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Stadt Zülpich sorgt für Verbesserung der Erstversorgung im Stadtgebiet

Zülpich – Ein flächendeckendes Netz an Defibrillatoren. Sinnvolle Ergänzung zum kreisweiten Ersthelfer-Projekt „Corhelper“. Es waren Bilder, die um die ganze Welt gingen! Beim Europameisterschaftsspiel gegen Finnland im vorigen Sommer kippte der dänische Fußballstar Christian Eriksen plötzlich und ohne erkennbaren Grund um. Eriksen, gerade einmal 29 Jahre alt, erlitt einen Herzstillstand. Er überlebte nur deshalb, weil er umgehend notärztlich versorgt werden konnte.

Ob beim Einkaufen, auf der Arbeit oder zu Hause – vergleichbare Situationen können überall passieren! Jederzeit! Wenn jemand einen Herzstillstand hat, ist schnelles Handeln wichtig. Die Minuten, bevor der Notarzt eintrifft, entscheiden über Leben und Tod der betroffenen Person. Ein erster wichtiger Schritt bei der Erstversorgung ist die Herz-Lungen-Wiederbelebung, mit der Patienten reanimiert werden können.

Bei Herzrhythmusstörungen ist der Zugriff auf einen sogenannten automatisierten externen Defibrillator, kurz AED, essentiell. Durch dessen Einsatz erhöhen sich die Chancen, dass der Patient überlebt,
deutlich.

Parallel zu den Bestrebungen in einzelnen Ortsteilen durch engagierte Bürgerinnen und Bürger hat sich Bürgermeister Ulf Hürtgen dafür eingesetzt, dass flächendeckend im gesamten Stadtgebiet Zülpich rund
um die Uhr öffentlich zugängliche Defibrillatoren platziert werden. Mit diesem Vorschlag war er auch bei den Mitgliedern des Rates der Stadt Zülpich auf Zustimmung gestoßen. Die Anschaffung der Geräte konnte jetzt mit finanzieller Unterstützung der Firma „F&S concept“ aus Euskirchen realisiert werden.

Als Kooperationspartner fungieren die Zülpicher Feuerwehr und der DRK-Ortsverein Zülpich bei diesem Projekt. Die Geräte sind speziell für die Anwendung durch Laien konzipiert worden und unterstützen
die Reanimation durch akustische und optische Signale sowie gesprochene Anweisungen. Die Standorte der Geräte in den Ortsteilen wurden in Abstimmung mit den jeweiligen Ortsvorstehern ausgewählt.

Sie sind außerdem als so genannte Rettungspunkte bei der Rettungsleitstelle hinterlegt. „Mir ist keine Kommune im Kreis Euskirchen bekannt, die über ein ähnlich flächendeckendes Netz an
Defibrillatoren verfügt“, sagte Bereichsleiter Thomas Heinen vom DRK-Kreisverband Euskirchen beim Ortstermin am Feuerwehrgerätehaus in Ülpenich. „Vielleicht kann Zülpich hier als gutes Beispiel für andere Kommunen dienen.“

Mit dem flächendeckenden Netz an Defibrillatoren im gesamten Stadtgebiet wird das im vorigen Jahr im Kreis Euskirchen initiierte „Corhelper“-Projekt nun in Zülpich und seinen Ortsteilen sinnvoll ergänzt.

„Corhelper“ ist ein Smartphone-basiertes Alarmierungssystem für Ersthelferinnen und Ersthelfer. Im Falle eines Notfalls werden über die App zeitgleich mit der Notarztalarmierung auch qualifizierte Ersthelfer
von der Leitstelle benachrichtigt. Die App greift dabei auf registrierte Helfer in nächster Nähe beziehungsweise in der Reichweite des Notfalls zurück, die dann die Erstversorgung vornehmen können bis der Rettungsdienst eintrifft.

Erfreulicherweise sind bereits engagierte Zülpicherinnen und Zülpicher als Corhelper registriert. Es wäre toll, wenn noch mehr Menschen dieses sinnvolle Projekt durch ihre Registrierung unterstützen.

Für Bürgermeister Ulf Hürtgen sind beide Projekte – das flächendeckende Defibrillatoren-Netz und die „Corhelper“-App – im wahrsten Sinne des Wortes Herzensangelegenheiten: „Wir erreichen damit eine erhebliche Verbesserung der Erstversorgung im gesamten Stadtgebiet“, so Hürtgen. „Wenn auf diese Weise nur ein Menschenleben in Zülpich gerettet werden kann, dann hat sich das schon gelohnt.“