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Zwei Förder-Programme für mehr Klimaschutz in Aachen

Aachen – Die „Öcher Solar Offensive“ und „Energiesparende Maßnahmen im Gebäude“. Die Stadt Aachen unterstützt klimafreundliche Investitionen aktuell mit einem Solarförderprogramm für mehr Sonnenenergie in Aachen und mit einem Förderprogramm für energiesparende Maßnahmen im Gebäude. Beide Programme sind Maßnahmen des Integrierten Klimaschutzkonzepts und leisten einen wichtigen lokalen Beitrag für den globalen Klimaschutz. Bei einer Pressekonferenz an einem City-Light-Poster der Solarkampagne „Öcher Solar Offensive“ berichteten Umweltdezernent Dr. Markus Kremer und die drei Klimaschutzmanager*innen der Stadt Aachen über den aktuellen Stand der Förderprogramme.

Nachdem im Juni 2019 der Klimanotstand ausgerufen wurde, hat die Stadt Aachen ein Integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet. Dieses umfasst unter anderem zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Energieversorgung, Mobilität und Gebäudesanierung. Sie sollen den Weg zur klimaneutralen Stadt im Jahr 2030 ebnen.

„Wir möchten ab 2030 klimaneutral sein. Dafür müssen wir jetzt handeln.“, sagt Dr. Markus Kremer, Beigeordneter des Dezernats für Personal, Organisation, Stadtbetrieb, Feuerwehr und Umwelt. „Im Integrierten Klimaschutzkonzept ist das kommunale Maßnahmenpaket bis ins Jahr 2025 dargestellt. Zur Umsetzung der Maßnahmen im IKSK stehen im Jahr 2021 über 5,3 Millionen Euro im städtischen Haushalt bereit. Bis 2025 steigt das jährliche Budget an, so dass zur Umsetzung des gesamten Fünf-Jahres-Maßnahmenplans rund 80,7 Millionen Euro vorgesehen sind. Die Klimaschutzziele können wir aber nur gemeinsam erreichen. Daher unterstützen wir durch die Förderprogramme Bürger*innen und Gewerbe finanziell bei klimafreundlichen Veränderungen an ihren Gebäuden.“

Die Stadt stellt im Jahr 2021 jeweils 1 Million Euro in den beiden Förderprogrammen bereit. In den kommenden Jahren werden die Fördermittel nochmal deutlich aufgestockt werden. Insgesamt 22 Millionen Euro sind in den nächsten fünf Jahren als Fördermittel im städtischen Haushalt eingeplant.

„Die Stadt selbst geht mit gutem Beispiel voran: Sie investiert in den nächsten Jahren massiv in die Sanierung eigener Liegenschaften und die Umstellung der Energieversorgung. Dazu zählen zum Beispiel allein 28 Millionen Euro (2021-2024) für die Sanierung städtischer Wohngebäude, 22 Millionen Euro (2021-2024) für Schulsanierungen und weitere 12 Millionen Euro (2021-2024) für die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf Schulen, Kitas und Verwaltungsgebäude“, betont Dr. Kremer.

Das Solarförderprogramm

Das Solarförderprogramm wurde im August 2020 im Rat beschlossen und unterstützt Privatleute und Betriebe finanziell bei der Installation von Photovoltaik- und Solarthermieanlagen sowie bei der Anschaffung von Balkonmodulen und bei der Aufrüstung von Altanlagen. Das Solarförderprogramm umfasst 7,9 Prozent an der erforderlichen Kohlendioxid (CO2)-Minderung von rund 769.000 Tonnen in den kommenden zehn Jahren bis ins Jahr 2030. Das Potenzial für Solarenergie ist in Aachen definitiv vorhanden: Laut Solardachkataster steht eine Fläche von 490 Fußballfeldern (245 Hektar) theoretisch für Solaranlagen zur Verfügung. Damit ließe sich der Strombedarf aller Haushalte in der Stadt Aachen decken (394 Gigawattstunden (GWh) für 149.000 Haushalte).

Klimaschutzmanager Jochen Lowis blickt zufrieden auf die Antragsstellungen seit Januar zurück: „In diesem Jahr wurden bisher 160 Anlagen gefördert, im letzten Jahr seit Start der Förderung, also von September bis Dezember 148 Anlagen. Das Budget ist aber bei weitem noch nicht erschöpft und wir hoffen, dass noch viele weitere Hausbesitzer*innen die Solarförderung nutzen werden.“ Informationen, Beratungsangebote und Antragsunterlagen finden Interessierte auf folgender Internetseite: www.aachen.de/solar .

Das Förderprogramm zur Gebäudesanierung

Das Förderprogramm für energiesparende Maßnahmen im Gebäude umfasst ein Minderungspotenzial von bis zu 9,4 Prozent am CO2-Reduktionsziel. „Dies unterstreicht den hohen Stellenwert der Gebäudesanierung im kommunalen Klimaschutz“, sagt Bastian Peukert, Klimaschutzmanager bei der Stadt Aachen. „Beispielsweise kann eine Dämmung der Gebäudewand den Heizbedarf eines Gebäudes deutlich reduzieren und dadurch viel CO2 eingespart werden.“

Das Förderprogramm ist sehr umfassend: Zum einen werden Maßnahmen an der Gebäudehülle gefördert, wie beispielsweise die Dämmung der Außenwand oder der Austausch von Fenstern. Zum anderen sind Maßnahmen an der Gebäudetechnik und der Austausch alter Öl- und Gas-Heizkessel förderfähig. Zudem gibt es attraktive Boni für den Einsatz nachhaltiger Dämmstoffe und bei bestimmten Kombinationen. Die Förderrichtlinie, weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden Sie unter www.aachen.de/altbau.

Wichtig ist es, dass alle Bürger*innen beim Klimaschutz mitmachen und über die Förderprogramme informiert sind: „Daher wird das Solarförderprogramm mit der Kampagne „Öcher Solar Offensive“ begleitet, die seit März 2021 in Aachen zu sehen ist“, sagt Dr. Daniela Meister, Klimaschutzmanagerin bei der Stadt Aachen.

Außerdem nimmt Aachen am Wattbewerb teil, einem Städtewettbewerb, der den Photovoltaik-Zubau vergleicht und beschleunigen will. Aachen ist aktuell in der Kategorie „Großstädte ab 100.000 Einwohnern“ in den Top 10. Umweltdezernent Kremer und die drei Klimaschutzmanager*innen drücken der Stadt Aachen die Daumen für eine weiterhin gute Platzierung im Wattbewerb.