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Feuerwehr-Spende aus Ostrau

Kall/Ostrau– Nachdem das Feuerwehrgerätehaus in Kall durch die Flut zerstört worden war, kam Hilfe aus dem Osten – Zu Spendenübergabe brachten die Kameraden aus Sachsen auch ihren Bürgermeister mit – Zwei Schecks über 3000 und 4300 Euro überreicht – Ein Knoten verbindet.

Vor der verhängnisvollen Flutnacht zum 15. Juli hatte keiner etwas von dem anderen gewusst. Doch das änderte sich, als in ganz Deutschland über die sozialen Medien von der Zerstörung in der Gemeinde Kall berichtet wurde. Vor allem die Tatsache, dass die Feuerwehr selbst durch die Zerstörung ihres Gerätehauses zum Flutopfer geworden war, bewegte viele Feuerwehren im Lande. So auch die Feuerwehr aus der Gemeinde Ostrau, die mit knapp 4000 Einwohnern etwa so groß wie der Zentralort Kall ist.

Sowohl die Gemeinde Ostrau mit ihrem Bürgermeister Dirk Schilling als auch die Feuerwehr, mit ihrem Vorsitzenden Mario Thomas an der Spitze, riefen zu Spenden für die Flutopfer und für die Kaller Feuerwehr auf. Die Feuerwehr aus Ostrau veranstaltete Ende August ein großes Fest, dessen Erlös für die Kollegen aus Kall bestimmt. Für die Kaller um ihren Löschzugführer Daniel Rütz war es dann  auch Frage, mit einem Teil der Mannschaft zum Fest nach Sachsen zu reisen.

„Da wächst nach der Flutkatastrophe etwas Schönes zusammen”, ist sich der Kaller Löschzugführer Daniel Rütz sicher, nachdem es jetzt ein Wiedersehen mit den Feuerwehrkollegen aus der Stadt Ostrau gegeben hatte. Die Feuerlöscher aus der nördlichsten Gemeinde Mittelsachsens waren zum Kameradschaftsabend des Löschzugs Kall nach Keldenich gekommen. Sie auch ihren Bürgermeister Dirk Schilling gleich mit in die Eifel gebracht, um Spenden für die von der Flut gebeutelte Feuerwehr in Kall zu überbringen.

Eingangs des Kameradschaftsabends hieß Bürgermeister Hermann-Josef Esser in der Begrüßungsrede seinen Amtskollegen aus Sachsen herzlich willkommen und kündigte an, das Schilling mit seiner Feuerwehr „nachher die Bühne entern  wird, um uns etwas Gutes zu tun“. Das tat Schilling dann schließlich mit seinem Feuerwehr-Vorsitzenden Mario Thomas, um zwei Spendenschecks an Löschzugführer Daniel Rütz und Gemeinde-Wehrchef Harald Heinen zu übergeben.

Mario Thomas berichtete, wie er von der verheerenden Flut in Kall und dem schweren Schicksal des Löschzugs Kall durch die aktive Berichtserstattung von Anke Latz, der Ehefrau eines Kaller Feuerwehrmannes, in den sozialen Medien und den damit verbundenen Spendenaufruf erfahren habe. Auch ein Aufruf der Kaller Feuerwehrfrau Jana Kurtensiefen über das Internetportal Facebook sei in Sachsen angekommen.

Für ihn und seiner Feuerwehr habe festgestanden, den Kallern helfen zu wollen. Da es auch im Osten des Landes Überschwemmungen gegeben habe, habe man in Ostrau auf den Einsatz zum Helfen gewartet. Zum Einsatz sei es nicht gekommen, und so habe für ihn und seine Kameraden aber festgestanden: „Wir wollen den Kallern helfen“. So sei die Idee geboren worden, am 28. August einen Benefiz-Abend mit Showeinlagen zu veranstalten.

Mit großer Freude habe man die Kaller Kollegen beim Fest begrüßt und erste Freundschaftsbande geknüpft. „Die Gäste aus Kall haben natürlich zur positiven Gestaltung des Abends beigetragen“, berichtete Mario Thomas, der schließlich einen Spendenscheck über 3000 Euro für den Löschzug Kall an Daniel Rütz.

Man habe die Ostrauer am Benefiz-Abend aufgefordert, für den guten Zweck kräftig zu Essen und zu Trinken, berichtete Bürgermeister Dirk Schilling, der seitens der Gemeinde Ostrau einen Scheck über 4.259,86 Euro übergab. Nach der Flutkatastrophe in vielen Teile des Landes habe auch die Gemeinde Ostrau zu einer Spendenaktion für Flutopfer aufgerufen mit dem Ziel, keine große Organisation zu unterstützen sondern gezielt zu helfen. Und da sei die geschädigte Feuerwehr Kall eine gute Adresse gewesen.

Im Verlauf des Abends wurden weitere Bekanntschaften mit den Kollegen aus Sachsen geschlossen. Vom Löschzug wurden Anke Latz und Jana Kurtensiefen, denen die Wehr durch die Spendenaufrufe in den sozialen Medien eine große Gesamtspendensumme zu verdanken hat, mit Blumen und Einkaufsgutscheinen bedacht. „Das haben sich mehr als verdient“, resümierte Löschzugführer Daniel Rütz. (Reiner Züll)