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Rheinland-Pfalz startet neues Programm zur Förderung der Kooperation in der Pflegeausbildung (KOMPASS-RLP)

Region/Mainz – „Die Reform der bisherigen Pflegeausbildungen zu einer generalistischen Pflegeausbildung war eines der größten Reformvorhaben im Kontext beruflicher Ausbildung. Die Akteurinnen und Akteure in der Pflegeausbildung haben dadurch neue anspruchsvolle Koordinationsaufgaben, die in der Umsetzung noch viele Herausforderungen mit sich bringen. Rheinland-Pfalz hat daher ein neues Förderprogramm auf den Weg gebracht, um alle Beteiligten – also die Pflegeschulen, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen – gezielt bei der Koordination der praktischen Ausbildung zu unterstützen“, gaben Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig und Arbeits- und Sozialminister Alexander Schweitzer bekannt.

Für das neue Förderprogramm KOMPASS-RLP ist eine Laufzeit bis Ende 2022 vorgesehen, die ersten Angebote und Aktivitäten starten aktuell. Das Gesamtvorhaben umfasst vier Schwerpunkte und wird mit Mitteln des Bundes nach § 54 des Pflegeberufegesetzes (PflBG) gefördert.

Im ersten Schwerpunkt wird eine „KOMPASS-Studie“ zum Entwicklungsstand und den konkreten Herausforderungen der Ausbildungsverbünde und Lernortkooperationen in der Pflege in Rheinland-Pfalz erstellt. Für die Umsetzung dieses Programmschwerpunktes haben das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung (MASTD) und das Ministerium für Bildung (BM) das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität Frankfurt beauftragt.

In einem zweiten Schwerpunkt „KOMPASS-Lernortkooperationen“ geht es um die Weiterentwicklung, Unterstützung und Stabilisierung von Ausbildungsverbünden und Lernortkooperationen. „Hier werden wir spezielle Workshops, Arbeitsgruppen und Beratungen regional anbieten. Den Ausbildungsstätten soll Gelegenheit gegeben werden, ihre bisherigen Erfahrungen auszutauschen und neue Konzepte kennenzulernen“, so Arbeitsminister Schweitzer.

Der dritte Schwerpunkt „KOMPASS-Pflegeschulen“ umfasst die konkrete Unterstützung der Schulen im Hinblick auf ihre Gesamtverantwortung in der theoretischen und praktischen Ausbildung. Auch hier werden u.a. Workshops, Arbeitsgruppen und bei Bedarf auch Coachings angeboten. Zur Umsetzung dieser beiden KOMPASS-Schwerpunkte konnte die Dienstleistung, Innovation, Pflegeforschung GmbH (DIP) aus Köln gewonnen werden.

Der vierte Schwerpunkt „KOMPASS-Koordinierungsstelle“ wird die bestehenden Angebote in den kommenden Wochen noch vervollständigen. Das Land hat dazu kürzlich den Auftrag zur Einrichtung einer zentralen Koordinierungsstelle für die berufliche Pflegeausbildung öffentlich ausgeschrieben. Diese soll ebenfalls noch im Herbst ihre Arbeit aufnehmen.

„Wir freuen uns, dass wir mit der DIP-GmbH aus Köln und dem IWAK-Institut der Goethe Universität Frankfurt zwei Partner gewinnen konnten, die uns bei den weiteren Schritten mit ihrer großen Expertise unterstützen werden“, betonten Dr. Hubig und Schweitzer abschließend.

Hintergrund:

Seit Anfang 2020 wird bundesweit die generalistische Pflegeausbildung eingeführt. Im Unterschied zu den bisher nach Einsatzfeldern getrennten Pflegeausbildungen werden die Auszubildenden nun breit auf alle Einsätze sowohl in ambulanten als auch stationären Einrichtungen der Akut- und Langzeitversorgung vorbereitet. Dazu durchlaufen sie ergänzend zum umfassenden theoretischen und praktischen Unterricht an den Pflegeschulen während ihrer dreijährigen Ausbildung mindestens sieben unterschiedliche Stationen in den genannten Praxisfeldern.