Weitere Informationen gibt es bei: mms-humanitas.de. Alles zur katholischen Grundschule: www.gs-st-matthias.de.(sb)