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Klosterplatz und Driesch in Schleiden sollen attraktiver werden

Schleiden – Betrachtet man die heutigen Ansätze einer städtebaulichen Entwicklung, mit den Schwerpunkten „Erleben“ und „Aufenthaltsqualität“, ist der 2014 verabschiedete Masterplan längst überholt – Stadtentwicklungsausschuss gaben am Dienstag Abend eine einstimmige Beschlussempfehlung an den Stadtrat

Im Jahr 2014 wurde der Masterplan für die Innenstadt Schleiden vom Stadtrat verabschiedet. Seitdem wurden viele der darin enthaltenen städtebaulichen Maßnahmen umgesetzt. Seitdem ist aber auch viel passiert: Die Brandanschläge am Städtischen Johannes-Sturmius-Gymnasium und die Flutkatastrophe im Juli 2021 veränderten auch die Planungen zur künftigen Entwicklung des Kernortes Schleiden. „Deswegen muss auch der damals beschlossene Masterplan auf die jetzigen Bedürfnisse angepasst werden“, so der Erste Beigeordnete, Marcel Wolter, der die Planungen für die Fortführung des Masterplans gestern im Stadtentwicklungsausschuss vorstellte.

Die Verwaltung plant, den Klosterplatz und den Driesch im Rahmen einer Städtebauförderungsmaßnahme neu zu entwickeln.

Der Driesch soll als Parkplatz, Schülerbushaltestelle und Veranstaltungsplatz zu einem Multifunktionsplatz werden. Elemente zur attraktiven Anbindung an die Olef sowie eine Besucherlenkung zur Innenstadt sollen weitere Bestandteile des neuen Konzepts sein. Erster Beigeordneter Wolter verspricht sich dadurch auch eine Verbesserung der Verkehrssicherheit im Schulbusverkehr. „Die Schülerinnen und Schüler der Realschule können über die neue Treppenanlage und die Pont-l ´Abbé-Brücke gehen, um die Bushaltestellen am Driesch zu erreichen“, so Wolter. Am Driesch könne eine sichere und attraktive Aufenthaltsfläche für Schülerinnen und Schüler geschaffen werden und dadurch die Situation an der Blankenheimer Straße entschärfen. Durch eine Optimierung der Schulbushaltestellen würden zudem weitere Parkplätze im Bereich der Poensgenstraße entstehen, so der Plan der Verwaltung.

Auch der Klosterplatz, der durch die Flutkatastrophe massiv beschädigt wurde, soll dem Konzept einer gezielten Besucherlenkung mit Anbindung an die Innenstadt folgen. Zudem ist eine barrierefreie Ausgestaltung und die Bereitstellung von E-Ladesäulen beabsichtigt.

„In den Entwicklungsprozess der beiden Plätze werden wir die Bürgerinnen und Bürger einbinden“, erklärt Wolter. Zunächst müsse aber der Stadtrat am 7. April die Grundsatzentscheidung treffen.

Ursprüngliche Planungen nicht mehr zeitgemäß

Der 2014 verabschiedete Masterplan sah vor, auf dem Driesch sowohl eine Stadtbibliothek als auch eine Bürgerhalle zu errichten. Diese Planungen haben sich mit der neuen Planung zum Wiederaufbau des Johannes-Sturmius-Gymnasiums Schleiden wegen der 2018 verübten Brandanschläge jedoch erledigt. Auch die angepasste neue Planung des Sturmiusparks mit Olefpromenade ist bereits ein Bestandteil des dritten Bauabschnitts zu den Wiederaufbauplänen des Gymnasiums.

Die avisierte Planung, den Klosterplatz mit einem Drogerie- und Lebensmittelmarkt sowie Einzelhändlern und einer Tiefgarage zu bebauen, ist ebenfalls vor dem Hintergrund der heutigen Stadtentwicklung, die den Focus immer mehr auf Aufenthaltsqualität legt, nicht mehr zeitgemäß. „Ein so großes Gebäude an dieser Stelle würde eine Barriere zur Innenstadt darstellen. Zudem sind die allgemeinen Entwicklungen des Einzelhandels zu berücksichtigen. Bereits heute schon gibt es in vielen Städten ein Überangebot an innenstädtischen Einzelhandelsflächen“, erklärt Wolter abschließend. Die Stadt Schleiden hatte sich vor Jahren bemüht, dort einen Drogeriemarkt anzusiedeln, das Vorhaben konnte aber mangels Interesses möglicher Investoren nicht realisiert werden.

Der Stadtentwicklungsausschuss sprach in der gestrigen Sitzung eine einstimmige Beschlussempfehlung an den Stadtrat aus, wonach die Verwaltung die beiden Flächen nachhaltig entwickeln soll.