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Pater Dr. Friedrich Emde SDS ist neuer Provinzoberer der deutschen Provinz der Salvatorianer

Steinfeld – Pater Dr. Friedrich Emde SDS ist der neue Provinzobere der deutschen Provinz der Salvatorianer. In Steinfeld fand am Dienstag, 12. Oktober 2021, die Wahl statt. Dr. Friedrich Emde löst damit Pater Hubertus Veeser SDS ab, der nach neun Jahren Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl antreten konnte. Neun Jahre im Amt als Provinzoberer ist das Maximum, die Legislaturperiode dauert drei Jahre, dann ist eine Wiederwahl möglich von weiteren drei Jahren, und mit Genehmigung des Generaloberen sind drei weitere Jahre, also neun Jahre insgesamt im Amt des Provinzoberen, machbar.

Pater Dr. Friedrich Emde SDS ist neuer Provinzoberer der deutschen Provinz der Salvatorianer. Foto: Gudrun Klinkhammer

Im Amt bestätigt wurde Vize-Provinzoberer Pater Heribert Kerschgens SDS und Provinzökonom bleibt Pater Lambertus Schildt SDS, auch er wurde im Amt bestätigt. Zu den Gratulanten von Pater Friedrich Emde SDS zählten telefonisch Pater Milton Zonta SDS, der Generalobere der Salvatorianer. Vor Ort gratulierten unter anderem die Provinzoberin der Salvatorianerinnen, Schwester Klara Maria und Pater Agustín Van Baelen SDS, General Konsultor mit Sitz in Rom.

Pater Friedrich Emde SDS wurde am 19. Juli 1963 in Medebach im Sauerland geboren und wuchs als Ältester mit zwei jüngeren Geschwistern auf. 1986 legte er das Abitur ab, danach studierte er von 1987 bis 1997 in Passau und Tübingen. 1987 legte er die Ordensprofess ab, die Priesterweihe erhielt er 1993. Er arbeitete später als Religionslehrer und Schulleiter und lebt heute in Bad Wurzach.

Am 8. Dezember wird er sein Amt offiziell in München antreten, denn der Sitz des Provinzialates befindet sich in München. (gkli)

Interview mit Pater Dr. Friedrich Emde:

Frage: Pater Dr. Friedrich Emde, war das Ihr Lebensplan, Provinzoberer der Salvatorianer zu werden?

Pater Dr. Friedrich Emde: Nein, das war nicht mein Lebensplan, aber so ist es gekommen, und alles fing hier in Steinfeld vor vielen Jahren an. Damals war ich hier mit Freunden in der Gemeinschaft und lernte die Salvatorianer kennen, das hat mich so sehr angesprochen, dass ich mich ihnen anschloss.

Frage: Sie haben promoviert, womit beschäftigte sich Ihre Arbeit?

Pater Dr. Friedrich Emde: Mit Alfred Döblin, seinem Lebensweg und seinem Weg zum Christentum.

Frage: 2020 sind sie „ausgestiegen“, haben die Tätigkeit als Lehrer und Schulleiter in Bad Wurzach hinter sich gelassen und ein Sabbatjahr absolviert. Wie war das?

Pater Dr. Friedrich Emde: Eine Auszeit war das, sehr empfehlenswert. Wenige Mitbrüder machen davon Gebrauch. Nach dieser Auszeit, in der ich unter anderem in England war, widme ich mich nun wieder einer neuen Aufgabe, das ist schon etwas Besonderes, und jetzt geht es wieder richtig an die Arbeit. Ich werde von Bad Wurzach nach München ziehen, der Tag wird vom klösterlichen Leben bestimmt in einer Gemeinschaft mit zehn Mitbrüdern.

Frage: Kirche, was kommt? Wie sehen Sie die Zukunft?

Pater Dr. Friedrich Emde: Wir müssen uns verabschieden von der Kirche im Sinne einer Volkskirche, die herkömmlichen Strukturen, wie sie jetzt sind, werden nicht mehr lange halten. Doch merken wir auch, dass neue Menschen zu uns kommen, Kirche hat etwas mit Beziehung, mit Authentizität und der Suche nach Glauben. Wichtig für uns war und ist der Prozess, den Pater Hubert Veeser angestoßen hat: Die Fokusgemeinschaften. Aus sieben Niederlassungen der Salvatorianer wurden vier: München, Bad Wurzach, Steinfeld und Berlin. Mittelfristig sind diese vier Niederlassungen gesichert. Bei den vier Niederlassungen handelt es sich um Schulstandorte, Wallfahrtsziele, Zentren für persönliche Seelsorge und Pfarrgemeinden. Wir versuchen immer, Ort der Begegnung zu sein. Aufgegeben haben wir in den vergangenen Jahren die Niederlassungen in Stuttgart, Münster und Lochau.

Frage: Wie fühlen Sie sich?

Pater Dr. Friedrich Emde: Ich fühle mich in Aufbruchstimmung, jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, an diesem Satz von Hesse ist wirklich etwas Wahres dran. Uns Salvatorianer beflügelt allerdings auch die Seligsprechung unseres Gründers, Pater Franziskus Jordan. Erst dachte ich: Schade, dass nur so wenige Menschen nach Rom fahren dürfen zur Seligsprechung im Mai 2021 wegen der Corona-Pandemie. Doch inzwischen denke ich, dass aufgrund der Übertragungsmöglichkeiten viel mehr Menschen die Feierlichkeiten sehen konnten, als gedacht, was mich sehr freut. Dieses Erlebnis gibt immer noch Aufschwung und Energie.

Danke für das Gespräch sagt Gudrun Klinkhammer.