Region/Eifel – An den Weihnachtstagen überflogen mehrere tausend Kraniche den Eifelraum – NABU: „Der Kälteeinbruch im Norden hat den Aufbruch in die Winterquartiere ausgelöst“ – Schon bald wieder zurück? Verwundert rieb sich am Vormittag des zweiten Weihnachtstages so mancher Eifeler die Augen, als größere Massen von Kranichen über ihre Köpfe hinweg flogen. „Die haben im Herbst den Anschluss verpasst“, mutmaßte so mancher erstaunte Beobachter des verspäteten Vogelfluges. Doch weit gefehlt: In den letzten Jahren ist immer wieder zu beobachten, dass vor allem Kraniche es im Herbst nicht allzu eilig haben, sich in ihre Winterquartiere im warmen Süden abzusetzen. Stattdessen harren sie im Norden oder Osten des Landes aus, solange die Kälte nicht zu stark ist.
Doch die zunehmende Kälte im Norden war nun Ursache, dass pünktlich zu Weihnachten noch einmal mehrere tausend Kraniche aus Nord- und Ostdeutschland Richtung Winterquartiere aufgebrochen sind. „Am ersten Weihnachtsfeiertag herrschte auf beiden Hauptrouten über Hessen und NRW dichter Verkehr“, vermeldete der Naturschutzbund (NABU) am zweiten Weihnachtstag.
Vor allem über NRW habe reger Betrieb geherrscht. „Wahrscheinlich hat der Wetterumschwung hin zu deutlich kälteren Temperaturen den gemeinsamen Abflug ausgelöst“, so der NABU. Aus dem südwestlichen Niedersachsen seien die Kraniche über Münsterland und Ruhrgebiet bis runter nach Bon und dann weiter Richtung Eifel und Mosel geflogen. Nächster Halt sei vermutlich die französische Champagne. Ob es von dort aus weiter gen Süden gehe, hänge auch von der Wetterentwicklung ab. „Folgen wieder milden Episoden, kann es sein, dass die Kraniche noch im Winter wieder zurückkehren“, so der NABU gestern. (Reiner Züll)