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Karl-Heinz Haus, Generalsuperior der Communio in Christo, in Mechernich beigesetzt

Mechernich – Karl-Heinz Haus (88), erster Generalsuperior der Communio in Christo, auf dem Mechernicher Friedhof beigesetzt – Weggefährten würdigten das Andenken eines Mannes, der sich durch tiefe Menschlichkeit, Humor und bedingungslose Nächstenliebe auszeichnete.

Die Auferstehungsmesse in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist bereitete Karl-Heinz Haus, Generalsuperior der Communio in Christo, ein würdiges Andenken. Zelebriert wurde der Gottesdienst vom stellvertretenden Generalsuperior Jaison Thazhathil (M.) mit Pater Rudolf Ammann (2. v. r.) und Pfarrer Dr. Robert Mutegeki (l.). Diakon Manfred Lang (3. v. l.) assistierte und hielt die Predigt. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress

„Von guten Mächten wunderbar geborgen“ – zu diesen Zeilen, gesungen von Startenor Johannes Kalpers in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist, wurde Karl-Heinz Haus (88), erster und von der Gründerin Mutter Marie Therese auf Lebenszeit eingesetzter Generalsuperior der Communio in Christo, am Samstag auf seinem letzten irdischen Weg begleitet.

Angehörige, Freunde, Mitglieder der Kommunität und Mitarbeiter der Pflegeeinrichtungen der Communio in Christo nahmen in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist Abschied von Generalsuperior Karl-Heinz Haus. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Zahlreiche Weggefährten würdigten das Andenken eines besonderen Menschen und Geistlichen und dessen Lebenswerk, die Führung der Communio in Christo, die die Gründerin Mutter Marie Therese am 8. Dezember 1984 in Mechernich gegründet und 1985 in seine Hände gelegt hatte.

Elf Geistliche der Communio in Christo und der Aachener Domkapitular Hajo Hellwig aus Kall feierten gemeinsam mit der Trauergemeinde den Auferstehungsgottesdienst für Generalsuperior Karl-Heinz Haus. Foto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress

Am treffendsten brachte es Jürgen Fahnenstich, stellvertretend für das Kapitel der Communio, auf den Punkt: „So einen Menschen will man nicht verlieren. Mancher sollte diese Welt besser nicht verlassen.“ Auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick trauerte um einen „einzigartigen Menschen und großartigen Priester“: „Die versammelte und gleichzeitig heitere Grundstimmung von Karl-Heinz Haus wird uns fehlen, sein Zuspruch, sein Mitdenken, Mitfühlen und Mithandeln. Seine Aufmunterungen werden wir vermissen – und sein Gebet.“

Jürgen Fahnenstich brachte seine Trauer stellvertretend für das Kapitel der Communio in Christo auf den Punkt: „So einen Menschen will man nicht verlieren. Mancher sollte diese Welt besser nicht verlassen…“ Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Junge vom Land

Die Auferstehungsmesse in der Mechernicher Pfarrkirche, die auch live im Internet übertragen wurde, wurde von Pfarrer Jaison Thazhathil, dem stellvertretenden Generalsuperior der Communio in Christo zelebriert, zusammen mit zehn weiteren Communio-Geistlichen und dem Aachener Domkapitular Hans-Joachim „Hajo“ Hellwig aus Kall.

Zu Beginn des Gottesdienstes segneten die Mitbrüder den aufgebahrten Sarg, der mit den priesterlichen Symbolen Stola und Kelch versehen war und neben dem der Generalsuperior den Trauernden von einem Foto gütig entgegenlächelte.

In einer packenden Predigt ließ Diakon Manfred Lang die prägendsten Stationen im Leben von Karl-Heinz Haus Revue passieren. 1933 in eine gläubige Land- und Gastwirtsfamilie am Niederrhein geboren, seien biblische Gleichnisse mit Ackerbauern, Fischern, Hirten und Winzern für ihn „naheliegend und überzeugend“ gewesen. In jungen Jahren folgte er seinen Interessen als Messdiener, Pfadfinder und hervorragender Sportler. Nach dem Abitur entschied er sich fürs Theologie-Studium – und gegen den Beruf des Sportlehrers.

Die Trauergemeinde gab Generalsuperior Karl-Heinz Haus das letzte Geleit zur Grabstelle auf dem Mechernicher Friedhof. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

„Was mich antrieb und was mir am meisten imponierte, war die konkrete Umsetzung des Evangeliums in Taten des Alltags“, zitierte Diakon Manfred Lang den Verstorbenen. Domkapitular Hajo Hellwig, der stellvertretend für den Aachener Bischof Dr. Helmut Dieser die Beerdigung begleitete, verlas das Kondolenzschreiben des Bischofs: „Wir trauern um einen Priester, der durch seinen Glauben und sein Vertrauen auf Gott Kraft und Motivation empfing für seine langjährige Hingabe im priesterlichen Dienst.“ Und: „Er war präsent als Verkünder der frohen Botschaft.“

Für das Konzil „gebrannt“

Karl-Heinz Haus habe, so Diakon Lang, förmlich „gebrannt“ für den guten Hirten und die Verbreitung des Glaubens. So war es nur passend, dass Pfarrer Dr. Robert Mutegeki dem Generalsuperior in der Auferstehungsmesse das Evangelium vom Guten Hirten mit auf den letzten Weg gab.

Gebrannt habe Karl-Heinz Haus außerdem für die Umsetzung des Zweiten Vatikanischen Konzils – ebenso wie Mutter Marie Therese. Die niederländische Mystikerin traf er Ende der 1960er-Jahre während seiner Zeit als Regionalpfarrer in Düren. Diakon Lang: „Mit dieser Begegnung änderte sich alles. Karl-Heinz blieb der erschlagend sympathische und humorvolle Mann, der er war, aber er erkannte auch den tiefen Ernst einer Berufung, die ihm direkt vom guten Hirten zukam.“ „Es war Vorsehung“, habe der Generalsuperior später gesagt.

Am 6. Januar 1985 legte Mutter Marie Therese, die als eine der größten christlichen Mystikerinnen des 20. Jahrhunderts gilt, die Leitung der Communio in Christo in die Hände von Karl-Heinz Haus und ernannte ihn zum Generalsuperior auf Lebenszeit. „Die Communio in Christo, wie es sie heute weltweit gibt, ist das Ergebnis seiner totalen Hingabe“, betonte sein Stellvertreter Jaison Thazhathil.

Dies spiegelten auch die Communio-Freunde, die sich an der Gestaltung des Gottesdienstes beteiligten, etwa mit Fürbitten in verschiedenen Sprachen und mit der Lesung von Schwester Lidwina aus dem ersten Brief an die Korinther, dem „Hohelied der Liebe“.

Weitsichtig und weitherzig

„Trotz aller Zurückhaltung und Bescheidenheit war Karl-Heinz Haus sich der Verantwortung bewusst, die er für die Werke der Gründerin trug – wie auch für die in der Gründung Tätigen und für alle Menschen, die in den Einrichtungen leben“, betonte Jürgen Fahnenstich. Er zeigte sich persönlich tief betroffen vom Tod des 88-Jährigen: „Aus dem Geist der Gründung lebend und arbeitend war ihm bei aller professionellen Wahrnehmung seiner Verpflichtungen jede bloße Geschäftsmäßigkeit fremd.“

Eine nur schwer zu beschreibende Ausstrahlung von tiefer Menschlichkeit habe den Umgang mit Karl-Heinz Haus zu etwas Besonderem gemacht. Kapitelmitglied und Rechtsanwalt Jürgen Fahnenstich: „Jeder, der mit ihm zu tun hatte, spürte, dass er von einem besonderen Geist durchdrungen war.“

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick erinnerte am Grab an einen „einzigartigen Menschen und großartigen Priester“: „Mit berechtigter christlicher Hoffnung wollen wir darauf vertrauen, dass Generalsuperior Karl-Heinz Haus dort, wo er jetzt ist, auch weiterhin seine schützende Hand über uns hält.“ Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Auch Bürgermeister Dr. Schick erzählte in seiner Grabrede, dass er den Verstorbenen „als einen auf der Lehre der christlichen Nächstenliebe gesellschaftspolitisch weitsichtig und weitherzig handelnden Menschen kennen und schätzen gelernt“ habe. Besonders erwähnte er auch das Sozialwerk der Communio in Christo, das „mit 300 Beschäftigten in den segensreichen Pflegeeinrichtungen in Mechernich und in Blankenheim nicht nur einer der größten Arbeitgeber in der Region sei, sondern auch eine der angesehensten Einrichtungen in der Stadt Mechernich“.

Mit einigen Zweigen Buchsbaum, letzten Worten und innigen Gedanken nahmen die Trauernden Abschied von Generalsuperior Karl-Heinz Haus. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Die Communio in Christo versammele Gläubige aus aller Welt in ihrer Gemeinschaft, Priester und Bischöfe gingen beim Generalsuperior ein und aus. Am 18. Oktober 2018 erkannte Bischof Helmut Dieser schließlich den Ordo Communionis in Christo kirchenrechtlich an. Erst vor wenigen Wochen, am 3. November 2021, legte Generalsuperior Karl-Heinz Haus das goldene Gründungskreuz und die Ordensregel persönlich in Rom in die Hände von Papst Franziskus.

Bürgermeister Dr. Schick: „Ich durfte erleben, wie glücklich er darüber war, diese, wie sich zeigte, letzte irdische Aufgabe im Dienst seiner Gründerin erfüllt zu haben.“

So war es ein friedlicher Abschied in der Mechernicher Pfarrkirche, der mit der Begleitung durch den Kirchenchor eine andächtige Atmosphäre erhielt. Für Gänsehaut-Momente sorgten die Gesangseinlagen von Startenor Johannes Kalpers, der als Schirmherr des Hospizes „Stella Maris“ ein besonderes Verhältnis zur Communio in Christo pflegt. Von der Empore aus füllte sein „Ave Maria“ den Kirchenraum und verband die Trauer mit der Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod.

„Nicht über andere gestellt“

Dieser Hoffnung widmete sich auch der Beerdigungsritus, den Pater Rudolf Ammann an der Grabstelle der Communio in Christo leitete. Er zitierte Mutter Marie Therese aus ihrem Kommentar zum Matthäusevangelium, dessen Worte seiner Ansicht nach genau auf Karl-Heinz Haus zutrafen: „Komm her, du hast nicht geurteilt über den Glauben eines anderen, du hast nicht gerichtet, du hast dich nicht über den anderen gestellt. Du lebtest mich, und das war die Liebe.“

Zwischen Blumenkränzen und lodernden Feuerschalen wurde Karl-Heinz Haus auf dem Mechernicher Friedhof neben Mutter Marie Therese beigesetzt. Angehörige und Freunde, Mitglieder der Kommunität und Mitarbeiter der Pflegeeinrichtungen der Communio in Christo nahmen am Grab Abschied. Bürgermeister Dr. Schick: „Mit berechtigter christlicher Hoffnung wollen wir darauf vertrauen, dass Generalsuperior Karl-Heinz Haus dort, wo er jetzt ist, auch weiterhin seine schützende Hand über uns hält.“