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„Sport lehrt Werte und Persönlichkeit“

Bad Münstereifel – Professor Dr. Ingo Froböse, Sporthochschule Köln, besucht die „Sportwelt Schäfer“ und Bad Münstereifel und bietet Bürgermeisterin Sabine Preiser Marian und seinem neuen „Forschungspartner“ Franz-Peter Schäfer Unterstützung an: „Sport ist mehr als Sport treiben, das müssen die Leute begreifen“ – Stattdessen produziere die Gesellschaft „bewegungsmüde Kinder und die Kranken von morgen“.

In der zerstörten Sporthalle des erzbischöflichen St.-Angela-Gymnasiums (v.r.): Professor Dr. Ingo Froböse, Sportlehrerin Britta Greven, Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian, Sportlehrer Michael Chavet, Sportwelt-Mitarbeiter Tim Schäfer und Professor Froböses Institutskoordinator und Wissenschaftlicher Mitarbeiter Lukas Leibfried. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Sagen Sie, was ich tun kann, wir helfen“, sagte Professor Dr. Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln nach einem Besuch der Sportwelt Schäfer und der von der Flut 2021 schwer gezeichneten Stadt Bad Münstereifel zu Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian und Sportwelt-Chef Franz-Peter Schäfer.

Der Experte für Bewegungstherapie und bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation war in die Kurstadt gekommen, um die Sportwelt Schäfer mit Gesundheitsstudios in Münstereifel und Kommern per Zertifikat zum „Forschungspartner“ des Instituts für Training und Prävention zu machen. Nur 45 Einrichtungen bundesweit gehören zum erlauchten Kreis der Forschungspartner dieses Instituts, die sich den Slogan „Gesundheit durch Training“ zur Devise machen.

Andererseits war Ingo Froböse aber auch an die Erft gekommen, um sich die immensen Flutschäden anzusehen, die der Fluss bei der Überschwemmung vom 14. auf den 15. Juli vergangenen Jahres in der mittelalterlichen Stadt angerichtet hatte. Er selbst kenne die Situation an der Ahr ziemlich genau, wo er Aufsichtsrat einer ebenfalls von der Überschwemmung schwer in Mitleidenschaft gezogenen Klinik ist.

Verdoppelung der Krankheitskosten

Auch in Bad Münstereifel kennt sich der Universitätslehrer an der Sporthochschule Köln gut aus, wie er im vertrauten Gespräch mit Franz-Peter Schäfer und Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian zu erkennen gab. In der Sportwelt Schäfer machte sich der Vertreter der „weltweit größten Sportuniversität“, wie er beiläufig bemerkte, ein Bild von den jahrzehntelangen Bemühungen Franz-Peter Schäfers, Sport, Ernährung, Ruhe und Gesundheit zu einem ganzheitlichen Programm für die Menschen aus Eifel und Voreifel zu formen und publik zu machen.

Und zwar im Verbund von drei wesentlichen Multiplikatoren, wie der gelernte Diplom-Ingenieur und Sportmanager Schäfer zu wiederholen nicht müde wird: „Schulsport, Vereinssport und kommerzielle Trainings-und Gesundheitsanbieter wie wir müssen miteinander und untereinander ergänzend arbeiten.“ Der Professor gab Schäfer Recht: „Das müssen die Leute erst mal begreifen, dass Sport mehr ist als Sport treiben…“

Es gehe um Wertevermittlung, Gesundheitsvorsorge und Prävention: „Die Gesellschaft braucht fitte und gesunde Menschen, stattdessen produzieren wir in der modernen Gesellschaft die Kranken von morgen!“ Für 2030 sagte Froböse in der Sportwelt eine Verdoppelung der Gesundheitskosten in Deutschland voraus. Schon heute stürben täglich 400 Diabetiker an ihrer Krankheit…

Kinder machten noch 2000 bis 3000 Schritte am Tag, in digitalen Medien fänden sie offenbar das, was sie früher beim Spiel auf der Straße und im Sportverein gesucht und gefunden hätten, so Froböse: „Überschaubare und verlässliche Angebote.“ Sport sei an den Schulen zum Nebenfach verkommen, das bei Unterrichtsausfall als erstes abgesetzt werde, beklagte Franz-Peter Schäfer.

Seit Oktober 2021 – nach den Herbstferien – finde Schulsport der Realschule Bad Münstereifel und des erzbischöflichen Sankt-Angela-Gymnasiums in seiner Sportwelt im Goldenen Tal statt – bislang kostenfrei für die Schulen. Schäfer: „Wir liefern damit einen Beitrag, dass Schulsport in Bad Münstereifel stattfinden kann und liefern die dazugehörenden Taten. Wir unterstützen aktiv! Wie dies in den nächsten Monaten weitergeht, darüber muss nun geredet werden.“

Respekt, Toleranz, Sieg und Niederlage

„Das Thema Schulsport hat sich durch die Flut noch verschärft“, so Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian: „Unsere Sportstätten im Tal sind zerstört – wir fahren unsere Kinder bis zu 20 Kilometer weit, damit sie überhaupt Sportunterricht bekommen können.“ Bei einer Besichtigung der von der Flut zerstörten Sporthalle des St. Angela-Gymnasiums führten die Sportlehrer Britta Greven und Michael Chavet dem Sport- und Gesundheitsprofessor das ganze Ausmaß der Zerstörung vor Augen.

„Sport dient der Persönlichkeitsbildung und Wertevermittlung“, darin waren sich Professor, Sportwelt-Chef und Bürgermeisterin beim Pressetermin anlässlich von Froböses Münstereifel-Besuch einig. „Im Mannschaftssport lernt man alles, was man fürs Leben braucht“, so der ambitionierte Ex-Fußballer Franz-Peter Schäfer: „Respekt, Toleranz, Siege, Niederlagen, sich für sich selbst und für andere einzusetzen.“ Manchmal genüge ein Paradigmenwechsel oder das Auftauchen eines neuen Trainers oder Vorbilds, wie zurzeit beim 1. FC Köln, um alles zu ändern.

Sabine Preiser-Marian dankte dem Professor für die „Wertschätzung, die Sie Bad Münstereifel und seinen Menschen durch Ihren Besuch erweisen“. Viele hätten durch Corona und Flut „ihren Wertekodex verloren, besonders die jungen Leute“. Da bedürfe es starker Motivation, um die Menschen aus der Lethargie zu reißen. „Sagen Sie, was ich tun kann, und wir helfen“, versicherte der Professor der Sporthochschule Köln der Verwaltungschefin.

„Unterstützen Sie Franz-Peter Schäfer, der hier seit Jahren bittet und vermittelt, die Menschen sollten Sport treiben und richtig essen und leben lernen, um gesund zu bleiben“, so Preiser-Marian: „Manchmal bis zur Grenze der Frustration…“ Die Verwaltungschefin der Schulstadt dankte der Sporthochschule für ihre Präsenz in Münstereifel durch die Sportwelt als „Forschungspartner“.

Professor Ingo Froböse lobte die Einrichtungen der Sportwelt Schäfer, insbesondere Diagnostik und Beratung, oft sagte er beim Rundgang „sehr gut“ und „vorbildlich“ und zeigte sich auch angesichts des hohen Anteils von Akademikern unter den Trainern stark beeindruckt: „Das ist leider nicht typisch für die Branche!“