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„Ganzheitliches Coaching in der Flutregion“

Ahrweiler/Region/Mainz – Projekte helfen arbeitssuchenden Menschen, um veränderten Alltag zu bewältigen. „Das verheerende Unwetter Mitte Juli 2021 hat das Ahrtal in einem unbeschreiblichen Ausmaß getroffen. Viele Menschen haben ihre komplette Existenz verloren, Wohnungen und Häuser sind nicht mehr bewohnbar und die normalen Dinge des Alltags funktionieren nicht mehr in der gewohnten Form. Das alles hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Um die betroffenen arbeitssuchenden und arbeitslosen Menschen bei der Bewältigung des veränderten Alltags zu unterstützen, haben wir gemeinsam mit der Agentur für Arbeit Mayen-Koblenz und dem Jobcenter Ahrweiler die beiden Projekte ,Ganzheitliches Coaching in der Flutregion‘ initiiert“, so Arbeitsminister Alexander Schweitzer. Die Projekte starten am Freitag, 15. Oktober.

Sie haben zum Ziel, die Wohn- und Lebenssituation der Teilnehmenden zu verbessern, damit die Beschäftigungsaufnahme erleichtert wird. Die Belange der Teilnehmenden werden dabei ganzheitlich in den Blick genommen, von der Sicherung der Grundversorgung zur Alltagsbewältigung bis hin zur Entwicklung einer beruflichen Perspektive oder Neuorientierung. Die Unterstützung umfasst unter anderem die Beschaffung weggeschwemmter Ausweisdokumente, die Suche nach einer neuen Wohnung oder die Erstellung neuer Bewerbungsunterlagen. Die Coaches fungieren dabei als Lotsen zu bestehenden Unterstützungs- und Beratungsangeboten. Da die Mobilität der Teilnehmenden durch zerstörte Fahrzeuge, defekte Straßen und fehlende Verkehrsanbindungen stark eingeschränkt ist, erfolgt das Coaching einerseits in aufsuchender Arbeit, andererseits kann es in einem Büro vor Ort oder in digitaler Form stattfinden.

Die Projekte richten sich an die von der Flut betroffenen arbeitssuchenden und arbeitslosen Menschen aus dem Ahrtal, die dem Rechtskreis SGB III oder SGB II angehören und unabhängig davon, wie lange sie Leistungen beziehen. Umgesetzt werden die bis Ende 2022 laufenden Projekte von den Projektträgern GFBI GmbH und rm competence gmbH. Beide sind erfahrene Träger bei der Durchführung arbeitsmarktpolitischer Projekte des Landes sowie der Agentur für Arbeit und des Jobcenters vor Ort. Die Gesamtkosten der Projekte in Höhe von rund 390.000 Euro werden aus Landesmitteln, Mitteln der Agentur für Arbeit Mayen-Koblenz und Mitteln des Jobcenters Ahrweiler finanziert. Dabei trägt das Land einen Anteil in Höhe von rund 275.000 Euro. So können die Coachings für Betroffene kostenlos angeboten werden.

„Da der Landkreis Ahrweiler durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt bereits zum Teil etwas stärker betroffen war als die übrigen Landkreise in Rheinland-Pfalz, freut es mich umso mehr, dass es gemeinsam mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter vor Ort gelungen ist, ein rechtskreisübergreifendes Projekt auf die Beine zu stellen, das den Betroffenen vor Ort hilft, auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen“, sagte Schweitzer.