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In „Rurkreis Düren-Jülich“ – Kreis Düren möchte sich umbenennen

Düren – „Rurkreis Düren-Jülich“: So soll der Kreis Düren künftig heißen. Eine entsprechende Verwaltungsvorlage stellte Landrat Wolfgang Spelthahn gestern, 23. November gemeinsam mit den Fraktionsspitzen des Kreistages der Öffentlichkeit vor. „Mit der Erweiterung des Namens um ,Rur‘ und ,Jülich‘ wird sehr viel deutlicher, aus welchen Gebieten der Kreis besteht – und wofür er steht“, sagte der Landrat.

Alle Fraktionen im Kreistag äußerten sich bereits im Vorfeld zustimmend zur geplanten Umbenennung des Kreises. An der heutigen Vorstellung nahmen neben CDU und Grünen die FDP, Linke und Piraten, UWG sowie AfD teil (die SPD konnte aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen). „Ich freue mich, dass wir in der Frage der Umbenennung so geschlossen sind“, sagte der Landrat, „das ist ein tolles, ermutigendes Zeichen.“

Wenn der Kreistag dem Vorhaben am 7. Dezember mit einer Mehrheit von 75 Prozent und danach auch das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung zustimmt, wird der bisherige Kreisname 50 Jahre nach der kommunalen Neugliederung 1972 um „Rur“ und „Jülich“ erweitert. „Wir nehmen damit weitere große Stärken des Kreises in den Namen auf“, betonte Landrat Wolfgang Spelthahn.

Die Rur ist das verbindende Element im gesamten Kreis. Jülich ist hinter Düren die mit Abstand größte Stadt und ein international anerkannter und bekannter Wissenschafts- und Forschungsstandort. Landrat Wolfgang Spelthahn, der die Umbenennung angestoßen hat, betonte, die beiden neuen Bezeichnungen „Rur“ und „Jülich“ seien wichtig, um den Kreis in seiner Gesamtheit und seinen wesentlichen Bestandteilen zu erfassen. Der neue Name „Rurkreis Düren-Jülich“ führe zu einer höheren Identifikation aller Bürgerinnen und Bürger mit dem Kreis und außerdem zu einem Imagegewinn.

Seit der kommunalen Neugliederung 1972 gibt es den Kreis Düren in seiner jetzigen Form. Entstanden ist er aus den beiden Altkreisen Düren und Jülich. „Bis heute gibt es teilweise ein Identifikationsdefizit, da sich die Stadt Jülich nicht im Namen wiederfindet“, sagte der Landrat. Dies solle nun korrigiert werden. In Jülich ist mit dem Forschungszentrum (FZJ) der größte Arbeitgeber des Kreises beheimatet. Das FZJ, das international renommierte Wissenschaftler beschäftigt und unter anderem am für den Kreis wichtigen Innovationsthema „Wasserstoff“ forscht , erfährt national und international eine hohe Aufmerksamkeit und trägt zum positiven Image des Kreises bei. Durch die Aufnahme der Bezeichnung „Jülich“ in den Namen steigerten sich Bekanntheitsgrad und wahrgenommene Relevanz des Kreises erheblich, sagte Landrat Wolfgang Spelthahn.

Die Erweiterung des Kreisnamens um den Begriff „Rur“ trägt dem hohen landschaftlichen und touristischen Reiz des Kreises Rechnung. Die Rur steht beispielsweise mit dem Rur-Ufer-Radweg für einen hohen Freizeitwert und außerdem für die lange Industriegeschichte des Kreises.

„Der neue Name wird uns durch seine identifikations- und imagesteigernde Wirkung auch bei der  Wachstumsoffensive helfen“, sagte der Landrat. Der Kreis baue seine Bekanntheit deutlich aus und mache damit potenzielle Neubürger auf sich aufmerksam. Die Kosten für die Namensänderung bezifferte der Landrat auf 25.000 bis 35.000 Euro. „Auch bei diesem Prozess legen wir ein hohes Kostenbewusstsein an den Tag.“ So würde zum Beispiel der Name auf Ortsschildern zunächst professionell überklebt.

Durchweg positiv sehen auch die im Kreistag vertretenen Fraktionen die vorgesehene Namensänderung. Gudrun Zentis (Grüne) betonte, die Rur und Jülich würden zum Kreis untrennbar dazugehören und sprach von einer wichtigen Änderung, die den Kreis noch bekannter machen werde. Klaus Breuer (FDP) bezog sich auf die Wachstumsoffensive des Kreises und nutze den passenden Slogan: Zusammen wachsen. Zusammenwachsen. Valentin Veithen (Linke) betonte, nun würde nach 50 Jahren ein Geburtsfehler behoben und Jülich sowie die Rur mit in den Namen aufgenommen. Karl Schavier (CDU) zeigte sich überzeugt, dass der erweiterte Name ein neues Wir-Gefühl im gesamten Kreis auslösen werde. Georg Schmitz (UWG) sprach von einer überfälligen Änderung, die auch auf die Zukunftsprojekte des Kreises einzahle. Klaus Esser (AfD) sagte, durch die Umbenennung würde die Bedeutung von Jülich für den Kreis unterstrichen.

Wenn Kreistag und Land NRW der Umbenennung zustimmen, wird der Kreis pünktlich zu seinem 50. Geburtstag im kommenden Jahr „Rurkreis Düren-Jülich“ heißen. Dies sei ein idealer Zeitpunkt“, betonte Landrat Wolfgang Spelthahn, weil das Jubiläum in der Öffentlichkeit eine hohe Aufmerksamkeit auf sich ziehen und damit dazu beitragen wird, dass die Namensänderung im Kreis und darüber hinaus die gebotene Beachtung erfährt.