Wachtberg-Villip – Die Schäden waren erheblich, im Juli 2016, als ein Starkregenereignis mit der Zerstörung zahlreicher Brücken Wachtbergs Infrastruktur stark beschädigte. Priorität hatten beim Wiederaufbau die für den Verkehr wichtigen Brücken, die sind inzwischen schon eine Weile wiederhergestellt. Seit wenigen Tagen ist jetzt auch die THW-Behelfsbrücke an der damals ebenfalls zerstörten Fußgängerbrücke „Rodder Kirchweg“ zwischen Villip und Villiprott passé. Die neue Brücke steht und zeigt sich schöner und größer als vorher.

Bürgermeister Jörg Schmidt hat am 08. März mit dem förmlichen Akt des Durchschneidens eines Bandes die neue Fußgängerbrücke offiziell freigegeben. Es war da keine zwei Stunden her, dass das Bauwerk mit der Endabnahme erfolgreich abgeschlossen worden war. Die Freude war bei allen groß. Neben Beigeordnetem Swen Christian und dem für Infrastruktur zuständigen Fachbereichsleiter Christian Pohl nahmen seitens des Ortsausschusses Villip auch die stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Killmann, Burglind Jantscher-Scheler, Otis Henkel und Ulf Hausmanns an der Einweihung teil.
„Ich bin sehr froh, dass wieder eine Brücke, die 2016 das Hochwasser nicht überlebt hat, jetzt wieder steht und wir damit ein weiteres Bauwerk geschaffen haben“, sagte Schmidt voller Stolz. Besonders, hob er hervor, da dies wie jede andere Baumaßnahme der Gemeinde nur mit Eigenmitteln und den üblichen Förderprorammen gestemmt werden musste. Spezielle Zuschüsse für Hochwasserschäden, wie es sie in diesem Jahr nach der Flutkatastrophe im Ahrtal gab, hätte es seinerzeit nicht gegeben. Und so habe man erst die Finanzierung sicherstellen müssen.
Gelungen sei dies, so Pohl, durch zwei Förderungen. Im Rahmen der Förderung der Nahmobilität „FöRi-Nah“ des Landes NRW sowie unter Beteiligung des Bundes-Sonderprogramms „Stadt und Land“ stand die Erneuerung der circa 150 Meter langen Wegeverbindung zwischen den Straßen „Im Eichacker“ und „Villiper Bachstraße“ an. Im Zuge dieses Projektes war es möglich, die in diesem Wegestück gelegene Brücke in die Förderung mit einzubinden. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 400.000 Euro, die genannten Förderungen decken 90 Prozent der förderfähigen Kosten ab.
Brücke für 100-jähriges Hochwasser ausgelegt
Das neue Brückenbauwerk ist größer und, im Gegensatz zur ehemaligen Mauerwerksbogenbrücke mit Stahlbetonplatte, jetzt ein leicht gebogener Stahlüberbau mit circa zwölf Metern Spannweite. Mit zweieinhalb Metern Breite zwischen den Geländern überspannt die Brücke das hier noch Arzdorfer und später Godesberger Bach genannte Gewässer. Mit ihrer Bauweise, Größe und einer erheblich tieferen Verankerung als früher ist sie jetzt für ein hundertjähriges Hochwasserereignis bemessen.
Die Wegeverbindung im Waldstück bekam eine wassergebundene Decke. Die obere Wegeverbindung wurde mit nun zweieinhalb Metern Breite nicht nur größer, sondern in Asphaltbauweise auch deutlich verbessert. Der Rad- und Fußweg zwischen Villip und Villiprott ist zum einen eine wichtige Anbindung der beiden Ortschaften, zum anderen aber auch eine Anbindung an die Wasserburgenroute, die über die „Villiper Bachstraße“ verläuft. Zur Historie des Fußwegs wusste Hausmanns zu erzählen, dass sich der Begriff „Rodder Kirchweg“ davon ableitet, dass früher die Villiprotter, die Rödder, sonntags hier entlang zur Kirche gingen. Viel und gern genutzt, ob zur Kirche oder einfach so, wird er jedenfalls auch heute noch. (mm)