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Ev. Stift schafft Vertrauen bei Organspenden

Region/Mayen-Koblenz – Patienten auf der Warteliste erhalten Hoffnung durch Glaubwürdigkeit. Die Mitarbeitenden des Ev. Stifts St. Martin engagieren sich seit vielen Jahren in besonderer Weise für die Organspende. Dafür wurden sie bereits mehrfach von der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) geehrt. Auch für 2021 hat die DSO persönlich dem Haus ihren Dank ausgesprochen.

„Wir sehen unsere große Aufgabe vorrangig darin, die am Hirntod verstorbenen Patienten und deren Angehörige entsprechend zu begleiten und Vertrauen in das Verfahren und die beteiligten Institutionen zu schaffen“, so die Verantwortlichen.

Das ist das Team um die Chefärzte der Neurochirurgie Dr. Hans-Hermann Görge und Privatdozentin Dr. Beate Schoch sowie dem Transplantationsbeauftragten Dr. Andreas Molitor. Erfreulicherweise ist die Anzahl der Organspender in Deutschland auch im zweiten Corona-Jahr recht stabil geblieben: 933 Menschen haben deutschlandweit ein oder mehrere Organe gespendet; insgesamt waren es 2.905 Organe. Bei den durchgeführten Organspenden steht das Ev. Stift St. Martin deutschlandweit auf Platz 2 von 124 Krankenhäusern mit einer Klinik für Neurochirurgie.

Insgesamt fanden hier 11 Spenden statt, dabei konnten 44 Organe explantiert werden. „Grundsätzlich ist es eine positive Nachricht, dass das Ev. Stift deutschlandweit mit führend in der Anzahl der Spender liegt, aber man darf nicht vergessen, dass sich hinter jeder Spende auch Patienten verbergen, die wir trotz aller Anstrengungen nicht retten konnten und damit verbunden auch familiäre Tragödien, die wir hier erleben und bestmöglich begleiten“, so Dr. Andreas Molitor. Am Jahresende 2021 standen noch 8.448 Menschen auf der Warteliste für ein Organ.

Diese Menschen sind darauf angewiesen, dass Ärzte und Pflegende die Organspende als selbstverständlichen Teil ihrer Arbeit sehen. „Bei uns hier wird das schon seit vielen Jahren gelebt“, erklärt der Transplantationsbeauftragte. „Nicht nur, dass alle mit­denken, sondern auch die Glaubwürdigkeit und das Engagement derjenigen, die mit den Angehörigen im Kontakt stehen, sind hier außerordentlich hoch und liegen uns sehr am Herzen.“

Zum Hintergrund:

Ein Organspender hilft im Durchschnitt drei bis vier Patienten. Eine Explantation ist eine große Ope­ration mit hohem Aufwand. Bis zu zehn Ärzte können dabei für eine Entnahme im OP stehen. Transplantiert wird im Ev. Stift St. Martin nicht, das erfolgt nur in spe­ziellen Transplan­tationszentren. Vorab wird der DSO die Spende gemeldet, und diese suchen den geeigneten Empfänger. Zu den 2.905 Organen, die Patienten auf den Wartelisten 2021 zur Transplantation erhielten, zählen 1.492 Nieren, 742 Lebern, 310 Herzen, 299 Lungen, 57 Bauchspeicheldrüsen und 5 Därme. Dadurch konnte vielen Menschen ein neues Leben geschenkt werden.