Kategorien
News

„Was hier geleistet wird, ist überragend“

Region/Mainz – Die Bilanz der rheinland-pfälzischen Nachwuchsathlet*innen aus den Wettkampfjahren 2019 und 2020 war wieder einmal famos. Das unterstrich neben Sportstaatssekretär Randolf Stich auch LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick als Gastgeber bei der 26. Meisterehrung der Sportjugend des Landessportbundes. In der kING Kultur- und Kongresshalle in Ingelheim wurden 120 herausragende Talente aus 34 Sportarten geehrt, die in den vergangenen beiden Jahren Titel bei Deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaften sowie Medaillen bei Jugend- und Junioren-Europa- oder Weltmeisterschaften erringen konnten.

Insgesamt standen diesmal nicht weniger als 142 Deutsche Meister*innen, 15 Europameister*innen und sogar zwei Weltmeister*innen auf der Ehrungsliste. Wobei mit dem großen Trampolin-Talent Aurelia Eislöffel vom MTV Bad Kreuznach zu Beginn des stets kurzweiligen Ehrungsmarathons auch ein Mädel mit der LSB-Ehrennadel in Bronze geehrt wurde, das bereits 2018 Deutsche Jugendmeisterin im Synchron-Wettbewerb geworden war – 2019 hatte Aurelia dann den Titel der Vize-Jugendweltmeisterin geholt. Zwischen den Ehrungsblöcken und den obligatorischen Gruppenfotos, die mit coolen Klängen wie David Guettas & Kelly Rowlands „When love takes over“ oder auch Survivors „Eye oft he Tiger“ passend untermalt wurden, gab´s neben dem einen oder anderen Showact auch launige Kurz-Interviews.

So wollte Moderator Heiko Bieser etwa von Sprint-Königin Sophia Junk (LG Rhein-Wied) wissen, ob sie eigentlich die 100- oder 200-Meter-Distanz besser findet. „Mir machen die 200 Meter einfach mehr Spaß“, sagte Junk und lächelte. „Weil die die Fliehkraft durch die Kurve einfach was anderes ist…“ In der Sportfördergruppe der Landespolizei RLP fühle sie sich „echt super gefördert – ich kann auch während meines Studiums meinem Sport nachgehen“. Die mehrfache Deutsche Kanu-Jugendmeisterin Paulina Pirro vom KSV Bad Kreuznach indes verriet im Plausch mit Bieser, dass sie rein gar nichts dagegen habe, wenn die Leute ihrer Heimatgemeinde Feilbingert immer wieder „wie wild“ mit ihr mitfieberten: „Schön, dass ganz viele hinter mit stehen und mich auch begleiten.“

Keine Frage: Von der LSB-Sportjugend geehrt zu werden, ist kein ganz schlechtes Omen. Schließlich standen in den vergangenen Jahren auch aktuelle Weltklasseathlet*innen wie Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul oder Ringer-Star Denis Kudla auf der Sportjugend-Bühne. Unter den Geehrten waren aber einmal mehr auch hoffnungsvolle Asse aus Nischensportarten wie Bogenschießen, Bowling oder Rasenkraftsport. LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick zollte jedem einzelnen Hochachtung.

„Einfach schön, hier zu stehen und so viele so viele freudige Gesichter in Präsenzform zu sehen – das war lange nicht mehr möglich“, sprach Bärnwick die Protagonist*innen des Abends direkt an. „Mit euren Erfolgen habt ihr einen großen Anteil daran, dass die Menschen nach der langen Bewegungspause wieder aktiv sind und den Weg zurück in den Sportverein finden.“ Der LSB-Präsident rief die jungen Ausnahmekönner*innen dazu auf, ihre Begeisterung für die Leibesübungen auch an andere weiterzugeben. „Denn wir alle wissen, dass Sport Werte vermittelt, die wir im ganzen Leben benötigen.“ Sportler*innen lebten den Fairplay-Gedanken meist in vorbildhafter Manier vor, sie würden ihren Konkurrent*innen auch nach einem harten Wettkampf stets die Hand geben. Sportler*innen seien mithin leuchtende Vorbilder und der lebende Beweis, dass sich Entbehrungen am Ende lohnten. Wobei ein großer Dank auch an die Eltern und Verwandten gehe, die durch ihren vielfältigen Support nicht selten erheblich zu den tollen Erfolgen beigetragen hätten. Viele Eltern und Verwandte weilten bei der Feierstunde mit der großen rheinland-pfälzischen Sportfamilie im Publikum und verfolgen die Auszeichnungen ihrer Lieben mit leuchtenden Augen und gezückten Smartphones. „Was hier auch von Eltern, Trainer*innen und Helfer*innen geleistet wird, ist überragend“, brachte es Wolfgang Bärnwick auf den Punkt.

„Ich kann wirklich sagen, wir kommen hier gerne her“, betonte Randolf Stich. „Es ist immer wieder toll zu sehen, wie viele engagierte junge Sportler*innen hier ausgezeichnet werden, die in ihren Disziplinen herausragende Leistungen vollbracht haben. Wenn man verdient gewinnt, ist das die Krönung für ein langes strapaziöses und anstrengendes Training.“ Mit Bärnwick wie auch mit Jugendstaatssekretär David Profit war sich der Sportstaatssekretär einig, dass den Jugendsport im Lande deutlich mehr auszeichne als allein die sportiven Meriten. „Für mich ist es das Wissen, dass auch Ehrlichkeit, Fairness und Respekt voreinander eine Selbstverständlichkeit sind – das zeichnet den Sport in Rheinland-Pfalz ganz besonders aus.“ Auf der Sportministerkonferenz in Koblenz hätten die Sportminister der Länder gerade „nochmal ganz klar das Signal gegeben, dass man alles tun will, um einen weiteren Lockdown zu verhindern – das war glaube ich ein wichtiges Signal in die ganze Republik hinein“.

Ausgezeichnet wurden im Rahmen der Feierstunde der größten Jugendorganisation in RLP übrigens nicht nur Topsportler*innen, sondern auch die diesjährigen StipS-Stipendiat*innen, die sich in überdurchschnittlicher Art und Weise für den Sport einsetzen. „Dieses Stipendium für junges Engagement im Sport ist ein wichtiges Signal“, weiß Randolf Stich. „Für uns ist es ganz wichtig, dass wir aktive und vor allem auch zukunftsfeste Vereine haben.“ Auch Bärnwick betonte, das Stipendium setze ein Zeichen und stärke das junge Engagement nachhaltig.

Für beste Unterhaltung der 260 Besucher in der Kultur- und Kongresshalle – neben den Sportler*innen waren auch zahlreiche Eltern, Trainer*innen, Betreuer*innen sowie hochrangige Repräsentant*innen aus Politik, Fachverbänden und Vereinen erschienen – sorgten die Apocalyptic Girls von den Rockin´ Wormel Worms, die Rope Skipperinnen „Ropes on Fire“ des TuS Mackenrodt, die A.C.I.M. Dance Crew des SV Goethe Mainz von Ece Bas sowie Tischtennis-Nationalspieler Felix Köhler aus der Nordpfalz mit seinem Teamkollegen Rafael Turrini vom Drittligisten TSG Kaiserslautern. Nicht zuletzt gab es auf offener Bühne mit den Sportjugend-Partnern Vereinsleben.de und ASS eine Verlosung mit attraktiven Preisen von Konzert-Tickets für Revolverheld und eine 90er-Party in Koblenz bis hin zu Tankgutscheinen im Wert von 50 Euro.

„Wir freuen uns heute schon auf die Ehrung im nächsten Jahr“, resümierte LSB-Präsident Bärnwick, bevor das große Büffet eröffnet wurde. „Dann werden wir uns wieder hier in Ingelheim treffen.“ Der Termin steht auch schon fest – am 1. April soll die Neuauflage der Meisterehrung der LSB-Sportjugend steigen.