Aachen – Endlich war es soweit: Nachdem bereits am 22. Januar die „Mayors for peace“-Flagge an Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen und die stellvertretende StädteRegionsrätin, Elisabeth Paul, überreicht wurden, ist sie heute, Donnerstag, 8. Juli am internationalen „Mayors for peace“-Tag, am Aachener Rathaus erstmalig mit einer Hochbühne ausgefahren und gehisst worden.

Bürgermeisterin Hilde Scheidt erklärt: „Der heutige Tag ist nicht nur ein Zeichen gegen Atomwaffen, sondern auch gegen das stattfinden von Atomwaffenmanövern und Atomenergie. Die Flagge stellt ein Bekenntnis der Stadt Aachen dar, denn Öffentlichkeit kann man nur in der Öffentlichkeit selbst herstellen.“ Die vier Meter breite Flagge soll voraussichtlich für eine Woche das Rathaus verzieren.
Auch Elisabeth Paul verkündet: „Mit Freude feiern wir heute nicht nur den 25sten Jahrestag der Entscheidung des Gerichtshofs für Menschenrechte in Den Haag. In diesem Jahr ist auch endlich der Atomwaffenverbotsvertrag der UNO in Kraft getreten. Dafür setze ich mich schon seit vielen Jahren ein. Deshalb ist es mir auch persönlich sehr wichtig, dass heute in Aachen und auch vor dem Haus der StädteRegion die Flaggen der ‚Mayors for peace‘ gehisst werden. Wir zeigen Flagge als Zeichen für die Regierungen, die Forderung der Bevölkerung nach einer atomwaffenfreien Welt wahrzunehmen, zu respektieren und in nationales Recht umzuwandeln.“
40 bis 60 Atomsprengköpfe rund um Aachen
Dr. Odette Klepper, von den Aktionsbündnissen „Deutsche Sektion der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges/Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e.V.“ (IPPNW) und „Keine Atombomben rund um Aachen“, erläutert: „Atomwaffen sind in unserer Welt irgendwie versteckt, die Bevölkerung bekommt es nicht mit. Die Waffen werden immer schneller und kleiner, die Vorwarnzeit geringer und Algorithmen entscheiden über das Einschlagsziel.“ In einem Umkreis von unter 100 Kilometern um Aachen werden 40 bis 60 Atomsprengköpfe gelagert, auch das belgische Atomkraftwerk Tihange liegt nur 64 Kilometer entfernt.
Kristina Blömer, von der Internationalen Katholischen Friedensbewegung pax christi Aachen, betont, dass sie „den Druck aus der Bevölkerung transportieren und weiterleiten“ möchten, ähnlich, wie dies auch zum Thema Tihange zu überregionalen Aktionen und Berichterstattungen führte. Deshalb habe man sich auch am „Aachener Appell“ beteiligt, der nachdrücklich auf diese aktuelle, nukleare Bedrohung aufmerksam machen soll.
„Mayors for peace“
Die 1982 durch Takeshi Araki, dem damaligem Bürgermeister von Hiroshima, gegründete Organisation „Mayors for peace“, hat sich den Weltfrieden und die globale atomare Abrüstung zum Ziel gesetzt.
Aktionsbündnis „Keine Atombomben rund um Aachen“
Das Aktionsbündnis „Keine Atombomben rund um Aachen“ möchte Deutschland zum Beitritt des in diesem Jahr in Kraft getretenen UNO Atomwaffenverbot-Vertrags bewegen. Das Bündnis besteht aus der DFG-VK Gruppe Aachen (Deutschen Friedensgesellschaft-Vereinigte Kriegsdienstgegener*innen), pax christi Aachen, VVN/Bda Aachen (Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten) und der IPPNW Aachen.