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Verleihung des Integrations-Preises 2021 in Aachen

Aachen – In diesem Jahr wurde am Donnerstag den 02. September, der Integrationspreis der Stadt Aachen zum zehnten Mal verliehen. Der Preis wird seit 2011 im Rahmen des Tages der Integration verliehen. Der Vorschlag zur Preisverleihung wurde 2011 im damaligen Integrationsrat von Bürgermeisterin Hilde Scheidt eingebracht: „Mit dem Preis wollen wir Gruppen und Einzelpersonen auszeichnen, die in der Stadt ehrenamtlich für uns im Rahmen der Integration arbeiten, Ideen entwerfen und umsetzen“, erklärt sie bei der Verleihung.

Die Stadt Aachen verleiht den Preis in diesem Jahr in drei Kategorien: Person, Verein und Ehrenpreis. Ein Kuratorium aus zehn Mitgliedern des Integrationsrates, der*dem Vorsitzende*n des Integrationsrates und einer Vertretung aus dem Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration entscheidet durch Stimmenmehrheit über die Gewinner*innen. Cengiz Uluğ, Vorsitzender des Integrationsrates, rief alle Bürger*innen zu mehr Beteiligung auf: „Wir müssen tagtäglich an der Integration und ihren Grundlagen arbeiten. Ins Land kommen und in der Gesellschaft ankommen, das müssen wir schaffen.“ Die Preistragenden werden in der Regel vorgeschlagen. Eine förmliche Antragstellung ist nicht erforderlich, der Vorschlag kann ganz niederschwellig bei der Geschäftsstelle des Integrationsrates eingereicht werden.

Kategorie Person: Nurhan Karacak

Der erste Preisträger des Tages wurde für sein persönliches Engagement, auch als Mitinitiator des Vereins Aufkunft e.V., ausgezeichnet. Vorgeschlagen wurde er von Hermann Josef Pilgram, Ratsmitglied der Stadt Aachen. Durch sein privates Engagement und durch die institutionelle Unterstützung der Sprachenakademie Aachen konnte der Verein bereits vielen Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch die Organisation von gemeinwesen-orientierten Projekten, Wettbewerben, Vorträgen, Bildungs- und Diskussionsveranstaltungen sowie durch Angebote der Kinder-, Jugend- und Studenten*innen-Hilfe eine Unterstützung sein. „Eine Gesellschaft, die in Frieden lebt, ist nur durch Bildung möglich, durch gegenseitiges Kennenlernen. Wenn der Weg der Bildung gegangen wird, betrachtet die Gesellschaft einen mit anderen Augen“ erklärte Herr Karacak auf die Frage nach seiner Motivation. Herr Karacak ist ebenfalls Vorstandsmitglied im Partnerstadt-Verein „Aachen Sariyer“ Partnerschaftsverein e.V.

Kategorie Verein: Refugio e.V.

In der Kategorie Verein wurde Refugio e.V., stellvertretend für all seine ehrenamtlichen Mitglieder, ausgezeichnet. Refugio e.V. ist der Trägerverein des „Café Zuflucht“ und setzt sich für Begegnung, Verständigung und Respekt zwischen den in Aachen ansässigen Einwohner*innen und Geflüchteten ein. Vorgeschlagen wurde der Verein von Ulla Epstein, Mitglied im Integrationsrat. Entgegen nahm den Preis Andrea Genten, die Vorsitzende des Vereins. Auf die Frage nach ihrer Motivation antwortete sie: „Keiner von uns fragt sich, warum wir das hier tun. Wir sehen uns auch als Menschenrechtsorganisation, die ihre politische Stimme für ein gleichberechtigtes Miteinander erhebt.“ Der Verein informiert und berät Geflüchtete und schafft Begegnungsräume für Einheimische und geflüchtete Menschen. Im Jahr 2019 hat das Café Zuflucht mehr als 2.000 Menschen, darunter auch 600 unbegleiteten Minderjährigen auf der Flucht, geholfen. Es schafft für viele Menschen eine Perspektive und fungiert als Vermittler zwischen Behörden und den Ratsuchenden, um eine zielführende Kommunikation zu ermöglichen.

Kategorie Ehrenpreis: Georg Georgiadis

Der letzte Preis des Tages wurde posthum an Georg Georgiadis, stellvertretend für die ehrenamtlich Mitarbeitenden der Griechischen Gemeinde Aachen e.V., vergeben. Entgegen nahm den Preis Georg Kasantjidis, jetziger Vorsitzender der griechisch-orthodoxen Gemeinde und damit Nachfolger des Verstorbenen. Herr Georgiadis engagierte sich mehr als 55 Jahre ehrenamtlich mit seiner Tätigkeit in der Griechischen Gemeinde in Aachen. Mit seinem sozialen Engagement förderte er das Miteinander aller Menschen, kulturellen Austausch, Gespräche und Diskussionen aller Art. Darüber hinaus setzte er sich von Beginn an dafür ein, dass die zugewanderten Menschen ein politisches Sprachrohr und eine politische Vertretung, im Sinne von Teilhabe und Partizipation, bekommen. Eine solche Vertretung war zunächst (ab 1983) der Ausländerbeirat. Dieser ist der Vorläufer des heutigen Integrationsrates. Schon in dem damaligen Ausländerbeirat hat Herr Georgiadis die Griechische Gemeinde vertreten und war bis zum Schluss Mitglied des Integrationsrates der Stadt Aachen. „Für seine Arbeit hat er unseren Respekt verdient. Ich bin stolz, den Preis an seiner Stelle entgegen nehmen zu dürfen“ beteuerte Kasantjidis.