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Ministerpräsidentin Malu Dreyer appelliert an UEFA, Zuschauerzahlen zu begrenzen

Region/Mainz – „Ich bin selbst ein großer Fußballfan und freue mich über jedes Spiel, das ich sehen kann, aber die Bilder von vollen EM-Stadien machen mich fassungslos“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Beim Achtelfinale in Wembley waren 45.000 Zuschauerinnen und Zuschauer zugelassen aber auch bei Spielen in Ungarn oder Dänemark waren die Stadien voll. Zu den Halbfinalspielen und dem Endspiel sollen sogar 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauer in das Wembley-Stadion dürfen.

Die Delta-Variante führt in Großbritannien gerade trotz hoher Impfquote zu einem neuen starken Infektionsanstieg. Mittlerweile gehen rund 95 Prozent der Neuinfektionen auf die deutlich ansteckendere Virus-Variante Delta zurück. Die Ansteckungsrate im Vereinigten Königreich ist vier Mal höher als im EU-Schnitt. „Da ist es fatal, so viele Menschen ohne Abstand und Schutzmaßnahmen ins Stadion zu lassen. Ich appelliere an den Europäischen Fußballverband UEFA und die britische Regierung, die Zuschauerzahlen deutlich nach unten zu korrigieren“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. „Wie sollen wir den Menschen hier denn erklären, dass Masken und Abstand wichtig sind, wenn dort Zehntausende ohne Maske jubeln? Das ist das völlig falsche Signal. Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Die UEFA hat auch eine gesellschaftliche Verantwortung“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer weiter.

Ursprünglich soll Großbritannien nur mit 21.000 Zuschauerinnen und Zuschauern geplant haben. Laut Medienberichten soll die Verdreifachung dieser Zahl auf den Druck der UEFA zurückgehen. Sie soll demnach damit gedroht haben, dass die wichtigsten Spiele andernfalls in Budapest stattfinden sollten. „Wenn so viele Menschen zusammenkommen, bleibt das Risiko nicht im Stadion. Zehntausende Fans, die mit Bussen und Bahnen anreisen und die ‚Dritte Halbzeit‘ in Bars feiern, sind ein zu großes Risiko“, so die Ministerpräsidentin.