Meckenheim – Fördermittel für die Altstadt und den Neuen Markt. Positive Nachrichten aus Düsseldorf sind im Rathaus eingegangen. Das Land wird die Fördermittel für die Innenstadt, um die sich die Stadt Meckenheim beworben hatte, gänzlich bewilligen. Es handelt sich um eine Summe in Höhe von 304.860 Euro aus dem „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren in Nordrhein-Westfalen 2021“. Die förderfähigen Gesamtausgaben betragen 330.400 Euro. „Das ist eine sehr erfreuliche Nachricht“, sagte Bürgermeister Holger Jung, der gemeinsam mit Wirtschaftsförderer Dirk Schwindenhammer über die Bestätigung aus dem NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung und die weitere Verwendung des Geldes informierte.
Die Fördermittel werden für beide Meckenheimer Innenstadtzentren, sowohl für die Altstadt als auch für den Neuen Markt eingesetzt. „Durch die Zusage aus Düsseldorf erhalten wir finanzielle Spielräume, den Auswirkungen der andauernden Corona-Pandemie, aber auch den Herausforderungen des sich ändernden Einkaufsverhaltens entgegenzutreten. Unser Bestreben ist es, die Einzelhändlerinnen und Einzelhändler, die Gastronominnen und Gastronomen und die Dienstleisterinnen und Dienstleister zu unterstützen, um Geschäftsaufgaben und Leerstände zu vermeiden“, erklärte Jung.
Ein zentraler Punkt ist daher, Informationen über aktuelle oder sich abzeichnende Leerstände zu erhalten. Darauf aufbauend können dann Konzepte und Maßnahmen erarbeitet werden, um Leerstände zu verhindern, wieder adäquat zu vermieten oder Nachnutzungskonzepte zu realisieren. „Wichtig ist hierbei, die Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer zu informieren und mit ihnen gemeinsam Handlungskonzepte zu kreieren“, erörterte Schwindenhammer.
Untersucht werden sollen auch etwaige Nachnutzungsmöglichkeiten. So ist zum Beispiel angedacht, Beschäftigte, die in Meckenheim leben, aber zur Arbeit pendeln, zu befragen, ob sie an Co-Working-Spaces und ähnlichen Konzepten Interesse haben. Auch ein möglicher Bedarf seitens der Arbeitgebenden ist von Interesse. Die gesammelten Informationen sollen elektronisch verarbeitet werden und teilweise auch in digitaler Form der Öffentlichkeit zugänglich sein. „Mit einem Online-Fragebogen sollen die Immobiliendaten erhoben und ausgewählte Daten öffentlich im Internet präsentiert werden“, berichtete Schwindenhammer. Perspektivisch könnten weitere Daten zur Stadt ergänzt werden. Die Darstellung eigne sich zusätzlich auch als Online-Einkaufsführer, -Branchenbuch oder -Kompetenzatlas.
Flankierend werden auch das Citymarketing und die Öffentlichkeitsarbeit gefördert. Ziel ist es, die Attraktivität der Innenstadt sowie Handel, Gastronomie und Dienstleistungen wieder mehr in den Fokus der Bürgerinnen und Bürger zu rücken. Unternehmen, die Interesse haben, sich in der Innenstadt anzusiedeln, sollen ebenfalls von den Qualitäten angesprochen werden. Um den gesamten Prozess begleiten und steuern zu können, möchte die Stadt eine „Zukunftsmanagerin Innenstadt“ bzw. einen „Zukunftsmanager Innenstadt“ einstellen. Die Personalkosten werden pauschal mit 75.000 Euro durch das Land gefördert.
Zudem wurden Fördermittel für die Aufwertung der Innenstadt zugesagt. Ergänzend zu den Maßnahmen des integrierten Handlungskonzepts sollen in der Altstadt mehr Grünelemente für eine weitere Attraktivitätssteigerung sorgen. Hier soll mit mobilen Pflanzkübeln gearbeitet werden, die mit heimischen, insektenfreundlichen oder trockenheitsresistenten Pflanzen sowie mit Stadtbäumen bepflanzt werden. Außerdem ist die Begrünung der Treppenanlage am Kirchplatz vorgesehen.
Um die Fußgängerzone Neuer Markt aufzuwerten, soll die Begrünung ergänzt werden. „Wir können uns vorstellen, die Aktion ‚Gießen und genießen‘, bei der Obstgroßkisten mit Obstbäumen, Gemüse und Erdbeeren oder zuletzt mit Pflanzen aus der Forschung bestückt wurden, zu verstetigen“, informierte Schwindenhammer. Ein kleines Budget ist außerdem für Straßenkunstprojekte angemeldet.
„Es geht um die Verbesserung von Lebensqualität“, fasste der Bürgermeister zusammen. Folglich sollen im Fortgang der Projekte auch die Bürgerinnen und Bürger mitgenommen und an den Prozessen beteiligt werden.