Heckenbach-Cassel – Im kleinen Eifelort Cassel braut sich ein Gewitter zusammen. Die Initiatoren und Mitglieder der Bürgerinitiative „Unser Cassel“ bemühen sich seit Monaten um den konstruktiven Dialog mit ihrem Ortsbürgermeister Heinrich Groß und der Verbandsbürgermeisterin Cornelia Weigand. Kritik und Besorgnis stoßen jedoch seit Monaten auf taube Ohren.
Nun hat die Bürgerinitiative die vier Landratskandidaten in den Ort eingeladen, um gemeinsam mit ihnen über die Zukunft des Dorfes zu sprechen. Ausschlaggebend ist das von der Gemeinde Heckenbach vorangetriebene Neubaugebiet, das sich nach Ansicht der Bürger und Einwohner in keinster Weise mit einem Hochwasserschutzkonzept für den Kreis Ahrweiler deckt. Das Projekt, sollte es so umgesetzt werden, wie es aktuell geplant ist, wird in großem Maße das Quellgebiet eines der Nebenflüsse der Ahr versiegeln. Der Plan beinhaltet zudem Flächen, die sich in Privatbesitz befinden und aktiv landwirtschaftlich genutzt werden. Die Besitzer haben mehrmals betont, dass sie ihr Land nicht verkaufen möchten. Nichtsdestotrotz hält Herr Groß an seiner Planung fest. Im nunmehr dritten Schreiben an den Ortsbürgermeister werfen die Bürger und Einwohner ihm vor, dass er seine Planungen unbeirrt fortsetzt, als hätte es weder Einwände aus der Bevölkerung, noch die Flutkatastrophe gegeben. Auch seitens des NABU und der Landwirtschaftskammer gab es deutliche Stellungnahmen gegen das geplante Neubaugebiet. Seit dem Frühjahr werden die Menschen in der Gemeinde Heckenbach jedoch auf einen „Infoabend“ oder eine „Bürgerversammlung“ vertröstet, sobald „neue planerische Ergebnisse für das Neubaugebiet“ vorliegen. Es geht also scheinbar schon lange nicht mehr um die Frage, OB es sinnvoll ist, das Bauprojekt zu realisieren, sondern allenfalls noch WIE. Eine Bürgerversammlung durchzuführen, wenn es nur noch um die Beurteilung der Kosmetik des Plans geht, hält die Bürgerinitiative für einen Ausdruck von Arroganz und Ignoranz.
Da dem Ortsbürgermeister Heckenbachs der Hochwasserschutz für die Seitentäler der Ahr sowie die Meinung seiner Bürger offenbar wenig am Herzen liegen, sucht die Initiative nun das Gespräch mit dem zukünftigen Landrat.
Sowohl Christoph Schmitt, als auch Horst Gies haben bereits bestätigt, dass sie der Einladung der Bürgerinitiative im Januar gerne nachkommen. Dr. Axel Ritter und Cornelia Weigand haben bisher noch nicht reagiert.
Die Bürger erhoffen sich ein offenes Gespräch, bei dem ihre Anliegen ernst genommen werden und bei dem gemeinsam Lösungsansätze gefunden werden können.