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Verteilung der Spendengelder in Schleiden – Anträge können ab sofort gestellt werden

Schleiden – Spendengelder werden ausgezahlt – Antragsformular steht ab sofort auf der Website zum Download oder in Papierform an verschiedenen Auslagestellen im Stadtgebiet bereit. Die Fraktionsvorsitzenden der im Schleidener Stadtrat vertretenen Fraktionen haben gestern per Dringlichkeit einen Beschluss über die Verteilung der Spendengelder gefasst.

Die Spendenbereitschaft nach der Flutkatastrophe in der Nacht zum 15. Juli 2021 war sehr groß: Bisher wurden insgesamt 1.249.885,08 Euro (Stand 16. August) auf das Spendenkonto der Stadt Schleiden eingezahlt.

Die Verwaltung hat ein Antragsformular erstellt, mit dem die von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Bürgerinnen und Bürger der Stadt Schleiden finanzielle Hilfe aus dem Spendentopf beantragen können. Der Antrag muss bis zum 15. September 2021 gestellt sein.

Alle eingegangenen Anträge fließen in eine Wertungsmatrix, aus der sich ein Punktesystem ergibt, anhand dessen die Spenden nach der Höhe der Bedürftigkeit der Betroffenen vergeben werden. Für die Ausschüttung der Spendengelder mit Hilfe der Wertungsmatrix ist der Spendenstand am 20. September 2021 maßgebend.

Das Antragsformular steht auf der Website unter www.schleiden.de auf der Hochwassersonderseite zum Ausfüllen und zum Download bereit. Alternativ wird das Formular in Papierform an folgenden Stellen im Stadtgebiet ausliegen:

Gemünd:         Versorgungsstation ehemaliger REWE „Böser Wolf“ (Urftseestraße. 1), täglich von 14:00 – 18:00 Uhr

Schleiden:       Versorgungsstation (Am Markt 17),

täglich von 14:30 – 18:30 Uhr

Rathaus Schleiden (Bürgerbüro)

Mo. – Fr. 7:45 – 12:30 Uhr u.  Donnerstag 14:00 – 18:00 Uhr

Bürgermeister Ingo Pfennings zeigt sich sehr erfreut über den gefassten Beschluss: „Ich freue mich sehr, dass wir im September mit der Auszahlung der Spendengelder beginnen können.“

Hintergrund

In der Nacht zum 15. Juli 2021 wurde das Schleidener Tal, insbesondere die Orte Oberhausen, Schleiden, Olef und Gemünd von der Hochwasser-Katastrophe massiv getroffen. In der langgezogenen und dichtbebauten Tallage erreichten die Flüsse Urft und Olef, die im Stadtgebiet Schleiden aufeinandertreffen, in der Flutnacht ihre höchsten Pegelstände. Dadurch wurden in der Tallage zahlreiche Industrie- und Gewerbebetriebe, Einzelhändler, Dienstleister, kommunale Einrichtungen und Schätzungsweise 3.000 Privathaushalte zwischen einem und vier Metern – ab Kelleroberkante – überflutet. Das unermessliche Leid von schätzungsweise 5.000 Menschen sowie die großflächige Zerstörung in den Überschwemmungsgebieten ist nur schwer zu begreifen.

Bei einigen Familien hat das Schicksal besonders schlimm zugeschlagen, da sie Angehörige verloren haben. Allein in der Stadt Schleiden gibt es neun bestätigte Todesfälle. Viele haben aber auch erhebliche Schäden an Häusern, Wohnungen und Hausrat zu beklagen oder haben ihre Häuser, Autos oder Wertgegenstände durch die Wassermassen komplett verloren.

Zudem wurde fast die gesamte Infrastruktur im Schleidener Tal wurde zerstört bzw. massiv beschädigt, darunter vier Schulen, fünf Kindergärten, drei Feuerwehrgerätehäuser, der Städtische Bauhof, drei Turnhallen sowie zahlreiche Brücken, Straßen, Haltestellen, Gleisanlagen und Gewässerstrukturen. Hinzu kommen touristische Einrichtungen, wie Minigolf, DiskGolf Parcours, Tourist-Information im Nationalpark-Tor Gemünd, KunstForumEifel, Kurhaus sowie Beeinträchtigungen an der Wanderinfrastruktur. Allein die Schäden an der kommunalen Infrastruktur – ohne Gewerbebetriebe und Privathaushalte – schätzt die Stadt Schleiden mittlerweile auf über 200 Millionen Euro.