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Rettung des Kulturgutes der Kupferstadt Stolberg läuft auf Hochtouren

Stolberg – Das Stadtarchiv der Kupferstadt Stolberg wurde im Zuge der Hochwasserkatastrophe komplett überschwemmt. „Unsere komplette Stadtgeschichte ist abgesoffen, das ganze Archivmaterial stand im Wasser“, erklärt Bürgermeister Patrick Haas die Dramatik der Lage. „Die weit zurückreichenden historischen Wurzeln unserer Stadt sind den Menschen sehr wichtig“. Seit vergangenen Donnerstag kämpfen deshalb zahlreiche ehrenamtliche Helfer gemeinsam mit Stadtarchivar Christian Altena um die Rettung möglichst vieler Kulturgüter.

Die Dokumente werden vom Schlamm befreit und anschließend gefroren, damit sie noch verwendbar sind. Foto: Tobias Schneider Kupferstadt Stolberg

Seit dem heutigen Dienstagmorgen hat die Kupferstadt Stolberg tatkräftige Hilfe der Feuerwehr Köln erhalten, die den „AB Kulturgutschutz“ vor dem Stadtarchiv „abgerollt“ hat. Es handelt sich bei dem Container um einen sogenannten Abrollbehälter, der als mobiler Arbeitsraum und als Lagerbehältnis für Materialien dient, die für den Einsatz bei einem Schadensereignis notwendig sind. So kann bei einer Havarie mit der Erstversorgung von beschädigtem schriftlichem Kulturgut ohne Zeitverzögerung direkt vor Ort begonnen werden. Der Einsatz in der Kupferstadt Stolberg ist die Premiere dieses Einsatzmittels, das nach dem Archiveinsturz in Köln in Dienst gestellt wurde.

„Mit der ehrenamtlichen Unterstützung und dem Container aus Köln werden wir einen überwältigenden Teil unseres Kulturgutes retten können“, erklärt Stadtarchivar Christan Altena. Lediglich die Güter, die auch noch in anderen Archiven zu erhalten seien, werden nicht restauriert. Bürgermeister Patrick Haas dankt den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern: „Wie viele Menschen uns so engagiert bei der Sicherung unserer Dokumente unterstützen ist mit Worten kaum zu beschreiben. Wir haben jetzt schon so viele Dokumente gerettet, wie ich es mir angesichts des Ausmaßes der Zerstörung des Archivs nicht hätte vorstellen können.“
Die Sicherung der Materialien wird auch in den kommenden Tagen weiter fortgesetzt. Ein Ende ist für das Wochenende in Sicht.